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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Ein Fragment.
Beth'st du für deiner Mutter Seele, die
Durch dich zur langen, langen Pein hinüber
schlief?
-- Und unter deinem Herzen
Regt sich's nicht quillend schon,
Und ängstet dich und sich
Mit ahndungsvoller Gegenwart?
Grethchen.
Weh! Weh!
Wär' ich der Gedanken los,
Die mir herüber und hinüber gehen
Wider mich!
Chor.
Dies irae dies illa
Solvet Saeclum in favilla
.

Orgelton.
Böser Geist.
Grimm faßt dich!
Die Posaune tönt!
Ein Fragment.
Beth’ſt du für deiner Mutter Seele, die
Durch dich zur langen, langen Pein hinüber
ſchlief?
— Und unter deinem Herzen
Regt ſich’s nicht quillend ſchon,
Und ängſtet dich und ſich
Mit ahndungsvoller Gegenwart?
Grethchen.
Weh! Weh!
Wär’ ich der Gedanken los,
Die mir herüber und hinüber gehen
Wider mich!
Chor.
Dies irae dies illa
Solvet Saeclum in favilla
.

Orgelton.
Böſer Geiſt.
Grimm faßt dich!
Die Poſaune tönt!
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[165/0175] Ein Fragment. Beth’ſt du für deiner Mutter Seele, die Durch dich zur langen, langen Pein hinüber ſchlief? — Und unter deinem Herzen Regt ſich’s nicht quillend ſchon, Und ängſtet dich und ſich Mit ahndungsvoller Gegenwart? Grethchen. Weh! Weh! Wär’ ich der Gedanken los, Die mir herüber und hinüber gehen Wider mich! Chor. Dies irae dies illa Solvet Saeclum in favilla. Orgelton. Böſer Geiſt. Grimm faßt dich! Die Poſaune tönt!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/175>, abgerufen am 17.05.2024.