Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.Ein Fragment. Und würden wir von ihr betroffen,Ich wär' gleich auf der Stelle todt! Faust. Du Engel, das hat keine N[o]th. Hier ist ein Fläschchen, drey Tropfen nur In ihren Trank umhüllen Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur. Margarethe. Was thu' ich nicht um deinetwillen? Es wird ihr hoffentlich nicht schaden! Faust. Würd' ich sonst, Liebchen, dir es rathen? Margarethe. Seh' ich dich, bester Mann, nur an, Weiß nicht was mich nach deinem Willen treibt; Ich habe schon so viel für dich gethan, Daß mir zu thun fast nichts mehr über bleibt. ab. Ein Fragment. Und würden wir von ihr betroffen,Ich wär’ gleich auf der Stelle todt! Fauſt. Du Engel, das hat keine N[o]th. Hier iſt ein Fläſchchen, drey Tropfen nur In ihren Trank umhüllen Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur. Margarethe. Was thu’ ich nicht um deinetwillen? Es wird ihr hoffentlich nicht ſchaden! Fauſt. Würd’ ich ſonſt, Liebchen, dir es rathen? Margarethe. Seh’ ich dich, beſter Mann, nur an, Weiß nicht was mich nach deinem Willen treibt; Ich habe ſchon ſo viel für dich gethan, Daß mir zu thun faſt nichts mehr über bleibt. ab. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MARGA"> <p><pb facs="#f0153" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ein Fragment</hi>.</fw><lb/> Und würden wir von ihr betroffen,<lb/> Ich wär’ gleich auf der Stelle todt!</p> </sp><lb/> <sp who="#FAU"> <speaker><hi rendition="#g">Fauſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Du Engel, das hat keine N<supplied>o</supplied>th.<lb/> Hier iſt ein Fläſchchen, drey Tropfen nur<lb/> In ihren Trank umhüllen<lb/> Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur.</p> </sp><lb/> <sp who="#MARGA"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p>Was thu’ ich nicht um deinetwillen?<lb/> Es wird ihr hoffentlich nicht ſchaden!</p> </sp><lb/> <sp who="#FAU"> <speaker><hi rendition="#g">Fauſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Würd’ ich ſonſt, Liebchen, dir es rathen?</p> </sp><lb/> <sp who="#MARGA"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p>Seh’ ich dich, beſter Mann, nur an,<lb/> Weiß nicht was mich nach deinem Willen<lb/> treibt;<lb/> Ich habe ſchon ſo viel für dich gethan,<lb/> Daß mir zu thun faſt nichts mehr über bleibt.</p><lb/> <stage>ab.</stage><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0153]
Ein Fragment.
Und würden wir von ihr betroffen,
Ich wär’ gleich auf der Stelle todt!
Fauſt.
Du Engel, das hat keine Noth.
Hier iſt ein Fläſchchen, drey Tropfen nur
In ihren Trank umhüllen
Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur.
Margarethe.
Was thu’ ich nicht um deinetwillen?
Es wird ihr hoffentlich nicht ſchaden!
Fauſt.
Würd’ ich ſonſt, Liebchen, dir es rathen?
Margarethe.
Seh’ ich dich, beſter Mann, nur an,
Weiß nicht was mich nach deinem Willen
treibt;
Ich habe ſchon ſo viel für dich gethan,
Daß mir zu thun faſt nichts mehr über bleibt.
ab.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/153>, abgerufen am 25.06.2024. |