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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Faust
Mephistopheles.
Freud' muß Leid, Leid muß Freude haben.
Marthe.
Erzählt mir seines Lebens Schluß!
Mephistopheles.
Er liegt in Padua begraben,
Bey'm heiligen Antonius,
An einer wohlgeweihten Stätte
Zum ewig kühlen Ruhebette.
Marthe.
Habt ihr sonst nichts an mich zu bringen?
Mephistopheles.
Ja, eine Bitte, groß und schwer:
Laß Sie doch ja für ihn drey hundert Messen
singen!
Im übrigen sind meine Taschen leer.
Marthe.
Was! nicht ein Schaustück? Kein Geschmeid'?
Was jeder Handwerksbursch im Grund des
Säckels spart,
Fauſt
Mephiſtopheles.
Freud’ muß Leid, Leid muß Freude haben.
Marthe.
Erzählt mir ſeines Lebens Schluß!
Mephiſtopheles.
Er liegt in Padua begraben,
Bey’m heiligen Antonius,
An einer wohlgeweihten Stätte
Zum ewig kühlen Ruhebette.
Marthe.
Habt ihr ſonſt nichts an mich zu bringen?
Mephiſtopheles.
Ja, eine Bitte, groß und ſchwer:
Laß Sie doch ja für ihn drey hundert Meſſen
ſingen!
Im übrigen ſind meine Taſchen leer.
Marthe.
Was! nicht ein Schauſtück? Kein Geſchmeid’?
Was jeder Handwerksburſch im Grund des
Säckels ſpart,
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[106/0116] Fauſt Mephiſtopheles. Freud’ muß Leid, Leid muß Freude haben. Marthe. Erzählt mir ſeines Lebens Schluß! Mephiſtopheles. Er liegt in Padua begraben, Bey’m heiligen Antonius, An einer wohlgeweihten Stätte Zum ewig kühlen Ruhebette. Marthe. Habt ihr ſonſt nichts an mich zu bringen? Mephiſtopheles. Ja, eine Bitte, groß und ſchwer: Laß Sie doch ja für ihn drey hundert Meſſen ſingen! Im übrigen ſind meine Taſchen leer. Marthe. Was! nicht ein Schauſtück? Kein Geſchmeid’? Was jeder Handwerksburſch im Grund des Säckels ſpart,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/116>, abgerufen am 24.11.2024.