Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Geeinte Zwienatur
Der innigen Beiden,
Die ewige Liebe nur
Vermag's zu scheiden.
Die jüngern Engel.
Nebelnd um Felsenhöh'
Spür' ich so eben,
Regend sich in der Näh',
Ein Geister-Leben.
Die Wölkchen werden klar,
Ich seh' bewegte Schaar
Seliger Knaben,
Los von der Erde Druck,
Im Kreis gesellt,
Die sich erlaben
Am neuen Lenz und Schmuck
Der obern Welt.
Sey er zum Anbeginn,
Steigendem Vollgewinn,
Diesen gesellt!
Die seligen Knaben.
Freudig empfangen wir
Diesen im Puppenstand;
Also erlangen wir
Englisches Unterpfand.
Löset die Flocken los
Die ihn umgeben,
Schon ist er schön und groß
Von heiligem Leben.
Geeinte Zwienatur
Der innigen Beiden,
Die ewige Liebe nur
Vermag’s zu scheiden.
Die jüngern Engel.
Nebelnd um Felsenhöh’
Spür’ ich so eben,
Regend sich in der Näh’,
Ein Geister-Leben.
Die Wölkchen werden klar,
Ich seh’ bewegte Schaar
Seliger Knaben,
Los von der Erde Druck,
Im Kreis gesellt,
Die sich erlaben
Am neuen Lenz und Schmuck
Der obern Welt.
Sey er zum Anbeginn,
Steigendem Vollgewinn,
Diesen gesellt!
Die seligen Knaben.
Freudig empfangen wir
Diesen im Puppenstand;
Also erlangen wir
Englisches Unterpfand.
Löset die Flocken los
Die ihn umgeben,
Schon ist er schön und groß
Von heiligem Leben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <sp>
            <p><pb facs="#f0350" n="338"/>
Geeinte Zwienatur<lb/>
Der innigen Beiden,<lb/>
Die ewige Liebe nur<lb/>
Vermag&#x2019;s zu scheiden.<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Die jüngern Engel.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nebelnd um Felsenhöh&#x2019;<lb/>
Spür&#x2019; ich so eben,<lb/>
Regend sich in der Näh&#x2019;,<lb/>
Ein Geister-Leben.<lb/>
Die Wölkchen werden klar,<lb/>
Ich seh&#x2019; bewegte Schaar<lb/>
Seliger Knaben,<lb/>
Los von der Erde Druck,<lb/>
Im Kreis gesellt,<lb/>
Die sich erlaben<lb/>
Am neuen Lenz und Schmuck<lb/>
Der obern Welt.<lb/>
Sey er zum Anbeginn,<lb/>
Steigendem Vollgewinn,<lb/>
Diesen gesellt!<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Die seligen Knaben.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Freudig empfangen wir<lb/>
Diesen im Puppenstand;<lb/>
Also erlangen wir<lb/>
Englisches Unterpfand.<lb/>
Löset die Flocken los<lb/>
Die ihn umgeben,<lb/>
Schon ist er schön und groß<lb/>
Von heiligem Leben.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[338/0350] Geeinte Zwienatur Der innigen Beiden, Die ewige Liebe nur Vermag’s zu scheiden. Die jüngern Engel. Nebelnd um Felsenhöh’ Spür’ ich so eben, Regend sich in der Näh’, Ein Geister-Leben. Die Wölkchen werden klar, Ich seh’ bewegte Schaar Seliger Knaben, Los von der Erde Druck, Im Kreis gesellt, Die sich erlaben Am neuen Lenz und Schmuck Der obern Welt. Sey er zum Anbeginn, Steigendem Vollgewinn, Diesen gesellt! Die seligen Knaben. Freudig empfangen wir Diesen im Puppenstand; Also erlangen wir Englisches Unterpfand. Löset die Flocken los Die ihn umgeben, Schon ist er schön und groß Von heiligem Leben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/350
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/350>, abgerufen am 12.05.2024.