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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Kaiser.
Es sey nun wie ihm sey! uns ist die Schlacht ge-
wonnen,
Des Feinds zerstreute Flucht im flachen Feld zerronnen.
Hier steht der leere Thron, verrätherischer Schatz,
Von Teppichen umhüllt, verengt umher den Platz.
Wir, ehrenvoll, geschützt von eigenen Trabanten,
Erwarten Kaiserlich der Völker Abgesandten;
Von allen Seiten her kommt frohe Botschaft an:
Beruhigt sey das Reich, uns freudig zugethan.
Hat sich in unsern Kampf auch Gaukeley geflochten,
Am Ende haben wir uns nur allein gefochten.
Zufälle kommen ja den Streitenden zu gut,
Vom Himmel fällt ein Stein, dem Feinde regnet's Blut,
Aus Felsenhöhlen tönt's von mächtigen Wunderklängen,
Die unsre Brust erhöhn, des Feindes Brust verengen.
Der Ueberwundne fiel, zu stets erneutem Spott,
Der Sieger, wie er prangt, preis't den gewognen Gott.
Und alles stimmt mit ein, er braucht nicht zu befehlen,
Herr Gott dich loben wir! aus Millionen Kehlen.
Jedoch zum höchsten Preis, wend' ich den frommen Blick,
Das selten sonst geschah, zur eignen Brust zurück.
Ein junger muntrer Fürst mag seinen Tag vergeuden,
Die Jahre lehren ihn des Augenblicks Bedeuten.
Deßhalb denn ungesäumt, verbind' ich mich sogleich
Mit euch Vier Würdigen, für Haus und Hof und Reich.
(Zum Ersten.)
Dein war, o Fürst! des Heers geordnet kluge Schichtung,
Sodann, im Hauptmoment, heroisch kühne Richtung;
Kaiser.
Es sey nun wie ihm sey! uns ist die Schlacht ge-
wonnen,
Des Feinds zerstreute Flucht im flachen Feld zerronnen.
Hier steht der leere Thron, verrätherischer Schatz,
Von Teppichen umhüllt, verengt umher den Platz.
Wir, ehrenvoll, geschützt von eigenen Trabanten,
Erwarten Kaiserlich der Völker Abgesandten;
Von allen Seiten her kommt frohe Botschaft an:
Beruhigt sey das Reich, uns freudig zugethan.
Hat sich in unsern Kampf auch Gaukeley geflochten,
Am Ende haben wir uns nur allein gefochten.
Zufälle kommen ja den Streitenden zu gut,
Vom Himmel fällt ein Stein, dem Feinde regnet’s Blut,
Aus Felsenhöhlen tönt’s von mächtigen Wunderklängen,
Die unsre Brust erhöhn, des Feindes Brust verengen.
Der Ueberwundne fiel, zu stets erneutem Spott,
Der Sieger, wie er prangt, preis’t den gewognen Gott.
Und alles stimmt mit ein, er braucht nicht zu befehlen,
Herr Gott dich loben wir! aus Millionen Kehlen.
Jedoch zum höchsten Preis, wend’ ich den frommen Blick,
Das selten sonst geschah, zur eignen Brust zurück.
Ein junger muntrer Fürst mag seinen Tag vergeuden,
Die Jahre lehren ihn des Augenblicks Bedeuten.
Deßhalb denn ungesäumt, verbind’ ich mich sogleich
Mit euch Vier Würdigen, für Haus und Hof und Reich.
(Zum Ersten.)
Dein war, o Fürst! des Heers geordnet kluge Schichtung,
Sodann, im Hauptmoment, heroisch kühne Richtung;
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[288/0300] Kaiser. Es sey nun wie ihm sey! uns ist die Schlacht ge- wonnen, Des Feinds zerstreute Flucht im flachen Feld zerronnen. Hier steht der leere Thron, verrätherischer Schatz, Von Teppichen umhüllt, verengt umher den Platz. Wir, ehrenvoll, geschützt von eigenen Trabanten, Erwarten Kaiserlich der Völker Abgesandten; Von allen Seiten her kommt frohe Botschaft an: Beruhigt sey das Reich, uns freudig zugethan. Hat sich in unsern Kampf auch Gaukeley geflochten, Am Ende haben wir uns nur allein gefochten. Zufälle kommen ja den Streitenden zu gut, Vom Himmel fällt ein Stein, dem Feinde regnet’s Blut, Aus Felsenhöhlen tönt’s von mächtigen Wunderklängen, Die unsre Brust erhöhn, des Feindes Brust verengen. Der Ueberwundne fiel, zu stets erneutem Spott, Der Sieger, wie er prangt, preis’t den gewognen Gott. Und alles stimmt mit ein, er braucht nicht zu befehlen, Herr Gott dich loben wir! aus Millionen Kehlen. Jedoch zum höchsten Preis, wend’ ich den frommen Blick, Das selten sonst geschah, zur eignen Brust zurück. Ein junger muntrer Fürst mag seinen Tag vergeuden, Die Jahre lehren ihn des Augenblicks Bedeuten. Deßhalb denn ungesäumt, verbind’ ich mich sogleich Mit euch Vier Würdigen, für Haus und Hof und Reich. (Zum Ersten.) Dein war, o Fürst! des Heers geordnet kluge Schichtung, Sodann, im Hauptmoment, heroisch kühne Richtung;

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/300>, abgerufen am 25.11.2024.