Euphorion. Nein, nicht ein Kind bin ich erschienen, In Waffen kommt der Jüngling an! Gesellt zu Starken, Freien, Kühnen, Hat er im Geiste schon gethan. Nun fort! Nun dort Eröffnet sich zum Ruhm die Bahn.
Helena und Faust. Kaum in's Leben eingerufen, Heitrem Tag gegeben kaum, Sehnest du von Schwindelstufen Dich zu schmerzenvollem Raum. Sind denn wir Gar nichts dir? Ist der holde Bund ein Traum?
Euphorion. Und hört ihr donnern auf dem Meere? Dort wiederdonnern Thal um Thal, In Staub und Wellen, Heer dem Heere, In Drang um Drang zu Schmerz und Qual.
Chor.
Heilige Poesie
Himmelan steige sie!
Glänze, der schönste Stern,
Fern und so weiter fern,
Und sie erreicht uns doch
Immer, man hört sie noch,
Vernimmt sie gern.
Euphorion. Nein, nicht ein Kind bin ich erschienen, In Waffen kommt der Jüngling an! Gesellt zu Starken, Freien, Kühnen, Hat er im Geiste schon gethan. Nun fort! Nun dort Eröffnet sich zum Ruhm die Bahn.
Helena und Faust. Kaum in’s Leben eingerufen, Heitrem Tag gegeben kaum, Sehnest du von Schwindelstufen Dich zu schmerzenvollem Raum. Sind denn wir Gar nichts dir? Ist der holde Bund ein Traum?
Euphorion. Und hört ihr donnern auf dem Meere? Dort wiederdonnern Thal um Thal, In Staub und Wellen, Heer dem Heere, In Drang um Drang zu Schmerz und Qual.
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Chor.
Heilige Poesie
Himmelan steige sie!
Glänze, der schönste Stern,
Fern und so weiter fern,
Und sie erreicht uns doch
Immer, man hört sie noch,
Vernimmt sie gern.
Euphorion.
Nein, nicht ein Kind bin ich erschienen,
In Waffen kommt der Jüngling an!
Gesellt zu Starken, Freien, Kühnen,
Hat er im Geiste schon gethan.
Nun fort!
Nun dort
Eröffnet sich zum Ruhm die Bahn.
Helena und Faust.
Kaum in’s Leben eingerufen,
Heitrem Tag gegeben kaum,
Sehnest du von Schwindelstufen
Dich zu schmerzenvollem Raum.
Sind denn wir
Gar nichts dir?
Ist der holde Bund ein Traum?
Euphorion.
Und hört ihr donnern auf dem Meere?
Dort wiederdonnern Thal um Thal,
In Staub und Wellen, Heer dem Heere,
In Drang um Drang zu Schmerz und Qual.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/253>, abgerufen am 15.08.2024.
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