Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Chor.
Willst du uns fangen
Sey nicht behende,
Denn wir verlangen
Doch nur am Ende
Dich zu umarmen
Du schönes Bild.
Euphorion.
Nur durch die Haine!
Zu Stock und Steine!
Das leicht Errungene
Das widert mir,
Nur das Erzwungene
Ergötzt mich schier.
Helena und Faust.
Welch ein Muthwill, welch ein Rasen!
Keine Mäßigung ist zu hoffen,
Klingt es doch wie Hörnerblasen
Ueber Thal und Wälder dröhnend,
Welch ein Unfug! Welch Geschrei!
Chor
(einzeln schnell eintretend).
Uns ist er vorbei gelaufen;
Mit Verachtung uns verhöhnend,
Schleppt' er von dem ganzen Haufen
Nun die wildeste herbei.
Chor.
Willst du uns fangen
Sey nicht behende,
Denn wir verlangen
Doch nur am Ende
Dich zu umarmen
Du schönes Bild.
Euphorion.
Nur durch die Haine!
Zu Stock und Steine!
Das leicht Errungene
Das widert mir,
Nur das Erzwungene
Ergötzt mich schier.
Helena und Faust.
Welch ein Muthwill, welch ein Rasen!
Keine Mäßigung ist zu hoffen,
Klingt es doch wie Hörnerblasen
Ueber Thal und Wälder dröhnend,
Welch ein Unfug! Welch Geschrei!
Chor
(einzeln schnell eintretend).
Uns ist er vorbei gelaufen;
Mit Verachtung uns verhöhnend,
Schleppt’ er von dem ganzen Haufen
Nun die wildeste herbei.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <pb facs="#f0249" n="237"/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Willst du uns fangen</l><lb/>
              <l rendition="#et">Sey nicht behende,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Denn wir verlangen</l><lb/>
              <l rendition="#et">Doch nur am Ende</l><lb/>
              <l rendition="#et">Dich zu umarmen</l><lb/>
              <l rendition="#et">Du schönes Bild.</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Euphorion.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Nur durch die Haine!</l><lb/>
              <l rendition="#et">Zu Stock und Steine!</l><lb/>
              <l rendition="#et">Das leicht Errungene</l><lb/>
              <l rendition="#et">Das widert mir,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Nur das Erzwungene</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ergötzt mich schier.</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Helena und Faust.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Welch ein Muthwill, welch ein Rasen!<lb/>
Keine Mäßigung ist zu hoffen,<lb/>
Klingt es doch wie Hörnerblasen<lb/>
Ueber Thal und Wälder dröhnend,<lb/>
Welch ein Unfug! Welch Geschrei!<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Chor</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(einzeln schnell eintretend).</stage><lb/>
            <p>Uns ist er vorbei gelaufen;<lb/>
Mit Verachtung uns verhöhnend,<lb/>
Schleppt&#x2019; er von dem ganzen Haufen<lb/>
Nun die wildeste herbei.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0249] Chor. Willst du uns fangen Sey nicht behende, Denn wir verlangen Doch nur am Ende Dich zu umarmen Du schönes Bild. Euphorion. Nur durch die Haine! Zu Stock und Steine! Das leicht Errungene Das widert mir, Nur das Erzwungene Ergötzt mich schier. Helena und Faust. Welch ein Muthwill, welch ein Rasen! Keine Mäßigung ist zu hoffen, Klingt es doch wie Hörnerblasen Ueber Thal und Wälder dröhnend, Welch ein Unfug! Welch Geschrei! Chor (einzeln schnell eintretend). Uns ist er vorbei gelaufen; Mit Verachtung uns verhöhnend, Schleppt’ er von dem ganzen Haufen Nun die wildeste herbei.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/249
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/249>, abgerufen am 23.11.2024.