Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Helena.
O denk'! o denke
Wem du gehörest!
Wie es uns kränke,
Wie du zerstörest
Das schön errungene
Mein, Dein und Sein.
Chor.
Bald lös't, ich fürchte,
Sich der Verein!
Helena und Faust.
Bändige! bändige,
Eltern zu Liebe,
Ueberlebendige
Heftige Triebe!
Ländlich im Stillen
Ziere den Plan.
Euphorion.
Nur euch zu Willen
Halt' ich mich an.
(Durch den Chor sich schlingend und ihn zum Tanz fortziehend.)
Leichter umschweb' ich hie,
Muntres Geschlecht.
Ist nun die Melodie,
Ist die Bewegung recht?
Helena.
Ja, das ist wohlgethan,
Führe die Schönen an
Künstlichem Reihn.
Helena.
O denk’! o denke
Wem du gehörest!
Wie es uns kränke,
Wie du zerstörest
Das schön errungene
Mein, Dein und Sein.
Chor.
Bald lös’t, ich fürchte,
Sich der Verein!
Helena und Faust.
Bändige! bändige,
Eltern zu Liebe,
Ueberlebendige
Heftige Triebe!
Ländlich im Stillen
Ziere den Plan.
Euphorion.
Nur euch zu Willen
Halt’ ich mich an.
(Durch den Chor sich schlingend und ihn zum Tanz fortziehend.)
Leichter umschweb’ ich hie,
Muntres Geschlecht.
Ist nun die Melodie,
Ist die Bewegung recht?
Helena.
Ja, das ist wohlgethan,
Führe die Schönen an
Künstlichem Reihn.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <pb facs="#f0247" n="235"/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Helena.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">O denk&#x2019;! o denke</l><lb/>
              <l rendition="#et">Wem du gehörest!</l><lb/>
              <l rendition="#et">Wie es uns kränke,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Wie du zerstörest</l><lb/>
              <l rendition="#et">Das schön errungene</l><lb/>
              <l rendition="#et">Mein, Dein und Sein.</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Bald lös&#x2019;t, ich fürchte,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Sich der Verein!</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Helena und Faust.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Bändige! bändige,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Eltern zu Liebe,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ueberlebendige</l><lb/>
              <l rendition="#et">Heftige Triebe!</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ländlich im Stillen</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ziere den Plan.</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Euphorion.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Nur euch zu Willen</l><lb/>
              <l rendition="#et">Halt&#x2019; ich mich an.</l><lb/>
            </lg>
            <stage>(Durch den Chor sich schlingend und ihn zum Tanz fortziehend.)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Leichter umschweb&#x2019; ich hie,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Muntres Geschlecht.</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ist nun die Melodie,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ist die Bewegung recht?</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Helena.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l rendition="#et">Ja, das ist wohlgethan,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Führe die Schönen an</l><lb/>
              <l rendition="#et">Künstlichem Reihn.</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0247] Helena. O denk’! o denke Wem du gehörest! Wie es uns kränke, Wie du zerstörest Das schön errungene Mein, Dein und Sein. Chor. Bald lös’t, ich fürchte, Sich der Verein! Helena und Faust. Bändige! bändige, Eltern zu Liebe, Ueberlebendige Heftige Triebe! Ländlich im Stillen Ziere den Plan. Euphorion. Nur euch zu Willen Halt’ ich mich an. (Durch den Chor sich schlingend und ihn zum Tanz fortziehend.) Leichter umschweb’ ich hie, Muntres Geschlecht. Ist nun die Melodie, Ist die Bewegung recht? Helena. Ja, das ist wohlgethan, Führe die Schönen an Künstlichem Reihn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/247
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/247>, abgerufen am 01.05.2024.