Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.
Nun aber fort! Wir müssen gleich verschwinden: Denn schon entsteht ein mörderlich Geschrey. Ich weiß mich trefflich mit der Polizey, Doch mit dem Blutbann schlecht mich abzufinden. Marthe am Fenster. Heraus! Heraus! Gretchen am Fenster. Herbey ein Licht! Marthe wie oben. Man schilt und rauft, man schreit und ficht. Volk. Da liegt schon einer todt! Marthe heraustretend. Die Mörder sind sie denn entflohn? Gretchen heraustretend. Wer liegt hier? Volk. Deiner Mutter Sohn. Gretchen. Allmächtiger! welche Noth!
Nun aber fort! Wir muͤſſen gleich verſchwinden: Denn ſchon entſteht ein moͤrderlich Geſchrey. Ich weiß mich trefflich mit der Polizey, Doch mit dem Blutbann ſchlecht mich abzufinden. Marthe am Fenſter. Heraus! Heraus! Gretchen am Fenſter. Herbey ein Licht! Marthe wie oben. Man ſchilt und rauft, man ſchreit und ficht. Volk. Da liegt ſchon einer todt! Marthe heraustretend. Die Moͤrder ſind ſie denn entflohn? Gretchen heraustretend. Wer liegt hier? Volk. Deiner Mutter Sohn. Gretchen. Allmaͤchtiger! welche Noth! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MEP"> <p><pb facs="#f0254" n="248"/> Nun aber fort! Wir muͤſſen gleich verſchwinden:<lb/> Denn ſchon entſteht ein moͤrderlich Geſchrey.<lb/> Ich weiß mich trefflich mit der Polizey,<lb/> Doch mit dem Blutbann ſchlecht mich abzufinden.</p> </sp><lb/> <sp who="#MARTHE"> <speaker> <hi rendition="#g">Marthe</hi> </speaker> <stage>am Fenſter.</stage><lb/> <p>Heraus! Heraus!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRET"> <speaker> <hi rendition="#g">Gretchen</hi> </speaker> <stage>am Fenſter.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#c">Herbey ein Licht!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#MARTHE"> <speaker> <hi rendition="#g">Marthe</hi> </speaker> <stage>wie oben.</stage><lb/> <p>Man ſchilt und rauft, man ſchreit und ficht.</p> </sp><lb/> <sp who="#VOL"> <speaker><hi rendition="#g">Volk</hi>.</speaker><lb/> <p>Da liegt ſchon einer todt!</p> </sp><lb/> <sp who="#MARTHE"> <speaker> <hi rendition="#g">Marthe</hi> </speaker> <stage>heraustretend.</stage><lb/> <p>Die Moͤrder ſind ſie denn entflohn?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRET"> <speaker> <hi rendition="#g">Gretchen</hi> </speaker> <stage>heraustretend.</stage><lb/> <p>Wer liegt hier?</p> </sp><lb/> <sp who="#VOL"> <speaker><hi rendition="#g">Volk</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Deiner Mutter Sohn.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#GRET"> <speaker><hi rendition="#g">Gretchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Allmaͤchtiger! welche Noth!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0254]
Nun aber fort! Wir muͤſſen gleich verſchwinden:
Denn ſchon entſteht ein moͤrderlich Geſchrey.
Ich weiß mich trefflich mit der Polizey,
Doch mit dem Blutbann ſchlecht mich abzufinden.
Marthe am Fenſter.
Heraus! Heraus!
Gretchen am Fenſter.
Herbey ein Licht!
Marthe wie oben.
Man ſchilt und rauft, man ſchreit und ficht.
Volk.
Da liegt ſchon einer todt!
Marthe heraustretend.
Die Moͤrder ſind ſie denn entflohn?
Gretchen heraustretend.
Wer liegt hier?
Volk.
Deiner Mutter Sohn.
Gretchen.
Allmaͤchtiger! welche Noth!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |