Ist aber jene Heterogenität so klein, als sie bey jenen Experimenten zur vierten Proposition gemacht worden; so war diese Veränderung nicht merklich.
440.
Man gehe zu dem zurück was wir bey jenen Ex- perimenten gesagt haben, wobey auch auf gegenwärtige Stelle Rücksicht genommen worden, und man wird sich überzeugen, daß die sogenannte Newtonische Hete- rogenität gar nicht vermindert werden kann, und daß alles nur Spiegelfechtereyen sind was er zu seinen so- phistischen Zwecken vornimmt. Eben so schlecht ist es mit der Homogenität bestellt. Genug, alles was er erst in seinen Propositionen absolut ausspricht, bedingt er nachher und flüchtet sich entweder ins Unend- liche oder ins Indiscernible; wie er denn gegenwärtig auch thut, indem er schließt:
441.
Deswegen bey Experimenten, wo die Sinne Richter sind,
442.
Auch ein eigner Ausdruck. Die Sinne sind kei- nesweges Richter, aber vortreffliche Zeugen, wenn sie außen gesund sind und von innen nicht bestochen.
443.
jene allenfalls übrige Heterogenität für gar nichts gerech- net werden darf.
Iſt aber jene Heterogenitaͤt ſo klein, als ſie bey jenen Experimenten zur vierten Propoſition gemacht worden; ſo war dieſe Veraͤnderung nicht merklich.
440.
Man gehe zu dem zuruͤck was wir bey jenen Ex- perimenten geſagt haben, wobey auch auf gegenwaͤrtige Stelle Ruͤckſicht genommen worden, und man wird ſich uͤberzeugen, daß die ſogenannte Newtoniſche Hete- rogenitaͤt gar nicht vermindert werden kann, und daß alles nur Spiegelfechtereyen ſind was er zu ſeinen ſo- phiſtiſchen Zwecken vornimmt. Eben ſo ſchlecht iſt es mit der Homogenitaͤt beſtellt. Genug, alles was er erſt in ſeinen Propoſitionen abſolut ausſpricht, bedingt er nachher und fluͤchtet ſich entweder ins Unend- liche oder ins Indiscernible; wie er denn gegenwaͤrtig auch thut, indem er ſchließt:
441.
Deswegen bey Experimenten, wo die Sinne Richter ſind,
442.
Auch ein eigner Ausdruck. Die Sinne ſind kei- nesweges Richter, aber vortreffliche Zeugen, wenn ſie außen geſund ſind und von innen nicht beſtochen.
443.
jene allenfalls uͤbrige Heterogenitaͤt fuͤr gar nichts gerech- net werden darf.
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Iſt aber jene Heterogenitaͤt ſo klein, als ſie bey jenen
Experimenten zur vierten Propoſition gemacht worden; ſo
war dieſe Veraͤnderung nicht merklich.
440.
Man gehe zu dem zuruͤck was wir bey jenen Ex-
perimenten geſagt haben, wobey auch auf gegenwaͤrtige
Stelle Ruͤckſicht genommen worden, und man wird
ſich uͤberzeugen, daß die ſogenannte Newtoniſche Hete-
rogenitaͤt gar nicht vermindert werden kann, und daß
alles nur Spiegelfechtereyen ſind was er zu ſeinen ſo-
phiſtiſchen Zwecken vornimmt. Eben ſo ſchlecht iſt es
mit der Homogenitaͤt beſtellt. Genug, alles was er
erſt in ſeinen Propoſitionen abſolut ausſpricht, bedingt
er nachher und fluͤchtet ſich entweder ins Unend-
liche oder ins Indiscernible; wie er denn gegenwaͤrtig
auch thut, indem er ſchließt:
441.
Deswegen bey Experimenten, wo die Sinne Richter
ſind,
442.
Auch ein eigner Ausdruck. Die Sinne ſind kei-
nesweges Richter, aber vortreffliche Zeugen, wenn ſie
außen geſund ſind und von innen nicht beſtochen.
443.
jene allenfalls uͤbrige Heterogenitaͤt fuͤr gar nichts gerech-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/608>, abgerufen am 23.11.2024.
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