Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.XXIII. Bedingungen des Zunehmens der Erscheinung. 323. (209.) Auch hier bringt eine vermehrte Verrückung des 324. (210.) Diese vermehrte Verrückung aber hat Statt 1) durch schiefere Richtung des auffallenden leuchten- den Bildes auf parallele Mittel. 2) Durch Veränderung der parallelen Form in eine mehr oder weniger spitzwinklige. 3) Durch verstärktes Maß des Mittels, des paral- lelen oder winkelhaften, theils weil das Bild auf die- sem Wege stärker verrückt wird, theils weil eine der Masse angehörige Eigenschaft mit zur Wirkung gelangt. 4) Durch die Entfernung der Tafel von dem bre- chenden Mittel, so daß das heraustretende gefärbte Bild einen längeren Weg zurücklegt. 5) Zeigt sich eine chemische Eigenschaft unter allen diesen Umständen wirksam, welche wir schon unter den Rubriken der Achromasie und Hyperchromasie näher an- gedeutet haben. 325. (211.) Die objectiven Versuche geben uns den Vortheil, XXIII. Bedingungen des Zunehmens der Erſcheinung. 323. (209.) Auch hier bringt eine vermehrte Verruͤckung des 324. (210.) Dieſe vermehrte Verruͤckung aber hat Statt 1) durch ſchiefere Richtung des auffallenden leuchten- den Bildes auf parallele Mittel. 2) Durch Veraͤnderung der parallelen Form in eine mehr oder weniger ſpitzwinklige. 3) Durch verſtaͤrktes Maß des Mittels, des paral- lelen oder winkelhaften, theils weil das Bild auf die- ſem Wege ſtaͤrker verruͤckt wird, theils weil eine der Maſſe angehoͤrige Eigenſchaft mit zur Wirkung gelangt. 4) Durch die Entfernung der Tafel von dem bre- chenden Mittel, ſo daß das heraustretende gefaͤrbte Bild einen laͤngeren Weg zuruͤcklegt. 5) Zeigt ſich eine chemiſche Eigenſchaft unter allen dieſen Umſtaͤnden wirkſam, welche wir ſchon unter den Rubriken der Achromaſie und Hyperchromaſie naͤher an- gedeutet haben. 325. (211.) Die objectiven Verſuche geben uns den Vortheil, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0177" n="123"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXIII.</hi><lb/> Bedingungen des Zunehmens der Erſcheinung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head>323. (209.)</head><lb/> <p>Auch hier bringt eine vermehrte Verruͤckung des<lb/> Bildes eine ſtaͤrkere Farbenerſcheinung zu Wege.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>324. (210.)</head><lb/> <p>Dieſe vermehrte Verruͤckung aber hat Statt</p><lb/> <list> <item>1) durch ſchiefere Richtung des auffallenden leuchten-<lb/> den Bildes auf parallele Mittel.</item><lb/> <item>2) Durch Veraͤnderung der parallelen Form in eine<lb/> mehr oder weniger ſpitzwinklige.</item><lb/> <item>3) Durch verſtaͤrktes Maß des Mittels, des paral-<lb/> lelen oder winkelhaften, theils weil das Bild auf die-<lb/> ſem Wege ſtaͤrker verruͤckt wird, theils weil eine der<lb/> Maſſe angehoͤrige Eigenſchaft mit zur Wirkung gelangt.</item><lb/> <item>4) Durch die Entfernung der Tafel von dem bre-<lb/> chenden Mittel, ſo daß das heraustretende gefaͤrbte<lb/> Bild einen laͤngeren Weg zuruͤcklegt.</item><lb/> <item>5) Zeigt ſich eine chemiſche Eigenſchaft unter allen<lb/> dieſen Umſtaͤnden wirkſam, welche wir ſchon unter den<lb/> Rubriken der Achromaſie und Hyperchromaſie naͤher an-<lb/> gedeutet haben.</item> </list> </div><lb/> <div n="4"> <head>325. (211.)</head><lb/> <p>Die objectiven Verſuche geben uns den Vortheil,<lb/> daß wir das Werdende des Phaͤnomens, ſeine ſucceſſive<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0177]
XXIII.
Bedingungen des Zunehmens der Erſcheinung.
323. (209.)
Auch hier bringt eine vermehrte Verruͤckung des
Bildes eine ſtaͤrkere Farbenerſcheinung zu Wege.
324. (210.)
Dieſe vermehrte Verruͤckung aber hat Statt
1) durch ſchiefere Richtung des auffallenden leuchten-
den Bildes auf parallele Mittel.
2) Durch Veraͤnderung der parallelen Form in eine
mehr oder weniger ſpitzwinklige.
3) Durch verſtaͤrktes Maß des Mittels, des paral-
lelen oder winkelhaften, theils weil das Bild auf die-
ſem Wege ſtaͤrker verruͤckt wird, theils weil eine der
Maſſe angehoͤrige Eigenſchaft mit zur Wirkung gelangt.
4) Durch die Entfernung der Tafel von dem bre-
chenden Mittel, ſo daß das heraustretende gefaͤrbte
Bild einen laͤngeren Weg zuruͤcklegt.
5) Zeigt ſich eine chemiſche Eigenſchaft unter allen
dieſen Umſtaͤnden wirkſam, welche wir ſchon unter den
Rubriken der Achromaſie und Hyperchromaſie naͤher an-
gedeutet haben.
325. (211.)
Die objectiven Verſuche geben uns den Vortheil,
daß wir das Werdende des Phaͤnomens, ſeine ſucceſſive
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |