Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Uebermacht, Ihr könnt es spüren, Ist nicht aus der Welt zu bannen; Mir gefällt zu conversiren Mit Gescheiten, mit Tyrannen. Da die dummen Eingeengten Immerfort am stärksten pochten. Und die Halben, die Beschränkten Gar zu gern uns unterjochten; Hab' ich mich für frey erkläret, Von den Narren, von den Weisen, Diese bleiben ungestöret, Jene möchten sich zerreissen. Uebermacht, Ihr könnt es spüren, Ist nicht aus der Welt zu bannen; Mir gefällt zu conversiren Mit Gescheiten, mit Tyrannen. Da die dummen Eingeengten Immerfort am stärksten pochten. Und die Halben, die Beschränkten Gar zu gern uns unterjochten; Hab’ ich mich für frey erkläret, Von den Narren, von den Weisen, Diese bleiben ungestöret, Jene möchten sich zerreiſsen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0096" n="86"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Uebermacht, Ihr könnt es spüren,</l><lb/> <l>Ist nicht aus der Welt zu bannen;</l><lb/> <l>Mir gefällt zu conversiren</l><lb/> <l>Mit Gescheiten, mit Tyrannen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Da die dummen Eingeengten</l><lb/> <l>Immerfort am stärksten pochten.</l><lb/> <l>Und die Halben, die Beschränkten</l><lb/> <l>Gar zu gern uns unterjochten;</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Hab’ ich mich für frey erkläret,</l><lb/> <l>Von den Narren, von den Weisen,</l><lb/> <l>Diese bleiben ungestöret,</l><lb/> <l>Jene möchten sich zerreiſsen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0096]
Uebermacht, Ihr könnt es spüren,
Ist nicht aus der Welt zu bannen;
Mir gefällt zu conversiren
Mit Gescheiten, mit Tyrannen.
Da die dummen Eingeengten
Immerfort am stärksten pochten.
Und die Halben, die Beschränkten
Gar zu gern uns unterjochten;
Hab’ ich mich für frey erkläret,
Von den Narren, von den Weisen,
Diese bleiben ungestöret,
Jene möchten sich zerreiſsen.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/96>, abgerufen am 23.07.2024. |