Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Und wenn dir kein Geheimniss blieb Was Herz und Welt enthalte, Dem Denker winkst du treu und lieb, Dass sich der Sinn entfalte. Auch dass vom Throne Fürstenhort Sich nicht für uns verliere, Giebst du dem Schach ein gutes Wort Und giebst es dem Veziere. Das alles kennst und singst du heut Und singst es morgen eben: So trägt uns freundlich dein Geleit Durchs rauhe, milde Leben. Buch der Liebe würde sehr an- Und wenn dir kein Geheimniſs blieb Was Herz und Welt enthalte, Dem Denker winkst du treu und lieb, Daſs sich der Sinn entfalte. Auch daſs vom Throne Fürstenhort Sich nicht für uns verliere, Giebst du dem Schach ein gutes Wort Und giebst es dem Veziere. Das alles kennst und singst du heut Und singst es morgen eben: So trägt uns freundlich dein Geleit Durchs rauhe, milde Leben. Buch der Liebe würde sehr an- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0412" n="400[402]"/> <lg n="12"> <l>Und wenn dir kein Geheimniſs blieb</l><lb/> <l>Was Herz und Welt enthalte,</l><lb/> <l>Dem Denker winkst du treu und lieb,</l><lb/> <l>Daſs sich der Sinn entfalte.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Auch daſs vom Throne Fürstenhort</l><lb/> <l>Sich nicht für uns verliere,</l><lb/> <l>Giebst du dem Schach ein gutes Wort</l><lb/> <l>Und giebst es dem Veziere.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Das alles kennst und singst du heut</l><lb/> <l>Und singst es morgen eben:</l><lb/> <l>So trägt uns freundlich dein Geleit</l><lb/> <l>Durchs rauhe, milde Leben.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#g">Buch der Liebe</hi> würde sehr an-<lb/> schwellen, wenn sechs Liebespaare in ihren<lb/> Freuden und Leiden entschiedener aufträ-<lb/> ten und noch andere neben ihnen aus der<lb/> düsteren Vergangenheit mehr oder weniger<lb/> klar hervorgingen. Wamik und Asra z. B.<lb/> von denen sich auſser den Namen keine<lb/> weitere Nachricht findet, könnten folgender-<lb/> maſsen eingeführt werden:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [400[402]/0412]
Und wenn dir kein Geheimniſs blieb
Was Herz und Welt enthalte,
Dem Denker winkst du treu und lieb,
Daſs sich der Sinn entfalte.
Auch daſs vom Throne Fürstenhort
Sich nicht für uns verliere,
Giebst du dem Schach ein gutes Wort
Und giebst es dem Veziere.
Das alles kennst und singst du heut
Und singst es morgen eben:
So trägt uns freundlich dein Geleit
Durchs rauhe, milde Leben.
Buch der Liebe würde sehr an-
schwellen, wenn sechs Liebespaare in ihren
Freuden und Leiden entschiedener aufträ-
ten und noch andere neben ihnen aus der
düsteren Vergangenheit mehr oder weniger
klar hervorgingen. Wamik und Asra z. B.
von denen sich auſser den Namen keine
weitere Nachricht findet, könnten folgender-
maſsen eingeführt werden:
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 400[402]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/412>, abgerufen am 26.06.2024. |