Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Doch zum nächsten Beckerladen Und sie hadern. -- Vor den König Kommt der Handel; auch der König Will nur theilen wie der Becker. Nun bethätigt sich das Wunder, Nach und nach, aus hundert Zeichen. An dem selbsterbauten Pallast Weiss er sich sein Recht zu sichern. Denn ein Pfeiler durchgegraben Führt zu scharfbenamsten Schätzen. Gleich versammlen sich Geschlechter Ihre Sippschaft zu beweisen. Und als Ururvater prangend Steht Jamblikas Jugendfülle. Wie von Ahnherrn hört er sprechen Hier von seinem Sohn und Enkeln. Doch zum nächsten Beckerladen Und sie hadern. — Vor den König Kommt der Handel; auch der König Will nur theilen wie der Becker. Nun bethätigt sich das Wunder, Nach und nach, aus hundert Zeichen. An dem selbsterbauten Pallast Weiſs er sich sein Recht zu sichern. Denn ein Pfeiler durchgegraben Führt zu scharfbenamsten Schätzen. Gleich versammlen sich Geschlechter Ihre Sippschaft zu beweisen. Und als Ururvater prangend Steht Jamblikas Jugendfülle. Wie von Ahnherrn hört er sprechen Hier von seinem Sohn und Enkeln. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="6"> <pb facs="#f0248" n="238"/> <l>Doch zum nächsten Beckerladen</l><lb/> <l>Wandt’ er sich nach Brot in Eile. —</l><lb/> <l>Schelm! so rief der Becker, hast du,</l><lb/> <l>Jüngling, einen Schatz gefunden!</l><lb/> <l>Gieb mir, dich verräth das Goldstück,</l><lb/> <l>Mir die Hälfte zum Versöhnen!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Und sie hadern. — Vor den König</l><lb/> <l>Kommt der Handel; auch der König</l><lb/> <l>Will nur theilen wie der Becker.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Nun bethätigt sich das Wunder,</l><lb/> <l>Nach und nach, aus hundert Zeichen.</l><lb/> <l>An dem selbsterbauten Pallast</l><lb/> <l>Weiſs er sich sein Recht zu sichern.</l><lb/> <l>Denn ein Pfeiler durchgegraben</l><lb/> <l>Führt zu scharfbenamsten Schätzen.</l><lb/> <l>Gleich versammlen sich Geschlechter</l><lb/> <l>Ihre Sippschaft zu beweisen.</l><lb/> <l>Und als Ururvater prangend</l><lb/> <l>Steht Jamblikas Jugendfülle.</l><lb/> <l>Wie von Ahnherrn hört er sprechen</l><lb/> <l>Hier von seinem Sohn und Enkeln.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0248]
Doch zum nächsten Beckerladen
Wandt’ er sich nach Brot in Eile. —
Schelm! so rief der Becker, hast du,
Jüngling, einen Schatz gefunden!
Gieb mir, dich verräth das Goldstück,
Mir die Hälfte zum Versöhnen!
Und sie hadern. — Vor den König
Kommt der Handel; auch der König
Will nur theilen wie der Becker.
Nun bethätigt sich das Wunder,
Nach und nach, aus hundert Zeichen.
An dem selbsterbauten Pallast
Weiſs er sich sein Recht zu sichern.
Denn ein Pfeiler durchgegraben
Führt zu scharfbenamsten Schätzen.
Gleich versammlen sich Geschlechter
Ihre Sippschaft zu beweisen.
Und als Ururvater prangend
Steht Jamblikas Jugendfülle.
Wie von Ahnherrn hört er sprechen
Hier von seinem Sohn und Enkeln.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/248>, abgerufen am 23.07.2024. |