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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Elemente.

Aus wie vielen Elementen
Soll ein ächtes Lied sich nähren?
Dass es Layen gern empfinden,
Meister es mit Freuden hören.
Liebe sey vor allen Dingen
Unser Thema, wenn wir singen;
Kann sie gar das Lied durchdringen,
Wird's um desto besser klingen.
Dann muss Klang der Gläser tönen,
Und Rubin des Weins erglänzen:
Denn für Liebende, für Trinker
Winkt man mit den schönsten Kränzen.
Waffenklang wird auch gefodert,
Dass auch die Trommete schmettre;
Dass, wenn Glück zu Flammen lodert,
Sich im Sieg der Held vergöttre.
Elemente.

Aus wie vielen Elementen
Soll ein ächtes Lied sich nähren?
Daſs es Layen gern empfinden,
Meister es mit Freuden hören.
Liebe sey vor allen Dingen
Unser Thema, wenn wir singen;
Kann sie gar das Lied durchdringen,
Wird’s um desto besser klingen.
Dann muſs Klang der Gläser tönen,
Und Rubin des Weins erglänzen:
Denn für Liebende, für Trinker
Winkt man mit den schönsten Kränzen.
Waffenklang wird auch gefodert,
Daſs auch die Trommete schmettre;
Daſs, wenn Glück zu Flammen lodert,
Sich im Sieg der Held vergöttre.
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[14/0024] Elemente. Aus wie vielen Elementen Soll ein ächtes Lied sich nähren? Daſs es Layen gern empfinden, Meister es mit Freuden hören. Liebe sey vor allen Dingen Unser Thema, wenn wir singen; Kann sie gar das Lied durchdringen, Wird’s um desto besser klingen. Dann muſs Klang der Gläser tönen, Und Rubin des Weins erglänzen: Denn für Liebende, für Trinker Winkt man mit den schönsten Kränzen. Waffenklang wird auch gefodert, Daſs auch die Trommete schmettre; Daſs, wenn Glück zu Flammen lodert, Sich im Sieg der Held vergöttre.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/24>, abgerufen am 21.11.2024.