Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Esist gut. Bey Mondenschein im Paradeis Fand Jehova im Schlafe tief Adam versunken, legte leis' Zur Seit' ein Evchen, das auch entschlief. Da lagen nun in Erdeschranken Gottes zwey lieblichste Gedanken. -- Gut!!! rief er sich zum Meisterlohn, Er ging sogar nicht gern davon. Kein Wunder dass es uns berückt, Wenn Auge frisch in Auge blickt, Als hätten wir's so weit gebracht Bey dem zu seyn der uns gedacht. Und ruft er uns, wohlan! es sey! Nur, das beding' ich, alle zwey. Dich halten dieser Arme Schranken, Liebster von allen Gottes-Gedanken. Esist gut. Bey Mondenschein im Paradeis Fand Jehova im Schlafe tief Adam versunken, legte leis’ Zur Seit’ ein Evchen, das auch entschlief. Da lagen nun in Erdeschranken Gottes zwey lieblichste Gedanken. — Gut!!! rief er sich zum Meisterlohn, Er ging sogar nicht gern davon. Kein Wunder daſs es uns berückt, Wenn Auge frisch in Auge blickt, Als hätten wir’s so weit gebracht Bey dem zu seyn der uns gedacht. Und ruft er uns, wohlan! es sey! Nur, das beding’ ich, alle zwey. Dich halten dieser Arme Schranken, Liebster von allen Gottes-Gedanken. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0224" n="214"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Esist gut</hi>.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Bey Mondenschein im Paradeis</l><lb/> <l>Fand Jehova im Schlafe tief</l><lb/> <l>Adam versunken, legte leis’</l><lb/> <l>Zur Seit’ ein Evchen, das auch entschlief.</l><lb/> <l>Da lagen nun in Erdeschranken</l><lb/> <l>Gottes zwey lieblichste Gedanken. —</l><lb/> <l>Gut!!! rief er sich zum Meisterlohn,</l><lb/> <l>Er ging sogar nicht gern davon.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Kein Wunder daſs es uns berückt,</l><lb/> <l>Wenn Auge frisch in Auge blickt,</l><lb/> <l>Als hätten wir’s so weit gebracht</l><lb/> <l>Bey dem zu seyn der uns gedacht.</l><lb/> <l>Und ruft er uns, wohlan! es sey!</l><lb/> <l>Nur, das beding’ ich, alle zwey.</l><lb/> <l>Dich halten dieser Arme Schranken,</l><lb/> <l>Liebster von allen Gottes-Gedanken.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [214/0224]
Esist gut.
Bey Mondenschein im Paradeis
Fand Jehova im Schlafe tief
Adam versunken, legte leis’
Zur Seit’ ein Evchen, das auch entschlief.
Da lagen nun in Erdeschranken
Gottes zwey lieblichste Gedanken. —
Gut!!! rief er sich zum Meisterlohn,
Er ging sogar nicht gern davon.
Kein Wunder daſs es uns berückt,
Wenn Auge frisch in Auge blickt,
Als hätten wir’s so weit gebracht
Bey dem zu seyn der uns gedacht.
Und ruft er uns, wohlan! es sey!
Nur, das beding’ ich, alle zwey.
Dich halten dieser Arme Schranken,
Liebster von allen Gottes-Gedanken.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/224>, abgerufen am 23.07.2024. |