Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Von abertausend Blüten Ist es ein bunter Strauss, Von englischen Gemüthen Ein vollbewohntes Haus; Von buntesten Gefiedern Der Himmel übersä't, Ein klingend Meer von Liedern Geruchvoll überweht. Ist unbedingten Strebens Geheime Doppelschrift, Die in das Mark des Lebens Wie Pfeil um Pfeile trifft. Was ich euch offenbaret War längst ein frommer Brauch, Und wenn ihr es gewahret, So schweigt und nutzt es auch. Von abertausend Blüten Ist es ein bunter Strauſs, Von englischen Gemüthen Ein vollbewohntes Haus; Von buntesten Gefiedern Der Himmel übersä’t, Ein klingend Meer von Liedern Geruchvoll überweht. Ist unbedingten Strebens Geheime Doppelschrift, Die in das Mark des Lebens Wie Pfeil um Pfeile trifft. Was ich euch offenbaret War längst ein frommer Brauch, Und wenn ihr es gewahret, So schweigt und nutzt es auch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0184" n="174"/> <lg n="3"> <l>Von abertausend Blüten</l><lb/> <l>Ist es ein bunter Strauſs,</l><lb/> <l>Von englischen Gemüthen</l><lb/> <l>Ein vollbewohntes Haus;</l><lb/> <l>Von buntesten Gefiedern</l><lb/> <l>Der Himmel übersä’t,</l><lb/> <l>Ein klingend Meer von Liedern</l><lb/> <l>Geruchvoll überweht.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ist unbedingten Strebens</l><lb/> <l>Geheime Doppelschrift,</l><lb/> <l>Die in das Mark des Lebens</l><lb/> <l>Wie Pfeil um Pfeile trifft.</l><lb/> <l>Was ich euch offenbaret</l><lb/> <l>War längst ein frommer Brauch,</l><lb/> <l>Und wenn ihr es gewahret,</l><lb/> <l>So schweigt und nutzt es auch.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [174/0184]
Von abertausend Blüten
Ist es ein bunter Strauſs,
Von englischen Gemüthen
Ein vollbewohntes Haus;
Von buntesten Gefiedern
Der Himmel übersä’t,
Ein klingend Meer von Liedern
Geruchvoll überweht.
Ist unbedingten Strebens
Geheime Doppelschrift,
Die in das Mark des Lebens
Wie Pfeil um Pfeile trifft.
Was ich euch offenbaret
War längst ein frommer Brauch,
Und wenn ihr es gewahret,
So schweigt und nutzt es auch.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/184 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/184>, abgerufen am 23.07.2024. |