Schößling fehlt, und nun erzählt der Meister Tantillus die Erste von dem Hunde und dem Falken. Blatt 41 folgt dann, ohne daß die Geschichte fortgeführt wird, das dritte Beyspiel der Kaiserinn im Volksbuche unter dem Titel: "von einem Ritter, der zu großer Armut kummen wz, den sein aigner sun das haubt in dem turen abschlug, damit er sich selber fristet vor dem Tod". Dann folgt Blatt 43, das fünfte Beyspiel der Kaiserinn, wie Octavianus wegen seines Geizes von den Römern lebendig begraben worden. Weiter Bl. 44 das fünfte Beyspiel der Kaiserinn von einem "Künig der waz ein haiden, der wolte zu rom Sant Peter und Sant Pauls Leichnamm gestohlen haben, und wollte die hinweg haben gefürt". Dann bricht das Ganze ab mit einer fremden Novelle von Hannibal. Später Blatt 56 folgt erst wieder von einem "Keiser zu Rom, der hete siben Maister, die prachten im zewegen mit ir Zauberkunste, das er rechtwol gesahe in dem Pallast, aber auswendig gar nichts", die vierte Novelle der Kaiserinn. Die fünfzehnte Novelle aber, so wie sie viele Aehnlichkeit mit dem alten teutschen Gedichte, "der gute Heinrich" hat, so hat sie auch insbesondere wieder zu einem andern Heldengedichte von Conrad von Wirzburg den Stoff hergegeben, von dem er sagt, daß er ihn aus dem Lateinischen genommen habe,
Schößling fehlt, und nun erzählt der Meiſter Tantillus die Erſte von dem Hunde und dem Falken. Blatt 41 folgt dann, ohne daß die Geſchichte fortgeführt wird, das dritte Beyſpiel der Kaiſerinn im Volksbuche unter dem Titel: „von einem Ritter, der zu großer Armut kummen wz, den ſein aigner ſun das haubt in dem turen abſchlug, damit er ſich ſelber friſtet vor dem Tod“. Dann folgt Blatt 43, das fünfte Beyſpiel der Kaiſerinn, wie Octavianus wegen ſeines Geizes von den Römern lebendig begraben worden. Weiter Bl. 44 das fünfte Beyſpiel der Kaiſerinn von einem „Künig der waz ein haiden, der wolte zu rom Sant Peter und Sant Pauls Leichnamm geſtohlen haben, und wollte die hinweg haben gefürt“. Dann bricht das Ganze ab mit einer fremden Novelle von Hannibal. Später Blatt 56 folgt erſt wieder von einem „Keiſer zu Rom, der hete ſiben Maiſter, die prachten im zewegen mit ir Zauberkunſte, das er rechtwol geſahe in dem Pallaſt, aber auswendig gar nichts“, die vierte Novelle der Kaiſerinn. Die fünfzehnte Novelle aber, ſo wie ſie viele Aehnlichkeit mit dem alten teutſchen Gedichte, „der gute Heinrich“ hat, ſo hat ſie auch insbeſondere wieder zu einem andern Heldengedichte von Conrad von Wirzburg den Stoff hergegeben, von dem er ſagt, daß er ihn aus dem Lateiniſchen genommen habe,
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Schößling fehlt, und nun erzählt der Meiſter Tantillus
die Erſte von dem Hunde und dem Falken. Blatt 41
folgt dann, ohne daß die Geſchichte fortgeführt wird,
das dritte Beyſpiel der Kaiſerinn im Volksbuche unter
dem Titel: „von einem Ritter, der zu großer Armut
kummen wz, den ſein aigner ſun das haubt in dem
turen abſchlug, damit er ſich ſelber friſtet vor dem
Tod“. Dann folgt Blatt 43, das fünfte Beyſpiel der
Kaiſerinn, wie Octavianus wegen ſeines Geizes von
den Römern lebendig begraben worden. Weiter Bl.
44 das fünfte Beyſpiel der Kaiſerinn von einem „Künig
der waz ein haiden, der wolte zu rom Sant Peter und
Sant Pauls Leichnamm geſtohlen haben, und wollte
die hinweg haben gefürt“. Dann bricht das Ganze
ab mit einer fremden Novelle von Hannibal. Später
Blatt 56 folgt erſt wieder von einem „Keiſer zu Rom,
der hete ſiben Maiſter, die prachten im zewegen mit
ir Zauberkunſte, das er rechtwol geſahe in dem Pallaſt,
aber auswendig gar nichts“, die vierte Novelle der
Kaiſerinn. Die fünfzehnte Novelle aber, ſo wie ſie
viele Aehnlichkeit mit dem alten teutſchen Gedichte,
„der gute Heinrich“ hat, ſo hat ſie auch insbeſondere
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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/178>, abgerufen am 25.11.2024.
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