Görres, Joseph von: Teutschland und die Revolution. Koblenz, 1819.stens die Hauptinteressen, in die dieser Stand sich Der städtische Verkehr ist dem Athemzug im Leben zu ſtens die Hauptintereſſen, in die dieſer Stand ſich Der ſtädtiſche Verkehr iſt dem Athemzug im Leben zu <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0199" n="191"/> ſtens die Hauptintereſſen, in die dieſer Stand ſich<lb/> theilt, vertreten ſind. Da die Innungen größten¬<lb/> theils aufgehoben ſind, und ihre Wiedereinführung,<lb/> von oben herab wenigſtens, nur die Gewaltthätigkeit<lb/> wiederholen würde, die bey ihrer Aufhebung ſtatt ge¬<lb/> funden; überdem die Theilung der Vertretung unter<lb/> den heutigen Verhältniſſen nach den Gewerken ſpielend<lb/> und größtentheils unnütz ſich erweißt, ſo bleibt für<lb/> jetzt nur zuvörderſt der Gegenſatz von Stadt und<lb/> Land zurück.</p><lb/> <p>Der ſtädtiſche Verkehr iſt dem Athemzug im Leben zu<lb/> vergleichen, der Ackerbau auf dem Lande aber der Er¬<lb/> nährung; und wie nun in der thieriſchen Haushal¬<lb/> tung, obgleich der Apparat für die letztere Verrich¬<lb/> tung quantitativ größer iſt, als jener der dem Ath¬<lb/> mungsprozeſſe dient, beide doch qualitativ, ſich einan¬<lb/> der völlig gleich ſtehen, in wiefern ſie als Faktoren<lb/> des Lebens beide gleich unentbehrlich zu ſeinem Be¬<lb/> ſtande zuſammenwirken, ſo ſind auch hier beide Ver¬<lb/> richtungen der Geſellſchaft von vollkommen gleich¬<lb/> mäßiger Wichtigkeit, und der Würde nach iſt die<lb/> Letztere noch einen Grad höher hinauf gerückt. Dar¬<lb/> um würde ſchon hier der Antheil der ausſchließlich<lb/> qualitativen Vertretung ſich am offenbarſten zeigen,<lb/> indem das Land mit ſeiner doppelten Anzahl von Abge¬<lb/> ordneten jedesmal die Städte überſtimmen wird, was, ſo¬<lb/> bald die Vertreter nur erſt über ihre Intereſſen ver¬<lb/> ſtändigt ſind, gleich ſchon bey der Frage über das<lb/> Verhältniß der direkten zu den indirekten Steuern,<lb/> bey Korngeſetzen u. ſ. w. die nachtheiligſten Folgen<lb/> zeigen würde. Darum mögte es billig und räthlich<lb/></p> </body> </text> </TEI> [191/0199]
ſtens die Hauptintereſſen, in die dieſer Stand ſich
theilt, vertreten ſind. Da die Innungen größten¬
theils aufgehoben ſind, und ihre Wiedereinführung,
von oben herab wenigſtens, nur die Gewaltthätigkeit
wiederholen würde, die bey ihrer Aufhebung ſtatt ge¬
funden; überdem die Theilung der Vertretung unter
den heutigen Verhältniſſen nach den Gewerken ſpielend
und größtentheils unnütz ſich erweißt, ſo bleibt für
jetzt nur zuvörderſt der Gegenſatz von Stadt und
Land zurück.
Der ſtädtiſche Verkehr iſt dem Athemzug im Leben zu
vergleichen, der Ackerbau auf dem Lande aber der Er¬
nährung; und wie nun in der thieriſchen Haushal¬
tung, obgleich der Apparat für die letztere Verrich¬
tung quantitativ größer iſt, als jener der dem Ath¬
mungsprozeſſe dient, beide doch qualitativ, ſich einan¬
der völlig gleich ſtehen, in wiefern ſie als Faktoren
des Lebens beide gleich unentbehrlich zu ſeinem Be¬
ſtande zuſammenwirken, ſo ſind auch hier beide Ver¬
richtungen der Geſellſchaft von vollkommen gleich¬
mäßiger Wichtigkeit, und der Würde nach iſt die
Letztere noch einen Grad höher hinauf gerückt. Dar¬
um würde ſchon hier der Antheil der ausſchließlich
qualitativen Vertretung ſich am offenbarſten zeigen,
indem das Land mit ſeiner doppelten Anzahl von Abge¬
ordneten jedesmal die Städte überſtimmen wird, was, ſo¬
bald die Vertreter nur erſt über ihre Intereſſen ver¬
ſtändigt ſind, gleich ſchon bey der Frage über das
Verhältniß der direkten zu den indirekten Steuern,
bey Korngeſetzen u. ſ. w. die nachtheiligſten Folgen
zeigen würde. Darum mögte es billig und räthlich
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