Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 7. Tit. §. 156. legt habe, daß sie von der väterlichen Gewalt befreyet.Jedoch macht das Zeugniß des Cassiodorus 83), welcher schon vor Justinian unter den gothischen Königen Theo- dorich und Atalarich lebte, die Sache etwas zweifelhaft 84). b) Das Consulat; c) die prätorianische aber 83) Variar. epist. lib. VI. 2. wo die Worte vorkommen: quod leges illis (Patriciis) tantam reverentiam detulerunt, ut in sacris positus, cum hoc fuerit honore praecinctus, paternae potestatis nexibus exuatur. 84) Bern. Henr. reinoldus Varior. cap. 19. in Opuscul. iurid. a iuglero editis pag. 146 -- 151. sucht Justinian und Cassiodor mit einander zu vereinigen. 85) Hiervon ist L. ult. Cod. de decurionib. nachzusehen. 86) Io. Balth. L. B. a wernher Observat. select. forens. Tom. III. Part. II. Obs 344. Allein richter cit. loc. §. XI. verwirft diese Meinung. 87) berlich Conclus. pract. Part. II. Conclus. XI. n. 13. hof-
acker Princip. iur. civ. Rom. Germ. T. I. §. 616. Inson- derheit geben Siegel im Fürsichtigen Wechselgläubiger Kap. II. §. 15. S. 46. und Io. Tob. richter in select. iuris princip. Diss. 1. Buch. 7. Tit. §. 156. legt habe, daß ſie von der vaͤterlichen Gewalt befreyet.Jedoch macht das Zeugniß des Caſſiodorus 83), welcher ſchon vor Juſtinian unter den gothiſchen Koͤnigen Theo- dorich und Atalarich lebte, die Sache etwas zweifelhaft 84). b) Das Conſulat; c) die praͤtorianiſche aber 83) Variar. epiſt. lib. VI. 2. wo die Worte vorkommen: quod leges illis (Patriciis) tantam reverentiam detulerunt, ut in ſacris poſitus, cum hoc fuerit honore praecinctus, paternae poteſtatis nexibus exuatur. 84) Bern. Henr. reinoldus Varior. cap. 19. in Opuſcul. iurid. a iuglero editis pag. 146 — 151. ſucht Juſtinian und Caſſiodor mit einander zu vereinigen. 85) Hiervon iſt L. ult. Cod. de decurionib. nachzuſehen. 86) Io. Balth. L. B. a wernher Obſervat. ſelect. forens. Tom. III. Part. II. Obſ 344. Allein richter cit. loc. §. XI. verwirft dieſe Meinung. 87) berlich Concluſ. pract. Part. II. Concluſ. XI. n. 13. hof-
acker Princip. iur. civ. Rom. Germ. T. I. §. 616. Inſon- derheit geben Siegel im Fuͤrſichtigen Wechſelglaͤubiger Kap. II. §. 15. S. 46. und Io. Tob. richter in ſelect. iuris princip. Diſſ. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0354" n="340"/><fw place="top" type="header">1. Buch. 7. Tit. §. 156.</fw><lb/> legt habe, daß ſie von der vaͤterlichen Gewalt befreyet.<lb/> Jedoch macht das Zeugniß des <hi rendition="#fr">Caſſiodorus</hi> <note place="foot" n="83)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Variar. epiſt. lib. VI.</hi></hi> 2. wo die Worte vorkommen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">quod<lb/> leges illis</hi> (Patriciis) <hi rendition="#i">tantam reverentiam detulerunt, ut in<lb/> ſacris poſitus, cum hoc fuerit honore praecinctus, paternae<lb/> poteſtatis nexibus exuatur</hi>.</hi></note>, welcher<lb/> ſchon vor Juſtinian unter den gothiſchen Koͤnigen Theo-<lb/> dorich und Atalarich lebte, die Sache etwas zweifelhaft <note place="foot" n="84)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bern. Henr</hi>. <hi rendition="#k">reinoldus</hi> Varior. cap. 19. in <hi rendition="#i">Opuſcul. iurid</hi>.<lb/> a <hi rendition="#k">iuglero</hi> editis pag.</hi> 146 — 151. ſucht <hi rendition="#g">Juſtinian</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Caſſiodor</hi> mit einander zu vereinigen.</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Das <hi rendition="#g">Conſulat</hi>; <hi rendition="#aq">c</hi>) die <hi rendition="#g">praͤtorianiſche<lb/> Praͤfektur</hi>; <hi rendition="#aq">d</hi>) die <hi rendition="#g">Praefektur uͤber die Stadt</hi>;<lb/><hi rendition="#aq">e</hi>) das <hi rendition="#g">Feldmarſchallamt</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">magiſterium militum</hi></hi>); <hi rendition="#aq">f</hi>) <hi rendition="#g">die<lb/> Biſchofswuͤrde</hi>; <hi rendition="#aq">g</hi>) das <hi rendition="#g">Fiſcalat</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">patrocinium fis-<lb/> ci</hi></hi>), und uͤberhaupt alle Wuͤrden ſollten jenes Privilegium<lb/> mit ſich fuͤhren, welche von der Verbindlichkeit, Decurio<lb/> zu werden, befreyeten <note place="foot" n="85)">Hiervon iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. ult. Cod. de decurionib</hi></hi>. nachzuſehen.</note>. Von verſchiedenen dieſer Wuͤr-<lb/> den wird in eigenen Titeln der Pandekten gehandelt,<lb/> wovon zu ſeiner Zeit ein mehreres. Man behauptet, daß<lb/> heutiges Tages die Stelle eines Ober-Officirs <note place="foot" n="86)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Balth. L. B. a</hi><hi rendition="#k">wernher</hi> Obſervat. ſelect. forens.<lb/> Tom. III. Part. II. Obſ</hi> 344. Allein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">richter</hi> cit. loc. §. XI.</hi><lb/> verwirft dieſe Meinung.</note>, ferner<lb/> die Wuͤrde eines Reichs-Cammergerichts-Beyſitzers, ei-<lb/> nes Reichs-Hofraths, eines Landesherrlichen geheimen<lb/> Raths und andere dieſen aͤhnliche Chargen <note xml:id="seg2pn_56_1" next="#seg2pn_56_2" place="foot" n="87)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">berlich</hi> Concluſ. pract. Part. II. Concluſ. XI. n. 13. <hi rendition="#k">hof-<lb/> acker</hi> Princip. iur. civ. Rom. Germ. T. I.</hi> §. 616. Inſon-<lb/> derheit geben <hi rendition="#g">Siegel</hi> im Fuͤrſichtigen Wechſelglaͤubiger Kap. <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> §. 15. S. 46. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Tob.</hi><hi rendition="#k">richter</hi> in ſelect. iuris princip.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Diſſ.</hi></fw></note> keinesweges<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0354]
1. Buch. 7. Tit. §. 156.
legt habe, daß ſie von der vaͤterlichen Gewalt befreyet.
Jedoch macht das Zeugniß des Caſſiodorus 83), welcher
ſchon vor Juſtinian unter den gothiſchen Koͤnigen Theo-
dorich und Atalarich lebte, die Sache etwas zweifelhaft 84).
b) Das Conſulat; c) die praͤtorianiſche
Praͤfektur; d) die Praefektur uͤber die Stadt;
e) das Feldmarſchallamt (magiſterium militum); f) die
Biſchofswuͤrde; g) das Fiſcalat (patrocinium fis-
ci), und uͤberhaupt alle Wuͤrden ſollten jenes Privilegium
mit ſich fuͤhren, welche von der Verbindlichkeit, Decurio
zu werden, befreyeten 85). Von verſchiedenen dieſer Wuͤr-
den wird in eigenen Titeln der Pandekten gehandelt,
wovon zu ſeiner Zeit ein mehreres. Man behauptet, daß
heutiges Tages die Stelle eines Ober-Officirs 86), ferner
die Wuͤrde eines Reichs-Cammergerichts-Beyſitzers, ei-
nes Reichs-Hofraths, eines Landesherrlichen geheimen
Raths und andere dieſen aͤhnliche Chargen 87) keinesweges
aber
83) Variar. epiſt. lib. VI. 2. wo die Worte vorkommen: quod
leges illis (Patriciis) tantam reverentiam detulerunt, ut in
ſacris poſitus, cum hoc fuerit honore praecinctus, paternae
poteſtatis nexibus exuatur.
84) Bern. Henr. reinoldus Varior. cap. 19. in Opuſcul. iurid.
a iuglero editis pag. 146 — 151. ſucht Juſtinian und
Caſſiodor mit einander zu vereinigen.
85) Hiervon iſt L. ult. Cod. de decurionib. nachzuſehen.
86) Io. Balth. L. B. a wernher Obſervat. ſelect. forens.
Tom. III. Part. II. Obſ 344. Allein richter cit. loc. §. XI.
verwirft dieſe Meinung.
87) berlich Concluſ. pract. Part. II. Concluſ. XI. n. 13. hof-
acker Princip. iur. civ. Rom. Germ. T. I. §. 616. Inſon-
derheit geben Siegel im Fuͤrſichtigen Wechſelglaͤubiger Kap. II.
§. 15. S. 46. und Io. Tob. richter in ſelect. iuris princip.
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