Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 5. Tit. §. 117. gen, oder auf Fähigkeit zum Amt eines Fürsprechers vorGericht u. d. ankommt, manche besondere Rechte, wo- von wir zu seiner Zeit handeln werden 53). III) Rasende, wahnwitzige und kindische Te- 53) Sam. stryck Tr. de iure sensuum. Frfti 1701. 4. Frid. Henr. Maximil. kersten Diss. de visu privatis eorumque iuribus Lipsiae 1773. Joh. Paul Kreß jurist. Betrach- tung von dem Recht der Taub- und Stummgebohrnen. Helm- städt 1765. 4. 54) L. 9. C. qui testam. facere poss. Aus diesem Gesetz erhellet zugleich, daß die römischen Juristen darinn uneinig gewesen, ob eine Handlung, so zur Zeit des dilucidi intervalli unter- nommen wurde, gültig sey? Man sehe davon Em. meril- lius in Exposition. in L. Decisiones Iustiniani N. XII. 55) L. 63. D. de acquir, vel omitt. hered.
1. Buch. 5. Tit. §. 117. gen, oder auf Faͤhigkeit zum Amt eines Fuͤrſprechers vorGericht u. d. ankommt, manche beſondere Rechte, wo- von wir zu ſeiner Zeit handeln werden 53). III) Raſende, wahnwitzige und kindiſche Te- 53) Sam. stryck Tr. de iure ſenſuum. Frfti 1701. 4. Frid. Henr. Maximil. kersten Diſſ. de viſu privatis eorumque iuribus Lipſiae 1773. Joh. Paul Kreß juriſt. Betrach- tung von dem Recht der Taub- und Stummgebohrnen. Helm- ſtaͤdt 1765. 4. 54) L. 9. C. qui teſtam. facere poſſ. Aus dieſem Geſetz erhellet zugleich, daß die roͤmiſchen Juriſten darinn uneinig geweſen, ob eine Handlung, ſo zur Zeit des dilucidi intervalli unter- nommen wurde, guͤltig ſey? Man ſehe davon Em. meril- lius in Expoſition. in L. Deciſiones Iuſtiniani N. XII. 55) L. 63. D. de acquir, vel omitt. hered.
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1. Buch. 5. Tit. §. 117.
gen, oder auf Faͤhigkeit zum Amt eines Fuͤrſprechers vor
Gericht u. d. ankommt, manche beſondere Rechte, wo-
von wir zu ſeiner Zeit handeln werden 53).
III) Raſende, wahnwitzige und kindiſche
Perſonen koͤnnen keine rechtliche Geſchaͤfte und buͤr-
gerliche Handlungen guͤltig unternehmen, wozu der Ge-
brauch des Verſtandes erfordert wird, es waͤre denn, daß
ſolches zur Zeit eines vernuͤnftigen Zwiſchenraums (dilu-
cidi intervalli) geſchehe, doch muß dieſer Zwiſchenraum
ſo lange anhalten, bis die ganze Handlung vollendet iſt,
und vollſtaͤndig erprobet ſeyn 54). Nur zu einer ſolchen
Zeit, ſonſt nicht, koͤnnen ſie Vertraͤge ſchlieſſen, Teſta-
mente machen u. d. m. Zu oͤffentlichen Aemtern ſind
ſie jedoch ſchlechterdings untuͤchtig, ob ſie gleich vernuͤnf-
tige Zwiſchenraͤume haben. Solche Perſonen koͤnnen auch
keine Rechte erwerben, wobey es auf eigene Willenserklaͤ-
rung ankommt, z. B. keine Erbſchaft acquiriren, in ſo-
fern eine Antretung hierzu erforderlich iſt 55). Sie be-
kommen ferner einen Vormund; u. d. m. Einfaͤlti-
ge Perſonen hingegen koͤnnen zwar rechtliche Hand-
lungen guͤltig vornehmen, wobey es eben nicht auf hellen
Verſtand ankommt, z. B. einen Contract ſchließen, ein
Te-
53) Sam. stryck Tr. de iure ſenſuum. Frfti 1701. 4. Frid.
Henr. Maximil. kersten Diſſ. de viſu privatis eorumque
iuribus Lipſiae 1773. Joh. Paul Kreß juriſt. Betrach-
tung von dem Recht der Taub- und Stummgebohrnen. Helm-
ſtaͤdt 1765. 4.
54) L. 9. C. qui teſtam. facere poſſ. Aus dieſem Geſetz erhellet
zugleich, daß die roͤmiſchen Juriſten darinn uneinig geweſen,
ob eine Handlung, ſo zur Zeit des dilucidi intervalli unter-
nommen wurde, guͤltig ſey? Man ſehe davon Em. meril-
lius in Expoſition. in L. Deciſiones Iuſtiniani N. XII.
55) L. 63. D. de acquir, vel omitt. hered.
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