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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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de Origine Iuris.
wahrscheinlich durch die Besorgung des Hugo a Por-
ta
herausgekommen ist.

§. 65.
Heutiger Gebrauch derselben.

Ob übrigens denen Novellen des Kaisers Leo ei-
ne gesezliche Kraft in Teutschland beizulegen, ist eine
Frage, worüber die Urtheile der heutigen Civilisten nicht
mit einander übereinstimmen 33). Ich meines Theils
trage kein Bedenken, auf die Seite der verneinenden
Parthey zu treten. Denn prüft man die Gründe, aus
welchen einige Rechtsgelehrten verleitet worden sind, je-
nen Novellen ein legales Ansehen in Teutschland zu-
zueignen, so wird man finden, daß ein offenbarer Trug-
schluß hierbey zum Grunde liegt. Weil sie gefunden,
daß in unsern Gerichten das nehmliche, was diese und

jene
33) Unter denen, welche für den heutigen Gebrauch der
Novellen des Kaisers Leo streiten, hat sich Caspar. Achat.
beck
am meisten ausgezeichnet, dessen sehr gelehrte Ab-
handlung de Novellis Leonis. earumque usu
et auctoritate
besonders nach der neuesten Ausgabe,
Halle 1779. 8. die durch die vortreflichen Bemerkungen
und eigenen Abhandlungen des gelehrten Herrn Director
Zepernick einen so vorzüglichen Werth erhalten, daß sie zu
den classischen Schriften der eleganten Rechtsgelahrtheit al-
lerdings zu zählen ist, schon mehrmalen bisher angeführt
worden. Allein wie wenig überzeugend die von Beck müh-
sam zusammengehäufte Gründe sind, haben der seel. Assess.
seger in Diss. de Leonis Philos. constitutio-
num Novellarum auctoritatae
Lipsiae
1767. vor-
züglich aber der gedachte Herr Dir. D. zepernick in
Coniccturis, quibus ex causis Novellae Leo-
nis Sapientis in Germania receptae dici ne-
queant
,
beym Beck S. 403 - 552. gründlichst dar-
gethan.

de Origine Iuris.
wahrſcheinlich durch die Beſorgung des Hugo a Por-
ta
herausgekommen iſt.

§. 65.
Heutiger Gebrauch derſelben.

Ob uͤbrigens denen Novellen des Kaiſers Leo ei-
ne geſezliche Kraft in Teutſchland beizulegen, iſt eine
Frage, woruͤber die Urtheile der heutigen Civiliſten nicht
mit einander uͤbereinſtimmen 33). Ich meines Theils
trage kein Bedenken, auf die Seite der verneinenden
Parthey zu treten. Denn pruͤft man die Gruͤnde, aus
welchen einige Rechtsgelehrten verleitet worden ſind, je-
nen Novellen ein legales Anſehen in Teutſchland zu-
zueignen, ſo wird man finden, daß ein offenbarer Trug-
ſchluß hierbey zum Grunde liegt. Weil ſie gefunden,
daß in unſern Gerichten das nehmliche, was dieſe und

jene
33) Unter denen, welche fuͤr den heutigen Gebrauch der
Novellen des Kaiſers Leo ſtreiten, hat ſich Caſpar. Achat.
beck
am meiſten ausgezeichnet, deſſen ſehr gelehrte Ab-
handlung de Novellis Leonis. earumque uſu
et auctoritate
beſonders nach der neueſten Ausgabe,
Halle 1779. 8. die durch die vortreflichen Bemerkungen
und eigenen Abhandlungen des gelehrten Herrn Director
Zepernick einen ſo vorzuͤglichen Werth erhalten, daß ſie zu
den claſſiſchen Schriften der eleganten Rechtsgelahrtheit al-
lerdings zu zaͤhlen iſt, ſchon mehrmalen bisher angefuͤhrt
worden. Allein wie wenig uͤberzeugend die von Beck muͤh-
ſam zuſammengehaͤufte Gruͤnde ſind, haben der ſeel. Aſſeſſ.
seger in Diſſ. de Leonis Philoſ. conſtitutio-
num Novellarum auctoritatae
Lipſiae
1767. vor-
zuͤglich aber der gedachte Herr Dir. D. zepernick in
Coniccturis, quibus ex cauſis Novellae Leo-
nis Sapientis in Germania receptae dici ne-
queant
,
beym Beck S. 403 ‒ 552. gruͤndlichſt dar-
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[365/0385] de Origine Iuris. wahrſcheinlich durch die Beſorgung des Hugo a Por- ta herausgekommen iſt. §. 65. Heutiger Gebrauch derſelben. Ob uͤbrigens denen Novellen des Kaiſers Leo ei- ne geſezliche Kraft in Teutſchland beizulegen, iſt eine Frage, woruͤber die Urtheile der heutigen Civiliſten nicht mit einander uͤbereinſtimmen 33). Ich meines Theils trage kein Bedenken, auf die Seite der verneinenden Parthey zu treten. Denn pruͤft man die Gruͤnde, aus welchen einige Rechtsgelehrten verleitet worden ſind, je- nen Novellen ein legales Anſehen in Teutſchland zu- zueignen, ſo wird man finden, daß ein offenbarer Trug- ſchluß hierbey zum Grunde liegt. Weil ſie gefunden, daß in unſern Gerichten das nehmliche, was dieſe und jene 33) Unter denen, welche fuͤr den heutigen Gebrauch der Novellen des Kaiſers Leo ſtreiten, hat ſich Caſpar. Achat. beck am meiſten ausgezeichnet, deſſen ſehr gelehrte Ab- handlung de Novellis Leonis. earumque uſu et auctoritate beſonders nach der neueſten Ausgabe, Halle 1779. 8. die durch die vortreflichen Bemerkungen und eigenen Abhandlungen des gelehrten Herrn Director Zepernick einen ſo vorzuͤglichen Werth erhalten, daß ſie zu den claſſiſchen Schriften der eleganten Rechtsgelahrtheit al- lerdings zu zaͤhlen iſt, ſchon mehrmalen bisher angefuͤhrt worden. Allein wie wenig uͤberzeugend die von Beck muͤh- ſam zuſammengehaͤufte Gruͤnde ſind, haben der ſeel. Aſſeſſ. seger in Diſſ. de Leonis Philoſ. conſtitutio- num Novellarum auctoritatae Lipſiae 1767. vor- zuͤglich aber der gedachte Herr Dir. D. zepernick in Coniccturis, quibus ex cauſis Novellae Leo- nis Sapientis in Germania receptae dici ne- queant, beym Beck S. 403 ‒ 552. gruͤndlichſt dar- gethan.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/385>, abgerufen am 24.11.2024.