Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

Bild:
<< vorherige Seite

1. Buch. 2. Tit.
van Leeuwen 1663. zu Amsterdam veranstaltet
hat. Sie enthält den Gothofredischen Text, nur hin
und wieder verbessert, daß aber die Pandecten ganz
nach der florentinischen Handschrift hier wären geliefert
worden, wie der Herausgeber versprochen, ist eine Un-
wahrheit. Mit Verwechselung der Zeichen sind auch
in dieser Ausgabe eben die Fehler begangen worden,
die wir oben an Gothofred gerügt haben. Simon
van Leeuwen
liefert ausser den Gothofredischen An-
merkungen noch viele andere von Augustin, Go-
vean, Faconius, Bellonius, Contius, Rä-
vard, Robert, Alciat, Hotmann, Charon-
das, Cujaz, Leoninus, Salmasius
und Gro-

tius.
wenig, als in andern Exemplaren der Pandecten zu be-
finden sey. Ob ihn nun gleich Ludov. charondas und
Iul. pacius hierin blindlings gefolgt sind, so haben doch
Bynkershök ad L. lecta c. 11. und Brenkmann Histor.
Pandectar.
S. 92. erinnert, daß jene Angabe des Rus-
sards eine aller Welt vor Augen liegende Unwahrheit sey,
indem vieles, was Russard mit seiner Note befan-
gen, sowohl in der Florentina als Haloandrina befind-
lich ist, wie einem Jeden, der diese Ausgaben mit ein-
ander zu vergleichen sich die Mühe geben will, in die
Augen fallen wird. Dionysius Gothofredus bedient
sich nicht nur des Russardinischen Zeichens, sondern auch
noch anderer, als () [] * + ohne daß man aus seinen
Ausgaben sehen kann, warum er etwas auf solche Art
marquiret hat, wodurch viele Verwirrung im Text ist an-
gerichtet worden. Man sehe vorzüglich die gelehrte Ab-
handlung Christ. Ulr. Grupens: wie die Pandecten
von den verworrenen notis characteristicis
Editorum,
und insonderheit von der
men-
dacissima nota
russardi
und Dionys. gothofredi
zu säubern, und zum Theil zu rectifici-
ren.
in Desselben Observat. Rer. et Antiquitat. Germ.
et Rom.
Obs. XV.

1. Buch. 2. Tit.
van Leeuwen 1663. zu Amſterdam veranſtaltet
hat. Sie enthaͤlt den Gothofrediſchen Text, nur hin
und wieder verbeſſert, daß aber die Pandecten ganz
nach der florentiniſchen Handſchrift hier waͤren geliefert
worden, wie der Herausgeber verſprochen, iſt eine Un-
wahrheit. Mit Verwechſelung der Zeichen ſind auch
in dieſer Ausgabe eben die Fehler begangen worden,
die wir oben an Gothofred geruͤgt haben. Simon
van Leeuwen
liefert auſſer den Gothofrediſchen An-
merkungen noch viele andere von Auguſtin, Go-
vean, Faconius, Bellonius, Contius, Raͤ-
vard, Robert, Alciat, Hotmann, Charon-
das, Cujaz, Leoninus, Salmaſius
und Gro-

tius.
wenig, als in andern Exemplaren der Pandecten zu be-
finden ſey. Ob ihn nun gleich Ludov. charondas und
Iul. pacius hierin blindlings gefolgt ſind, ſo haben doch
Bynkershoͤk ad L. lecta c. 11. und Brenkmann Hiſtor.
Pandectar.
S. 92. erinnert, daß jene Angabe des Ruſ-
ſards eine aller Welt vor Augen liegende Unwahrheit ſey,
indem vieles, was Ruſſard mit ſeiner Note ∥ ∥ befan-
gen, ſowohl in der Florentina als Haloandrina befind-
lich iſt, wie einem Jeden, der dieſe Ausgaben mit ein-
ander zu vergleichen ſich die Muͤhe geben will, in die
Augen fallen wird. Dionyſius Gothofredus bedient
ſich nicht nur des Ruſſardiniſchen Zeichens, ſondern auch
noch anderer, als () [] * † ohne daß man aus ſeinen
Ausgaben ſehen kann, warum er etwas auf ſolche Art
marquiret hat, wodurch viele Verwirrung im Text iſt an-
gerichtet worden. Man ſehe vorzuͤglich die gelehrte Ab-
handlung Chriſt. Ulr. Grupens: wie die Pandecten
von den verworrenen notis characteriſticis
Editorum,
und inſonderheit von der
men-
daciſſima nota
russardi
und Dionyſ. gothofredi
∥ ∥ zu ſaͤubern, und zum Theil zu rectifici-
ren.
in Deſſelben Obſervat. Rer. et Antiquitat. Germ.
et Rom.
Obſ. XV.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0338" n="318"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">1. Buch. 2. Tit.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">van Leeuwen</hi> 1663. zu <hi rendition="#g">Am&#x017F;terdam</hi> veran&#x017F;taltet<lb/>
hat. Sie entha&#x0364;lt den Gothofredi&#x017F;chen Text, nur hin<lb/>
und wieder verbe&#x017F;&#x017F;ert, daß aber die Pandecten ganz<lb/>
nach der florentini&#x017F;chen Hand&#x017F;chrift hier wa&#x0364;ren geliefert<lb/>
worden, wie der Herausgeber ver&#x017F;prochen, i&#x017F;t eine Un-<lb/>
wahrheit. Mit Verwech&#x017F;elung der Zeichen &#x017F;ind auch<lb/>
in die&#x017F;er Ausgabe eben die Fehler begangen worden,<lb/>
die wir oben an <hi rendition="#g">Gothofred</hi> geru&#x0364;gt haben. <hi rendition="#fr">Simon<lb/>
van Leeuwen</hi> liefert au&#x017F;&#x017F;er den Gothofredi&#x017F;chen An-<lb/>
merkungen noch viele andere von <hi rendition="#g">Augu&#x017F;tin, Go-<lb/>
vean, Faconius, Bellonius, Contius, Ra&#x0364;-<lb/>
vard, Robert, Alciat, Hotmann, Charon-<lb/>
das, Cujaz, Leoninus, Salma&#x017F;ius</hi> und <hi rendition="#g">Gro-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">tius.</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_44_2" prev="#seg2pn_44_1" place="foot" n="47)">wenig, als in andern Exemplaren der Pandecten zu be-<lb/>
finden &#x017F;ey. Ob ihn nun gleich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ludov.</hi><hi rendition="#k">charondas</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iul.</hi><hi rendition="#k">pacius</hi></hi> hierin blindlings gefolgt &#x017F;ind, &#x017F;o haben doch<lb/><hi rendition="#fr">Bynkersho&#x0364;k</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ad L. lecta c. 11.</hi></hi> und <hi rendition="#fr">Brenkmann</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;tor.<lb/>
Pandectar.</hi></hi> S. 92. erinnert, daß jene Angabe des Ru&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ards eine aller Welt vor Augen liegende Unwahrheit &#x017F;ey,<lb/>
indem vieles, was Ru&#x017F;&#x017F;ard mit &#x017F;einer Note &#x2225; &#x2225; befan-<lb/>
gen, &#x017F;owohl in der <hi rendition="#aq">Florentina</hi> als <hi rendition="#aq">Haloandrina</hi> befind-<lb/>
lich i&#x017F;t, wie einem Jeden, der die&#x017F;e Ausgaben mit ein-<lb/>
ander zu vergleichen &#x017F;ich die Mu&#x0364;he geben will, in die<lb/>
Augen fallen wird. <hi rendition="#fr">Diony&#x017F;ius Gothofredus</hi> bedient<lb/>
&#x017F;ich nicht nur des Ru&#x017F;&#x017F;ardini&#x017F;chen Zeichens, &#x017F;ondern auch<lb/>
noch anderer, als () [] * &#x2020; ohne daß man aus &#x017F;einen<lb/>
Ausgaben &#x017F;ehen kann, warum er etwas auf &#x017F;olche Art<lb/>
marquiret hat, wodurch viele Verwirrung im Text i&#x017F;t an-<lb/>
gerichtet worden. Man &#x017F;ehe vorzu&#x0364;glich die gelehrte Ab-<lb/>
handlung <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;t. Ulr. Grupens</hi>: <hi rendition="#g">wie die Pandecten<lb/>
von den verworrenen <hi rendition="#aq">notis characteri&#x017F;ticis<lb/>
Editorum,</hi> und in&#x017F;onderheit von der </hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">men-<lb/>
daci&#x017F;&#x017F;ima nota</hi><hi rendition="#k">russardi</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Diony&#x017F;.</hi><hi rendition="#k">gothofredi</hi></hi><lb/>
&#x2225; &#x2225; <hi rendition="#g">zu &#x017F;a&#x0364;ubern, und zum Theil zu rectifici-<lb/>
ren.</hi> in <hi rendition="#fr">De&#x017F;&#x017F;elben</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ob&#x017F;ervat. Rer. et Antiquitat. Germ.<lb/>
et Rom.</hi> Ob&#x017F;. XV.</hi></note><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[318/0338] 1. Buch. 2. Tit. van Leeuwen 1663. zu Amſterdam veranſtaltet hat. Sie enthaͤlt den Gothofrediſchen Text, nur hin und wieder verbeſſert, daß aber die Pandecten ganz nach der florentiniſchen Handſchrift hier waͤren geliefert worden, wie der Herausgeber verſprochen, iſt eine Un- wahrheit. Mit Verwechſelung der Zeichen ſind auch in dieſer Ausgabe eben die Fehler begangen worden, die wir oben an Gothofred geruͤgt haben. Simon van Leeuwen liefert auſſer den Gothofrediſchen An- merkungen noch viele andere von Auguſtin, Go- vean, Faconius, Bellonius, Contius, Raͤ- vard, Robert, Alciat, Hotmann, Charon- das, Cujaz, Leoninus, Salmaſius und Gro- tius. 47) 47) wenig, als in andern Exemplaren der Pandecten zu be- finden ſey. Ob ihn nun gleich Ludov. charondas und Iul. pacius hierin blindlings gefolgt ſind, ſo haben doch Bynkershoͤk ad L. lecta c. 11. und Brenkmann Hiſtor. Pandectar. S. 92. erinnert, daß jene Angabe des Ruſ- ſards eine aller Welt vor Augen liegende Unwahrheit ſey, indem vieles, was Ruſſard mit ſeiner Note ∥ ∥ befan- gen, ſowohl in der Florentina als Haloandrina befind- lich iſt, wie einem Jeden, der dieſe Ausgaben mit ein- ander zu vergleichen ſich die Muͤhe geben will, in die Augen fallen wird. Dionyſius Gothofredus bedient ſich nicht nur des Ruſſardiniſchen Zeichens, ſondern auch noch anderer, als () [] * † ohne daß man aus ſeinen Ausgaben ſehen kann, warum er etwas auf ſolche Art marquiret hat, wodurch viele Verwirrung im Text iſt an- gerichtet worden. Man ſehe vorzuͤglich die gelehrte Ab- handlung Chriſt. Ulr. Grupens: wie die Pandecten von den verworrenen notis characteriſticis Editorum, und inſonderheit von der men- daciſſima nota russardi und Dionyſ. gothofredi ∥ ∥ zu ſaͤubern, und zum Theil zu rectifici- ren. in Deſſelben Obſervat. Rer. et Antiquitat. Germ. et Rom. Obſ. XV.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/338
Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/338>, abgerufen am 23.11.2024.