Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Iustitia et Iure. des Herrn Ritter Michaelis 51), und ziehe nurhieraus das Resultat, daß man sich nie durch gewisse äusserliche Umstände, die unter- weilen eine Aehnlichkeit der Fälle veran- lassen können, müsse irre führen lassen, und diese Aehnlichkeit für die Ursach des Gesetzes halten, sondern stets a[u]f die wahre Absicht des Gesezgebers [und] den Hauptgrund des Gesetzes Rücks[ich]t neh- men, und darnach die Aehnlichkei[t d]er Fäl- le beurtheilen müsse 52). §. 37. Resultat der logischen Auslegung, Analogie des Rechts. Alle logische Gesezauslegung beruhet also auf dem tione 51) Abhandlung von den Ehegesetzen Mosis. VI. Hauptst. 52) Man vergleiche übrigens noch hierbey, was Iac. voor-
da Interpretat. et Emendat. iuris Rom. Cap. I. Abr. wieling Lection. iuris civ. Lib. II. cap. 5. und Io. Christ. woltaer Observat. iuris civ. et Brandenburg. Obs. 2. über die Regel: cessante legis ratione, cessat legis dispositio gesagt haben. de Iuſtitia et Iure. des Herrn Ritter Michaelis 51), und ziehe nurhieraus das Reſultat, daß man ſich nie durch gewiſſe aͤuſſerliche Umſtaͤnde, die unter- weilen eine Aehnlichkeit der Faͤlle veran- laſſen koͤnnen, muͤſſe irre fuͤhren laſſen, und dieſe Aehnlichkeit fuͤr die Urſach des Geſetzes halten, ſondern ſtets a[u]f die wahre Abſicht des Geſezgebers [und] den Hauptgrund des Geſetzes Ruͤckſ[ich]t neh- men, und darnach die Aehnlichkei[t d]er Faͤl- le beurtheilen muͤſſe 52). §. 37. Reſultat der logiſchen Auslegung, Analogie des Rechts. Alle logiſche Geſezauslegung beruhet alſo auf dem tione 51) Abhandlung von den Ehegeſetzen Moſis. VI. Hauptſt. 52) Man vergleiche uͤbrigens noch hierbey, was Iac. voor-
da Interpretat. et Emendat. iuris Rom. Cap. I. Abr. wieling Lection. iuris civ. Lib. II. cap. 5. und Io. Chriſt. woltaer Obſervat. iuris civ. et Brandenburg. Obſ. 2. uͤber die Regel: ceſſante legis ratione, ceſſat legis diſpoſitio geſagt haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0273" n="253"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">de Iuſtitia et Iure.</hi></fw><lb/> des Herrn Ritter <hi rendition="#fr">Michaelis</hi> <note place="foot" n="51)"><hi rendition="#g">Abhandlung von den Ehegeſetzen Moſis</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">VI.</hi> Hauptſt.</note>, und ziehe nur<lb/> hieraus das Reſultat, <hi rendition="#g">daß man ſich nie durch<lb/> gewiſſe aͤuſſerliche Umſtaͤnde, die unter-<lb/> weilen eine Aehnlichkeit der Faͤlle veran-<lb/> laſſen koͤnnen, muͤſſe irre fuͤhren laſſen,<lb/> und dieſe Aehnlichkeit fuͤr die Urſach des<lb/> Geſetzes halten, ſondern ſtets a<supplied>u</supplied>f die<lb/> wahre Abſicht des Geſezgebers <supplied>und</supplied> den<lb/> Hauptgrund des Geſetzes Ruͤckſ<supplied>ich</supplied>t neh-<lb/> men, und darnach die Aehnlichkei<supplied>t d</supplied>er Faͤl-<lb/> le beurtheilen muͤſſe</hi> <note place="foot" n="52)">Man vergleiche uͤbrigens noch hierbey, was <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iac.</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">voor-<lb/> da</hi> Interpretat. et Emendat. iuris Rom</hi>. Cap. I.<lb/><hi rendition="#i">Abr.</hi><hi rendition="#k">wieling</hi><hi rendition="#g">Lection. iuris civ</hi>. Lib. II. cap.</hi> 5.<lb/> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Chriſt.</hi><hi rendition="#k">woltaer</hi><hi rendition="#g">Obſervat. iuris civ. et<lb/> Brandenburg</hi>. Obſ.</hi> 2. uͤber die Regel: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ceſſante legis<lb/> ratione, ceſſat legis diſpoſitio</hi></hi> geſagt haben.</note>.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 37.<lb/> Reſultat der logiſchen Auslegung, <hi rendition="#g">Analogie des Rechts</hi>.</head><lb/> <p>Alle logiſche Geſezauslegung beruhet alſo auf dem<lb/> Grundſatze der Uebereinſtimmung mit der Abſicht und<lb/> dem Willen des Geſezgebers, vermoͤge welchen <hi rendition="#aq">a)</hi> bey<lb/> vorhandener Gleichheit des geſezlichen Grundes vermu-<lb/> thet werden muß, der Geſezgeber habe in dem nicht<lb/> ausdruͤcklich angezeigten Falle eben daſſelbe verordnen<lb/> wollen, was er in dem angezeigten verordnet hat; da-<lb/> hingegen er <hi rendition="#aq">b)</hi> bey Verſchiedenheit der Gruͤnde in dem<lb/> entgegen geſezten Falle auch das Gegentheil von dem,<lb/> was er verordnet hat, wolle ſtatt finden laſſen. Wer<lb/> demnach ein Geſez logiſch erklaͤrt, argumentirt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ex ra-</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tione</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0273]
de Iuſtitia et Iure.
des Herrn Ritter Michaelis 51), und ziehe nur
hieraus das Reſultat, daß man ſich nie durch
gewiſſe aͤuſſerliche Umſtaͤnde, die unter-
weilen eine Aehnlichkeit der Faͤlle veran-
laſſen koͤnnen, muͤſſe irre fuͤhren laſſen,
und dieſe Aehnlichkeit fuͤr die Urſach des
Geſetzes halten, ſondern ſtets auf die
wahre Abſicht des Geſezgebers und den
Hauptgrund des Geſetzes Ruͤckſicht neh-
men, und darnach die Aehnlichkeit der Faͤl-
le beurtheilen muͤſſe 52).
§. 37.
Reſultat der logiſchen Auslegung, Analogie des Rechts.
Alle logiſche Geſezauslegung beruhet alſo auf dem
Grundſatze der Uebereinſtimmung mit der Abſicht und
dem Willen des Geſezgebers, vermoͤge welchen a) bey
vorhandener Gleichheit des geſezlichen Grundes vermu-
thet werden muß, der Geſezgeber habe in dem nicht
ausdruͤcklich angezeigten Falle eben daſſelbe verordnen
wollen, was er in dem angezeigten verordnet hat; da-
hingegen er b) bey Verſchiedenheit der Gruͤnde in dem
entgegen geſezten Falle auch das Gegentheil von dem,
was er verordnet hat, wolle ſtatt finden laſſen. Wer
demnach ein Geſez logiſch erklaͤrt, argumentirt ex ra-
tione
51) Abhandlung von den Ehegeſetzen Moſis.
VI. Hauptſt.
52) Man vergleiche uͤbrigens noch hierbey, was Iac. voor-
da Interpretat. et Emendat. iuris Rom. Cap. I.
Abr. wieling Lection. iuris civ. Lib. II. cap. 5.
und Io. Chriſt. woltaer Obſervat. iuris civ. et
Brandenburg. Obſ. 2. uͤber die Regel: ceſſante legis
ratione, ceſſat legis diſpoſitio geſagt haben.
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