Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.1. Buch. 1. Tit. gelehrten, aus deren Schriften die Institutionen undPandecten des K. Justinians compilirt worden sind, und derjenigen lateinischen Schreibart gewahr werden, welche in den Verordnungen der christlichen Kaiser und der römischen Päbste herrscht. Jene ist noch immer ächte römische Schreibart und Zusammensetzung 95), wenn auch gleich der Ausdruck nicht immer ciceronia- nisch ist 96), allein in den Verordnungen der christli- chen Kaiser leuchtet schon überall das sogenannte patri- stische, oder Kirchenlatein hervor 97), doch immer noch erträglicher, als die in den Verordnungen der Päbste herrschende, schlechte, und mit den gröbsten Idiotismen und Barbarismen verunstaltete Schreibart, die man überhaupt durch Mönchlatein auszudrucken pflegt 98). So 95) Car. Andr. ducker Opuscula de Latinitate veter. ICtorum. Lugd. Bat. 1711. Ge. Casp. kirch- maieri Opuscula VI. rarissima de Latinitate Digestorum et Institutionum D. Iustiniani Imp. collecta et edita a Ge. Sam. madihn Halae 1772. 8. 96) Herm. noordkerck Observat. iur. Rom. De- cad. c. IV. p. 85. sqq. 97) S. Chr. cellarius de barbarism. et idiotism. ser- monis latini cap. VII. Die Ursachen entwickelt sehr- schön Io. Aug. wolf oder Chr. Frid. pohl Disp. de latinitate ecclesiastica in Codice Theodo- siano Lipsiae 1774. Daß die Geistlichen überdies grosen Einfluß in die Gesezgebung der christlichen Kaiser gehabt, zeigt Corn. Wilh. de rhoer in Dis- sertat. de effectu religionis christianae in lu- risprud. Rom. Fascic. I. Groeningae 1776. 8. Dis- sert. III. 98) Ich habe hiervon in meinen Praecognitis iuris-
prud. Ecclesiast. §. 206. S. 509. umständlicher ge- handelt. 1. Buch. 1. Tit. gelehrten, aus deren Schriften die Inſtitutionen undPandecten des K. Juſtinians compilirt worden ſind, und derjenigen lateiniſchen Schreibart gewahr werden, welche in den Verordnungen der chriſtlichen Kaiſer und der roͤmiſchen Paͤbſte herrſcht. Jene iſt noch immer aͤchte roͤmiſche Schreibart und Zuſammenſetzung 95), wenn auch gleich der Ausdruck nicht immer ciceronia- niſch iſt 96), allein in den Verordnungen der chriſtli- chen Kaiſer leuchtet ſchon uͤberall das ſogenannte patri- ſtiſche, oder Kirchenlatein hervor 97), doch immer noch ertraͤglicher, als die in den Verordnungen der Paͤbſte herrſchende, ſchlechte, und mit den groͤbſten Idiotismen und Barbarismen verunſtaltete Schreibart, die man uͤberhaupt durch Moͤnchlatein auszudrucken pflegt 98). So 95) Car. Andr. ducker Opuſcula de Latinitate veter. ICtorum. Lugd. Bat. 1711. Ge. Casp. kirch- maieri Opuſcula VI. rariſſima de Latinitate Digeſtorum et Inſtitutionum D. Iuſtiniani Imp. collecta et edita a Ge. Sam. madihn Halae 1772. 8. 96) Herm. noordkerck Obſervat. iur. Rom. De- cad. c. IV. p. 85. ſqq. 97) S. Chr. cellarius de barbarism. et idiotism. ſer- monis latini cap. VII. Die Urſachen entwickelt ſehr- ſchoͤn Io. Aug. wolf oder Chr. Frid. pohl Disp. de latinitate eccleſiaſtica in Codice Theodo- ſiano Lipſiae 1774. Daß die Geiſtlichen uͤberdies groſen Einfluß in die Geſezgebung der chriſtlichen Kaiſer gehabt, zeigt Corn. Wilh. de rhoer in Diſ- ſertat. de effectu religionis chriſtianae in lu- risprud. Rom. Faſcic. I. Groeningae 1776. 8. Diſ- ſert. III. 98) Ich habe hiervon in meinen Praecognitis iuris-
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Pandecten des K. Juſtinians compilirt worden ſind,
und derjenigen lateiniſchen Schreibart gewahr werden,
welche in den Verordnungen der chriſtlichen Kaiſer und
der roͤmiſchen Paͤbſte herrſcht. Jene iſt noch immer
aͤchte roͤmiſche Schreibart und Zuſammenſetzung 95),
wenn auch gleich der Ausdruck nicht immer ciceronia-
niſch iſt 96), allein in den Verordnungen der chriſtli-
chen Kaiſer leuchtet ſchon uͤberall das ſogenannte patri-
ſtiſche, oder Kirchenlatein hervor 97), doch immer noch
ertraͤglicher, als die in den Verordnungen der Paͤbſte
herrſchende, ſchlechte, und mit den groͤbſten Idiotismen
und Barbarismen verunſtaltete Schreibart, die man
uͤberhaupt durch Moͤnchlatein auszudrucken pflegt 98).
So
95) Car. Andr. ducker Opuſcula de Latinitate
veter. ICtorum. Lugd. Bat. 1711. Ge. Casp. kirch-
maieri Opuſcula VI. rariſſima de Latinitate
Digeſtorum et Inſtitutionum D. Iuſtiniani
Imp. collecta et edita a Ge. Sam. madihn Halae 1772.
8.
96) Herm. noordkerck Obſervat. iur. Rom. De-
cad. c. IV. p. 85. ſqq.
97) S. Chr. cellarius de barbarism. et idiotism. ſer-
monis latini cap. VII. Die Urſachen entwickelt ſehr-
ſchoͤn Io. Aug. wolf oder Chr. Frid. pohl Disp. de
latinitate eccleſiaſtica in Codice Theodo-
ſiano Lipſiae 1774. Daß die Geiſtlichen uͤberdies
groſen Einfluß in die Geſezgebung der chriſtlichen
Kaiſer gehabt, zeigt Corn. Wilh. de rhoer in Diſ-
ſertat. de effectu religionis chriſtianae in lu-
risprud. Rom. Faſcic. I. Groeningae 1776. 8. Diſ-
ſert. III.
98) Ich habe hiervon in meinen Praecognitis iuris-
prud. Eccleſiaſt. §. 206. S. 509. umſtaͤndlicher ge-
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