Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745.
Rede wie das Urbild redet, Wann es dem Geliebten schmeichelt, Holde, zarte Schmeichelworte; Rede was es künftig redet, Wann er es allein nur höret, Und der Kleine, mit dem Bogen, Welcher der vertrauten Mutter Alles lächelnd wieder saget. O! wie schön wird es sich hören! Wolt ihrs auch, ihr Schönen, hören?
Rede wie das Urbild redet, Wann es dem Geliebten ſchmeichelt, Holde, zarte Schmeichelworte; Rede was es künftig redet, Wann er es allein nur höret, Und der Kleine, mit dem Bogen, Welcher der vertrauten Mutter Alles lächelnd wieder ſaget. O! wie ſchön wird es ſich hören! Wolt ihrs auch, ihr Schönen, hören? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0086" n="60"/> <cit xml:id="ca4" prev="#ca3"> <quote> <lg xml:id="lga4" prev="#lga3" n="2"> <l>„Laß die Huldgöttinnen fliegen.</l><lb/> <l>„Kleide ſie nunmehr in Purpur.</l><lb/> <l>„Aber laß vom zarten Leibe</l><lb/> <l>„Etwas wenigs unverhüllet,</l><lb/> <l>„Das verhüllte zu verraten.</l><lb/> <l>„Geh itzt hin. Dis iſt die Schöne.</l><lb/> <l>„Wirſt du Bild nicht auch bald reden?</l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <lg n="1"> <l>Rede wie das Urbild redet,</l><lb/> <l>Wann es dem Geliebten ſchmeichelt,</l><lb/> <l>Holde, zarte Schmeichelworte;</l><lb/> <l>Rede was es künftig redet,</l><lb/> <l>Wann er es allein nur höret,</l><lb/> <l>Und der Kleine, mit dem Bogen,</l><lb/> <l>Welcher der vertrauten Mutter</l><lb/> <l>Alles lächelnd wieder ſaget.</l><lb/> <l>O! wie ſchön wird es ſich hören!</l><lb/> <l>Wolt ihrs auch, ihr Schönen, hören?</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [60/0086]
„Laß die Huldgöttinnen fliegen.
„Kleide ſie nunmehr in Purpur.
„Aber laß vom zarten Leibe
„Etwas wenigs unverhüllet,
„Das verhüllte zu verraten.
„Geh itzt hin. Dis iſt die Schöne.
„Wirſt du Bild nicht auch bald reden?
Rede wie das Urbild redet,
Wann es dem Geliebten ſchmeichelt,
Holde, zarte Schmeichelworte;
Rede was es künftig redet,
Wann er es allein nur höret,
Und der Kleine, mit dem Bogen,
Welcher der vertrauten Mutter
Alles lächelnd wieder ſaget.
O! wie ſchön wird es ſich hören!
Wolt ihrs auch, ihr Schönen, hören?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |