Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Berlin, [1744].Lehr ihr meine Neigung kennen, Klug zu frieren, klug zu brennen, Lehr ihr witzig abzuschlagen, Lehr ihr reitzend Ja zu sagen. Aus den Worten, aus den Werken Laß ihr Wunsch und Willen merken? Aber lehr ihr Wunsch und Willen Nicht zur Unzeit zu erfüllen, Daß sie sich erst artig schäme Und sich nicht zu bald bequeme. Lehr ihr alle frohe Minen Die der Lust zum Vorteil dienen, Lehr ihr alle Frölichkeiten Lehr ihr auch, was sie bedeuten, Daß sie stets in Unschuld prange, Daß sie nie zuviel verlange, Daß sie mirs vernünftig klage, Wenn ich ihr zuviel versage. Lehr ihr, wie man nie veralte Wie man Reitz und Wert behalte, Wenn
Lehr ihr meine Neigung kennen, Klug zu frieren, klug zu brennen, Lehr ihr witzig abzuſchlagen, Lehr ihr reitzend Ja zu ſagen. Aus den Worten, aus den Werken Laß ihr Wunſch und Willen merken? Aber lehr ihr Wunſch und Willen Nicht zur Unzeit zu erfuͤllen, Daß ſie ſich erſt artig ſchaͤme Und ſich nicht zu bald bequeme. Lehr ihr alle frohe Minen Die der Luſt zum Vorteil dienen, Lehr ihr alle Froͤlichkeiten Lehr ihr auch, was ſie bedeuten, Daß ſie ſtets in Unſchuld prange, Daß ſie nie zuviel verlange, Daß ſie mirs vernuͤnftig klage, Wenn ich ihr zuviel verſage. Lehr ihr, wie man nie veralte Wie man Reitz und Wert behalte, Wenn
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Lehr ihr meine Neigung kennen,
Klug zu frieren, klug zu brennen,
Lehr ihr witzig abzuſchlagen,
Lehr ihr reitzend Ja zu ſagen.
Aus den Worten, aus den Werken
Laß ihr Wunſch und Willen merken?
Aber lehr ihr Wunſch und Willen
Nicht zur Unzeit zu erfuͤllen,
Daß ſie ſich erſt artig ſchaͤme
Und ſich nicht zu bald bequeme.
Lehr ihr alle frohe Minen
Die der Luſt zum Vorteil dienen,
Lehr ihr alle Froͤlichkeiten
Lehr ihr auch, was ſie bedeuten,
Daß ſie ſtets in Unſchuld prange,
Daß ſie nie zuviel verlange,
Daß ſie mirs vernuͤnftig klage,
Wenn ich ihr zuviel verſage.
Lehr ihr, wie man nie veralte
Wie man Reitz und Wert behalte,
Wenn
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