Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.jungen und starken Buchen gute Trag- und Schwung- Die Asche ist gut zur Wäsche, und nothwendig In England werden die trocknen Blätter ge- Die Frucht dienet bekanntermaaßen zur Mä- ders
jungen und ſtarken Buchen gute Trag- und Schwung- Die Aſche iſt gut zur Waͤſche, und nothwendig In England werden die trocknen Blaͤtter ge- Die Frucht dienet bekanntermaaßen zur Maͤ- ders
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="28"/> jungen und ſtarken Buchen gute Trag- und Schwung-<lb/> baͤume zu Kutſchen, Felgen zu Raͤdern, Axen, Deich-<lb/> ſelſtangen, Schlittenbaͤume, Roͤhren, Sparren und<lb/> Balken zu geringer Leute Wohnungen angewendet.<lb/> Duhamel giebt ferner die Art, wie man aus dem Holze<lb/> in Frankreich ſchoͤne Meſſerhefte verfertiget, folgender-<lb/> geſtalt an: Ein nemlich aus dem groben gearbeitetes<lb/> Heft wird in eine vorher heiß gemachte und mit Oehl<lb/> eingeſchmierte Form von polirten Eiſen unter eine<lb/> Preſſe gelegt, wodurch das Holz in derſelben auf<lb/> eine gewiſſe Weiſe fluͤßig wird, ſich zwiſchen den<lb/> eiſernen Blechen der Form ausdehnet, und nachher<lb/> vollkommen glatt, hart und von einer angenehmen<lb/> Farbe wird, daß man das Holz nicht fuͤr Buchenholz<lb/> erkennen kann.</p><lb/> <p>Die Aſche iſt gut zur Waͤſche, und nothwendig<lb/> bey Seifen- Pottaſchſiedereyen, und Glasfabriken,<lb/> und die Spaͤne ſelbſt laͤutern den Wein.</p><lb/> <p>In England werden die trocknen Blaͤtter ge-<lb/> ſammlet und daraus Matratzen in Betten verfertiget,<lb/> und dem Strohe vorgezogen, weil dieſes fruͤher dumpfig<lb/> und hart werden ſoll. Allein bey dem davon ange-<lb/> ruͤhmten Gebrauche faͤllt mir doch auch nothwendig<lb/> der Zweifel ein, ob trockne Blaͤtter nicht eher in<lb/> Staub zermalmet werden koͤnnen, als ein zaͤheres<lb/> eben ſo trocknes Stroh; von dem Gegentheile wird<lb/> uns kein Englaͤnder uͤberfuͤhren und uns unſere Stroh-<lb/> matratzen verachten lehren.</p><lb/> <p>Die Frucht dienet bekanntermaaßen zur Maͤ-<lb/> ſtung des Viehes, und vorzuͤglich der Schweine, ob-<lb/> gleich das Speck, das dieſe Thiere dadurch erhalten,<lb/> nicht feſt, ſondern mehr fluͤßig iſt, welchem Uebel<lb/> jedoch ein Hauswirth, der Erfahrung nach, abhel-<lb/> fen kann, wenn er unter das Futter etwas Erbſen<lb/> oder Bohnen miſchet. Alles Federvieh und beſon-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ders</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0038]
jungen und ſtarken Buchen gute Trag- und Schwung-
baͤume zu Kutſchen, Felgen zu Raͤdern, Axen, Deich-
ſelſtangen, Schlittenbaͤume, Roͤhren, Sparren und
Balken zu geringer Leute Wohnungen angewendet.
Duhamel giebt ferner die Art, wie man aus dem Holze
in Frankreich ſchoͤne Meſſerhefte verfertiget, folgender-
geſtalt an: Ein nemlich aus dem groben gearbeitetes
Heft wird in eine vorher heiß gemachte und mit Oehl
eingeſchmierte Form von polirten Eiſen unter eine
Preſſe gelegt, wodurch das Holz in derſelben auf
eine gewiſſe Weiſe fluͤßig wird, ſich zwiſchen den
eiſernen Blechen der Form ausdehnet, und nachher
vollkommen glatt, hart und von einer angenehmen
Farbe wird, daß man das Holz nicht fuͤr Buchenholz
erkennen kann.
Die Aſche iſt gut zur Waͤſche, und nothwendig
bey Seifen- Pottaſchſiedereyen, und Glasfabriken,
und die Spaͤne ſelbſt laͤutern den Wein.
In England werden die trocknen Blaͤtter ge-
ſammlet und daraus Matratzen in Betten verfertiget,
und dem Strohe vorgezogen, weil dieſes fruͤher dumpfig
und hart werden ſoll. Allein bey dem davon ange-
ruͤhmten Gebrauche faͤllt mir doch auch nothwendig
der Zweifel ein, ob trockne Blaͤtter nicht eher in
Staub zermalmet werden koͤnnen, als ein zaͤheres
eben ſo trocknes Stroh; von dem Gegentheile wird
uns kein Englaͤnder uͤberfuͤhren und uns unſere Stroh-
matratzen verachten lehren.
Die Frucht dienet bekanntermaaßen zur Maͤ-
ſtung des Viehes, und vorzuͤglich der Schweine, ob-
gleich das Speck, das dieſe Thiere dadurch erhalten,
nicht feſt, ſondern mehr fluͤßig iſt, welchem Uebel
jedoch ein Hauswirth, der Erfahrung nach, abhel-
fen kann, wenn er unter das Futter etwas Erbſen
oder Bohnen miſchet. Alles Federvieh und beſon-
ders
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