Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Gedanken über die späten Fröste, und wie diesem Uebel abzuhelfen sey. Man hat diesem Uebel auf mancherley Art vorzu- Anbau durch Pflanzen. Das Pflanzen wird bey einem etwas beträchtli- in B
Gedanken uͤber die ſpaͤten Froͤſte, und wie dieſem Uebel abzuhelfen ſey. Man hat dieſem Uebel auf mancherley Art vorzu- Anbau durch Pflanzen. Das Pflanzen wird bey einem etwas betraͤchtli- in B
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Gedanken uͤber die ſpaͤten Froͤſte, und wie dieſem
Uebel abzuhelfen ſey.
Man hat dieſem Uebel auf mancherley Art vorzu-
beugen geſucht, und da die Herbſtſaat die jungen Kei-
me im folgenden Fruͤhjahre gar zu zeitig herauslockte,
und ſie folglich dem Erfrieren zu fruͤhzeitig ausſetzte,
ſo verſchob man das Ausſaͤen bis zum Monat Maͤrz,
in der Abſicht, daß die zaͤrtlichen Saamenblaͤtter nicht
eher als zum Ende des Aprils oder mit dem Anfange
des May zum Vorſchein kommen ſollten; allein auch
dieſes war fuͤr unſere Gegenden noch zu fruͤh. Man
war nun wohl vor dem Erfrieren ziemlich geſichert,
hingegen fiel oͤfters ſtarke Hitze und Duͤrre zu fruͤh
ein, oder man mußte beſorgen, daß dieſe ſpaͤten Pflan-
zen nicht vor dem Eintritte des erſten Winters reif
und ſtark genug werden moͤchten. In einzelen Faͤllen
iſt indeſſen dieſer Handgrif gerathen, und mir iſt er
auch mit andern nur als das einzige Gegenmittel be-
kannt. Ob aber dieſes Verfahren in allen Jahren
und im Ganzen anzuwenden ſey? muͤſſen mehrere
Verſuche und Erfahrungen lehren, als wozu ſich
alle und jede Forſtliebhaber von ſelbſt auffordern
muͤſſen.
Anbau durch Pflanzen.
Das Pflanzen wird bey einem etwas betraͤchtli-
chen Reviere nicht fuͤglich anders, als mit jungen,
hoͤchſtens vier bis fuͤnfjaͤhrigen Staͤmmen vorzuneh-
men ſeyn. Groͤßere und aͤltere Pflanzen erfordern
gar zu vielen Aufwand und nachmahlige Wartung,
und uͤberdem ſchlagen ſie ſelten gut an. Das ſchlimm-
ſte bey ſolchen mit ſtarken Baͤumen bepflanzten Ge-
genden iſt auch noch dieſes, daß ſie ſich zwar oͤfters
in
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