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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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3) Wenn die Lämmec oft nur vier Tage alt sind,
bekommen sie den Durchfall. Da muß der Mutter
die Milch durch Heu und Grummet gebessert werden.

4) Säuglämmer bekommen gründige Mäuler,
welche mit Honig und Eyerdotter zu schmieren und zu
helfen sind.

5) Imgleichen das Gliederwasser, dieses ist ein
dickes Knie, und setzet in den Gelenken ein gelb Was-
ser: da muß das Lamm geschlachtet und das Bein
weggeworfen werden.

6) Wenn Schaafe böse Eiter bekommen, muß
man sie fleißig ausdrücken und mit Honig schmieren.

7) Die Schaafe bekommen manchmal zwischen den
Klauen Würmer, werden wund und lahm, da muß
man Theer oder aus den alten Kniestücken geschelten
Wagenschmier hineinschmieren, so heilet es bald,
und das Schaaf hinkt nicht mehr.

8) Winterszeit werden bisweilen Schaafe blind, da
muß man zartgeschabten Schieferstein und Eyerschaa-
len in die Augen blaßen, hilft es nicht, so muß das
Schaaf geschlachtet werden.

9) Die Hammel bekommen zuweilen Nabelge-
schwüre; wann Nachsicht und schmieren mit Oel
oder Fett nichts hilft, muß man zum Schlach-
ten eilen.

10) Die Räude ist eine so gemeine als gefährliche
und ansteckende Krankheit der Schaafe, das eine ist
die Sommer, das andere die Herbsträude, das Kenn-
zeichen ist, daß sie mit den Füßen an den Ort kratzen,
oder sich reiben; da darf man nur dicken Sirup, so
aus Tobacksrippen gekocht mit Theer darauf streichen,
so ist es gut. Es giebt eine trockne und nasse Räude.

Gute Auswinterung und fleißige Aufsicht in der
Sommerweide bewahren die Schaafe vor vielen
Krankheiten. Bey allen dem darf man aufs Hundert
des Jahrs vier Stück Abgang rechnen.

Deß-

3) Wenn die Laͤmmec oft nur vier Tage alt ſind,
bekommen ſie den Durchfall. Da muß der Mutter
die Milch durch Heu und Grummet gebeſſert werden.

4) Saͤuglaͤmmer bekommen gruͤndige Maͤuler,
welche mit Honig und Eyerdotter zu ſchmieren und zu
helfen ſind.

5) Imgleichen das Gliederwaſſer, dieſes iſt ein
dickes Knie, und ſetzet in den Gelenken ein gelb Waſ-
ſer: da muß das Lamm geſchlachtet und das Bein
weggeworfen werden.

6) Wenn Schaafe boͤſe Eiter bekommen, muß
man ſie fleißig ausdruͤcken und mit Honig ſchmieren.

7) Die Schaafe bekommen manchmal zwiſchen den
Klauen Wuͤrmer, werden wund und lahm, da muß
man Theer oder aus den alten Knieſtuͤcken geſchelten
Wagenſchmier hineinſchmieren, ſo heilet es bald,
und das Schaaf hinkt nicht mehr.

8) Winterszeit werden bisweilen Schaafe blind, da
muß man zartgeſchabten Schieferſtein und Eyerſchaa-
len in die Augen blaßen, hilft es nicht, ſo muß das
Schaaf geſchlachtet werden.

9) Die Hammel bekommen zuweilen Nabelge-
ſchwuͤre; wann Nachſicht und ſchmieren mit Oel
oder Fett nichts hilft, muß man zum Schlach-
ten eilen.

10) Die Raͤude iſt eine ſo gemeine als gefaͤhrliche
und anſteckende Krankheit der Schaafe, das eine iſt
die Sommer, das andere die Herbſtraͤude, das Kenn-
zeichen iſt, daß ſie mit den Fuͤßen an den Ort kratzen,
oder ſich reiben; da darf man nur dicken Sirup, ſo
aus Tobacksrippen gekocht mit Theer darauf ſtreichen,
ſo iſt es gut. Es giebt eine trockne und naſſe Raͤude.

Gute Auswinterung und fleißige Aufſicht in der
Sommerweide bewahren die Schaafe vor vielen
Krankheiten. Bey allen dem darf man aufs Hundert
des Jahrs vier Stuͤck Abgang rechnen.

Deß-
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[207/0217] 3) Wenn die Laͤmmec oft nur vier Tage alt ſind, bekommen ſie den Durchfall. Da muß der Mutter die Milch durch Heu und Grummet gebeſſert werden. 4) Saͤuglaͤmmer bekommen gruͤndige Maͤuler, welche mit Honig und Eyerdotter zu ſchmieren und zu helfen ſind. 5) Imgleichen das Gliederwaſſer, dieſes iſt ein dickes Knie, und ſetzet in den Gelenken ein gelb Waſ- ſer: da muß das Lamm geſchlachtet und das Bein weggeworfen werden. 6) Wenn Schaafe boͤſe Eiter bekommen, muß man ſie fleißig ausdruͤcken und mit Honig ſchmieren. 7) Die Schaafe bekommen manchmal zwiſchen den Klauen Wuͤrmer, werden wund und lahm, da muß man Theer oder aus den alten Knieſtuͤcken geſchelten Wagenſchmier hineinſchmieren, ſo heilet es bald, und das Schaaf hinkt nicht mehr. 8) Winterszeit werden bisweilen Schaafe blind, da muß man zartgeſchabten Schieferſtein und Eyerſchaa- len in die Augen blaßen, hilft es nicht, ſo muß das Schaaf geſchlachtet werden. 9) Die Hammel bekommen zuweilen Nabelge- ſchwuͤre; wann Nachſicht und ſchmieren mit Oel oder Fett nichts hilft, muß man zum Schlach- ten eilen. 10) Die Raͤude iſt eine ſo gemeine als gefaͤhrliche und anſteckende Krankheit der Schaafe, das eine iſt die Sommer, das andere die Herbſtraͤude, das Kenn- zeichen iſt, daß ſie mit den Fuͤßen an den Ort kratzen, oder ſich reiben; da darf man nur dicken Sirup, ſo aus Tobacksrippen gekocht mit Theer darauf ſtreichen, ſo iſt es gut. Es giebt eine trockne und naſſe Raͤude. Gute Auswinterung und fleißige Aufſicht in der Sommerweide bewahren die Schaafe vor vielen Krankheiten. Bey allen dem darf man aufs Hundert des Jahrs vier Stuͤck Abgang rechnen. Deß-

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/217>, abgerufen am 23.11.2024.