Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.würket hat, so muß der Kranke zu Abend essen, sind,
wuͤrket hat, ſo muß der Kranke zu Abend eſſen, ſind,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="150"/> wuͤrket hat, ſo muß der Kranke zu Abend eſſen,<lb/> wie am vorigen Abend, und man behandelt ihn<lb/> in allem eben ſo. Wenn der Wurm auch in der<lb/> Nacht nicht heraus koͤmmt, ſo muß der Kranke<lb/> am folgenden Morgen um dieſelbe Stunde, das<lb/> Pulver wie am vorigen Tage, und zwo Stunden<lb/> hernach ſechs bis acht Quentchen Seidlitzer oder<lb/> Engliſch Salz nehmen, und wird in allen Stuͤ-<lb/> cken, wie das erſtemahl, behandelt. Es ge-<lb/> ſchiehet bisweilen, daß der Kranke, wenn er im<lb/> Begrif iſt, den Wurm von ſich zu geben, oder<lb/> ein wenig vorher, oder nach einem ſtarken Stuhl-<lb/> gange, eine ſtarke Hitze in der Gegend des Her-<lb/> zens, oder eine Herzensangſt ſpuͤhrt, oder gar in<lb/> Ohnmacht faͤllt, ſo darf man ſich deswegen nicht<lb/> beunruhigen, dies vergehet bald wieder: man darf<lb/> den Kranken nur in Ruhe laſſen, und ihm guten<lb/> Weineſſig zum riechen geben. Sollte von dem<lb/> Kranken, bevor er das Purgiermittel genommen,<lb/> der Wurm blos von der Wuͤrkung des Pulvers<lb/> abgehen, ſo darf man ihm nur die Haͤlfte, oder<lb/> drey Viertheil von dem Bolus geben, den man<lb/> fuͤr ihn zubereitet hatte, oder man purgiert ihn<lb/> mit Seidlitzer oder Engliſchem Salze. Wenn<lb/> man endlich, nachdem man durch dieſe Cur einen<lb/> Bandwurm (<hi rendition="#aq">Tervia</hi>) abgetrieben hat, bemerkt, daß<lb/> noch ein zweyter uͤbrig iſt, ſo muß man die Cur,<lb/> mit dem Kranken, einige Tage hernach, eben ſo<lb/> wie zum erſten mahle vornehmen. Wenn dieſe Cur<lb/> richtig betrieben wird, ſo iſt ſie allemahl in wenig<lb/> Stunden von gluͤcklichem Erfolge. Wir haben ſie<lb/> an fuͤnf Perſonen verſucht. — Die Art des<lb/> Bandwurms (<hi rendition="#aq">Taenia</hi>), wider welche das Speci-<lb/> ſikum und dieſe Methode angerathen worden, und<lb/> welche dadurch ſo geſchwinde abgetrieben wird, iſt<lb/> diejenige, deren Glieder, Fugen oder Ringe kurz<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſind,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0160]
wuͤrket hat, ſo muß der Kranke zu Abend eſſen,
wie am vorigen Abend, und man behandelt ihn
in allem eben ſo. Wenn der Wurm auch in der
Nacht nicht heraus koͤmmt, ſo muß der Kranke
am folgenden Morgen um dieſelbe Stunde, das
Pulver wie am vorigen Tage, und zwo Stunden
hernach ſechs bis acht Quentchen Seidlitzer oder
Engliſch Salz nehmen, und wird in allen Stuͤ-
cken, wie das erſtemahl, behandelt. Es ge-
ſchiehet bisweilen, daß der Kranke, wenn er im
Begrif iſt, den Wurm von ſich zu geben, oder
ein wenig vorher, oder nach einem ſtarken Stuhl-
gange, eine ſtarke Hitze in der Gegend des Her-
zens, oder eine Herzensangſt ſpuͤhrt, oder gar in
Ohnmacht faͤllt, ſo darf man ſich deswegen nicht
beunruhigen, dies vergehet bald wieder: man darf
den Kranken nur in Ruhe laſſen, und ihm guten
Weineſſig zum riechen geben. Sollte von dem
Kranken, bevor er das Purgiermittel genommen,
der Wurm blos von der Wuͤrkung des Pulvers
abgehen, ſo darf man ihm nur die Haͤlfte, oder
drey Viertheil von dem Bolus geben, den man
fuͤr ihn zubereitet hatte, oder man purgiert ihn
mit Seidlitzer oder Engliſchem Salze. Wenn
man endlich, nachdem man durch dieſe Cur einen
Bandwurm (Tervia) abgetrieben hat, bemerkt, daß
noch ein zweyter uͤbrig iſt, ſo muß man die Cur,
mit dem Kranken, einige Tage hernach, eben ſo
wie zum erſten mahle vornehmen. Wenn dieſe Cur
richtig betrieben wird, ſo iſt ſie allemahl in wenig
Stunden von gluͤcklichem Erfolge. Wir haben ſie
an fuͤnf Perſonen verſucht. — Die Art des
Bandwurms (Taenia), wider welche das Speci-
ſikum und dieſe Methode angerathen worden, und
welche dadurch ſo geſchwinde abgetrieben wird, iſt
diejenige, deren Glieder, Fugen oder Ringe kurz
ſind,
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