Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.eigene haben. In allen diesen Gegenden streichten, Daß aber die Churmark Brandenburg ganz eige- ben, G 4
eigene haben. In allen dieſen Gegenden ſtreichten, Daß aber die Churmark Brandenburg ganz eige- ben, G 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="103"/> eigene haben. In allen dieſen Gegenden ſtreichten,<lb/> wie außer der Churmark, außer einem trocknen,<lb/> ſchlechten, ſandigen, kalkigten, warmen vermiſchten<lb/> Boden und dem eigentlichen Heydeboden, nach der<lb/> abwechſelnden Lage, ein tiefer zaͤher, naßkalter, kleyig-<lb/> ter Grund. Der Wechſel von Bruchtorf, der fette<lb/> gemaͤßigte gute Mittelboden, mit dem huͤglichen ver-<lb/> miſcht, der eiſenſchuͤßige zwiſchen dem ſogenannten<lb/> Salzgrunde iſt ganz offenbar, daher es denn der aͤhn-<lb/> lichen Beſchaffenheit wegen, die der Grund im gan-<lb/> zen betrachtet, mit ſeinem benachbarten hat, nicht eben<lb/> zu bewundern iſt, wenn ſich vorbeſagte Unterſchiede,<lb/> und Abweichungen der Naturprodukte bey jeder Art,<lb/> wie anderwaͤrts gradweiſe ereignen, welche durch das<lb/> herrſchende Clima nach Localumſtaͤnden durch deſſen<lb/> Einwuͤrkung beſonders beſtimmt werden. Was nun<lb/> die beym niedrigſten, zunehmenden, hoͤchſten und<lb/> wieder abnehmenden Sonnenſtande ſich ereignende<lb/> Witterungszufaͤlle, auf Pflanzen und Thiere vor Ein-<lb/> fluͤſſe haben, davon zeugen ihre ſo betraͤchtliche Ver-<lb/> aͤnderungen in verſchiedenen Boden.</p><lb/> <p>Daß aber die Churmark Brandenburg ganz eige-<lb/> ne und beſondere Gewaͤchſe haben ſollte, die ſich<lb/> nehmlich anderwaͤrts, weder in noch außer Deutſch-<lb/> land befinden, iſt niemahls vorgegeben worden. Sie<lb/> iſt indeſſen, wie ihre Nachbaren, mit manchen vor-<lb/> zuͤglich brauchbaren Gewaͤchſen, auch wohl vor jene<lb/> weit ſtaͤrker verſehen, welche ihren Nutzen bey aller-<lb/> hand Nahrungszweigen der Land- und Stadtwirth-<lb/> ſchaft aͤußern, und durch den Anbau, wie andere<lb/> fremd eingebrachte, auch mehrere Veredluugsarten<lb/> noch weit verbeſſert worden ſind, oder noch werden<lb/> koͤnnten. Da nun die Erfahrung davon alle Erweiſe<lb/> uͤberfluͤßig macht, ſo iſt wohl keine Frage mehr, ob<lb/> in den Provinzen der Churmark unter den einheimi-<lb/> ſchen Gewaͤchſen wilde und zahme Futterkraͤuter, Far-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ben,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0113]
eigene haben. In allen dieſen Gegenden ſtreichten,
wie außer der Churmark, außer einem trocknen,
ſchlechten, ſandigen, kalkigten, warmen vermiſchten
Boden und dem eigentlichen Heydeboden, nach der
abwechſelnden Lage, ein tiefer zaͤher, naßkalter, kleyig-
ter Grund. Der Wechſel von Bruchtorf, der fette
gemaͤßigte gute Mittelboden, mit dem huͤglichen ver-
miſcht, der eiſenſchuͤßige zwiſchen dem ſogenannten
Salzgrunde iſt ganz offenbar, daher es denn der aͤhn-
lichen Beſchaffenheit wegen, die der Grund im gan-
zen betrachtet, mit ſeinem benachbarten hat, nicht eben
zu bewundern iſt, wenn ſich vorbeſagte Unterſchiede,
und Abweichungen der Naturprodukte bey jeder Art,
wie anderwaͤrts gradweiſe ereignen, welche durch das
herrſchende Clima nach Localumſtaͤnden durch deſſen
Einwuͤrkung beſonders beſtimmt werden. Was nun
die beym niedrigſten, zunehmenden, hoͤchſten und
wieder abnehmenden Sonnenſtande ſich ereignende
Witterungszufaͤlle, auf Pflanzen und Thiere vor Ein-
fluͤſſe haben, davon zeugen ihre ſo betraͤchtliche Ver-
aͤnderungen in verſchiedenen Boden.
Daß aber die Churmark Brandenburg ganz eige-
ne und beſondere Gewaͤchſe haben ſollte, die ſich
nehmlich anderwaͤrts, weder in noch außer Deutſch-
land befinden, iſt niemahls vorgegeben worden. Sie
iſt indeſſen, wie ihre Nachbaren, mit manchen vor-
zuͤglich brauchbaren Gewaͤchſen, auch wohl vor jene
weit ſtaͤrker verſehen, welche ihren Nutzen bey aller-
hand Nahrungszweigen der Land- und Stadtwirth-
ſchaft aͤußern, und durch den Anbau, wie andere
fremd eingebrachte, auch mehrere Veredluugsarten
noch weit verbeſſert worden ſind, oder noch werden
koͤnnten. Da nun die Erfahrung davon alle Erweiſe
uͤberfluͤßig macht, ſo iſt wohl keine Frage mehr, ob
in den Provinzen der Churmark unter den einheimi-
ſchen Gewaͤchſen wilde und zahme Futterkraͤuter, Far-
ben,
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