Was den Geruch der Sabadille betrift, so hat sie in ihren trocknen Zustande gar keinen, der Geschmack hingegen ist desto widriger, bitter und dabey brennend scharf, er fällt Zunge und Gaumen stark an, mit einer ziemlich anhaltenden Wirkung, wie etwa die frischen Wurzeln von Aron, der Weiß- nießwurz, die Beeren und Rinden von Rellerhals, der Staphisagriasaame, das Euphorbium, der frisch geriebene Merrettig, die Wurzel des Aconiti Napelli, und nach meiner besondern Erfahrung, das Pulver von der Esula officinarum oder der Euphorbia Cyrapissiar. Linn. und mehrere. Was aber die Verschiedenheit des feuchten oder trocknen Zustan- des, der Zubereitung, nebst den Graden des Trock- nens, die Reife und das Alter, nebst der Aufbe- wahrungsart solcher Mittel, dabey thue, daß eine in frischen Zustande so durchdringend beitzende Schärfe sich, nebst dem ekeln und bittern Geschma- cke, länger erhalte, oder vermindre, ist schon be- kannt.
Denn bey verschiedenen gehet die Schärfe, welche in einem sauern Salzwasser bestehet, wel- ches mit dem brennbaren in einer genauen Verbin- dung ist, mit den flüchtigen Antheilen, auch wohl sehr bald davon, dagegen sie bey andern ohne Ge- ruch mit den fixen, harzig-schleimigen Theilen sehr fest verbunden, oder auch zugleich in einer dicken, fetten, öligen Vermischung sehr tief verstecket, und eingewickelt ist, von welchen Umständen in der Ord-
nung
Was den Geruch der Sabadille betrift, ſo hat ſie in ihren trocknen Zuſtande gar keinen, der Geſchmack hingegen iſt deſto widriger, bitter und dabey brennend ſcharf, er faͤllt Zunge und Gaumen ſtark an, mit einer ziemlich anhaltenden Wirkung, wie etwa die friſchen Wurzeln von Aron, der Weiß- nießwurz, die Beeren und Rinden von Rellerhals, der Staphiſagriaſaame, das Euphorbium, der friſch geriebene Merrettig, die Wurzel des Aconiti Napelli, und nach meiner beſondern Erfahrung, das Pulver von der Eſula officinarum oder der Euphorbia Cyrapiſſiar. Linn. und mehrere. Was aber die Verſchiedenheit des feuchten oder trocknen Zuſtan- des, der Zubereitung, nebſt den Graden des Trock- nens, die Reife und das Alter, nebſt der Aufbe- wahrungsart ſolcher Mittel, dabey thue, daß eine in friſchen Zuſtande ſo durchdringend beitzende Schaͤrfe ſich, nebſt dem ekeln und bittern Geſchma- cke, laͤnger erhalte, oder vermindre, iſt ſchon be- kannt.
Denn bey verſchiedenen gehet die Schaͤrfe, welche in einem ſauern Salzwaſſer beſtehet, wel- ches mit dem brennbaren in einer genauen Verbin- dung iſt, mit den fluͤchtigen Antheilen, auch wohl ſehr bald davon, dagegen ſie bey andern ohne Ge- ruch mit den fixen, harzig-ſchleimigen Theilen ſehr feſt verbunden, oder auch zugleich in einer dicken, fetten, oͤligen Vermiſchung ſehr tief verſtecket, und eingewickelt iſt, von welchen Umſtaͤnden in der Ord-
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Was den Geruch der Sabadille betrift, ſo
hat ſie in ihren trocknen Zuſtande gar keinen, der
Geſchmack hingegen iſt deſto widriger, bitter und
dabey brennend ſcharf, er faͤllt Zunge und Gaumen
ſtark an, mit einer ziemlich anhaltenden Wirkung,
wie etwa die friſchen Wurzeln von Aron, der Weiß-
nießwurz, die Beeren und Rinden von Rellerhals,
der Staphiſagriaſaame, das Euphorbium, der
friſch geriebene Merrettig, die Wurzel des Aconiti
Napelli, und nach meiner beſondern Erfahrung, das
Pulver von der Eſula officinarum oder der Euphorbia
Cyrapiſſiar. Linn. und mehrere. Was aber die
Verſchiedenheit des feuchten oder trocknen Zuſtan-
des, der Zubereitung, nebſt den Graden des Trock-
nens, die Reife und das Alter, nebſt der Aufbe-
wahrungsart ſolcher Mittel, dabey thue, daß eine
in friſchen Zuſtande ſo durchdringend beitzende
Schaͤrfe ſich, nebſt dem ekeln und bittern Geſchma-
cke, laͤnger erhalte, oder vermindre, iſt ſchon be-
kannt.
Denn bey verſchiedenen gehet die Schaͤrfe,
welche in einem ſauern Salzwaſſer beſtehet, wel-
ches mit dem brennbaren in einer genauen Verbin-
dung iſt, mit den fluͤchtigen Antheilen, auch wohl
ſehr bald davon, dagegen ſie bey andern ohne Ge-
ruch mit den fixen, harzig-ſchleimigen Theilen ſehr
feſt verbunden, oder auch zugleich in einer dicken,
fetten, oͤligen Vermiſchung ſehr tief verſtecket, und
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/74>, abgerufen am 25.11.2024.
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