Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.griechische Innschrift von dem bereits erwähnten Merkwürdig ist es, daß etliche Verehrer der Fig. B. die ich hier gleichfalls zu erklären die alten
griechiſche Innſchrift von dem bereits erwaͤhnten Merkwuͤrdig iſt es, daß etliche Verehrer der Fig. B. die ich hier gleichfalls zu erklaͤren die alten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="40"/> griechiſche Innſchrift von dem bereits erwaͤhnten<lb/> Hoſpitaliten, dem <hi rendition="#aq">Iohanne reſtauratore</hi> des <hi rendition="#aq">Codi-<lb/> cis</hi>, welche die Bedeutung des beygefuͤgten Hundes<lb/> mit etlichen Worten erklaͤret, nehmlich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Canem</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ra-<lb/> dicem</hi></hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">evellentem</hi>, deinde morientem:</hi> woraus die<lb/> Verbindung der Fabelgeſchichte der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mandragorae<lb/> andropomorphae</hi></hi> mit der von der gleichfalls erdichte-<lb/> ten von der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Baaras</hi> Ioſephi,</hi> als der wahrſcheinlichſte<lb/> Urſprung der nachfolgenden <hi rendition="#fr">Alraunenbilder</hi>, hervor-<lb/> gehet, deren ſich die Betruͤger der Einfalt unter der<lb/> Hand bedient haben.</p><lb/> <p>Merkwuͤrdig iſt es, daß etliche Verehrer der<lb/><hi rendition="#fr">Alraunenwurzeln</hi> ſich ſogar haben einfallen laſſen,<lb/> zu behaupten, als ob das eben ſo ſchlaue als <hi rendition="#fr">be-<lb/> ruͤhmte Maͤdchen von Orleans</hi> Kraft einer ſolchen<lb/><hi rendition="#fr">Alraunenwurzel</hi> ſo beſondere Dinge gethan habe und<lb/> habe thun koͤnnen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. B.</hi></hi> die ich hier gleichfalls zu erklaͤren die<lb/> Abſicht habe, befindet ſich auf dem 5ten Blatte des<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Codicis Dioſcorideani,</hi></hi> und ſtellet gleichfalls ein<lb/> Frauenzimmer vor, welche die kurz vorher beſchrie-<lb/> bene <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mandragoram nigram foeminam</hi></hi> dem <hi rendition="#fr">Dioſcori-<lb/> des</hi> von etwas kleiner Geſtalt zeiget. <hi rendition="#fr">Dioſcorides</hi>,<lb/> welcher auf der linken Hand ſitzet, ſcheinet die Be-<lb/> ſchreibung dieſer <hi rendition="#fr">gekuͤnſtelten Mandragora</hi> in ei-<lb/> nem Buche zu entwerfen, indem ſie von einem gegen<lb/> uͤber mit ſeiner ganzen Geraͤthſchaft ſitzenden Mah-<lb/> ler abgebildet wird. Nun mag es mit der Ausbeſſe-<lb/> rung und Wiederherſtellung des oft erwaͤhnten ur-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">alten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0050]
griechiſche Innſchrift von dem bereits erwaͤhnten
Hoſpitaliten, dem Iohanne reſtauratore des Codi-
cis, welche die Bedeutung des beygefuͤgten Hundes
mit etlichen Worten erklaͤret, nehmlich Canem (ra-
dicem) evellentem, deinde morientem: woraus die
Verbindung der Fabelgeſchichte der Mandragorae
andropomorphae mit der von der gleichfalls erdichte-
ten von der Baaras Ioſephi, als der wahrſcheinlichſte
Urſprung der nachfolgenden Alraunenbilder, hervor-
gehet, deren ſich die Betruͤger der Einfalt unter der
Hand bedient haben.
Merkwuͤrdig iſt es, daß etliche Verehrer der
Alraunenwurzeln ſich ſogar haben einfallen laſſen,
zu behaupten, als ob das eben ſo ſchlaue als be-
ruͤhmte Maͤdchen von Orleans Kraft einer ſolchen
Alraunenwurzel ſo beſondere Dinge gethan habe und
habe thun koͤnnen.
Fig. B. die ich hier gleichfalls zu erklaͤren die
Abſicht habe, befindet ſich auf dem 5ten Blatte des
Codicis Dioſcorideani, und ſtellet gleichfalls ein
Frauenzimmer vor, welche die kurz vorher beſchrie-
bene Mandragoram nigram foeminam dem Dioſcori-
des von etwas kleiner Geſtalt zeiget. Dioſcorides,
welcher auf der linken Hand ſitzet, ſcheinet die Be-
ſchreibung dieſer gekuͤnſtelten Mandragora in ei-
nem Buche zu entwerfen, indem ſie von einem gegen
uͤber mit ſeiner ganzen Geraͤthſchaft ſitzenden Mah-
ler abgebildet wird. Nun mag es mit der Ausbeſſe-
rung und Wiederherſtellung des oft erwaͤhnten ur-
alten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |