dergleichen Instrumente muß nun die Luft so stark, so geschwind und so anhaltend, als möglich, eingebla- sen werden, um die Gedärme zu reizen.
Ein noch stärkerer Reiz entstehet durch das Einbringen einer angezündeten Tobackspfeife oder Tobacks-Clystierpfeife, weil, der Erfahrung zu- folge, der warme, flüchtige, scharfe und öhlige Tabacksrauch viel heftiger und wirksamer ist, und in den Gedärmen zugleich eine stärkere Abführung des eingeschluckten Unraths erreget, als eine bloße Luft.
Mit diesem reizenden Mittel wird zugleich, und ohne Anstand, ein anderes verbunden, welches sehr gute Wirkung thut, da nehmlich dem Ertrun- kenen von jemand die Nase zugehalten wird, und dessen Lungen durch den Mund eines andern un- mittelbar stark aufgeblasen werden. Das Aderlaßen ist gleich zum Anfang aus der großen Droßelader oder am Arme so nöthig, daß es nicht vernachläßigt werden darf. Man hat gewöhnlich Gelegenheit, diese Mittel als die ersten und wichtigsten an sehr vielen Or- ten mit einander zu verbinden, sie auch leichter, als manche andere, zu verschaffen.
Das zweyte Hauptmittel ist, den aus dem Wasser gebrachten Körper, welcher naß, kalt und erstarrt ist, von seinen Kleidern zu befreyen, und ihm eine warme, trockene Kleidung von den Umste-
hen-
dergleichen Inſtrumente muß nun die Luft ſo ſtark, ſo geſchwind und ſo anhaltend, als moͤglich, eingebla- ſen werden, um die Gedaͤrme zu reizen.
Ein noch ſtaͤrkerer Reiz entſtehet durch das Einbringen einer angezuͤndeten Tobackspfeife oder Tobacks-Clyſtierpfeife, weil, der Erfahrung zu- folge, der warme, fluͤchtige, ſcharfe und oͤhlige Tabacksrauch viel heftiger und wirkſamer iſt, und in den Gedaͤrmen zugleich eine ſtaͤrkere Abfuͤhrung des eingeſchluckten Unraths erreget, als eine bloße Luft.
Mit dieſem reizenden Mittel wird zugleich, und ohne Anſtand, ein anderes verbunden, welches ſehr gute Wirkung thut, da nehmlich dem Ertrun- kenen von jemand die Naſe zugehalten wird, und deſſen Lungen durch den Mund eines andern un- mittelbar ſtark aufgeblaſen werden. Das Aderlaßen iſt gleich zum Anfang aus der großen Droßelader oder am Arme ſo noͤthig, daß es nicht vernachlaͤßigt werden darf. Man hat gewoͤhnlich Gelegenheit, dieſe Mittel als die erſten und wichtigſten an ſehr vielen Or- ten mit einander zu verbinden, ſie auch leichter, als manche andere, zu verſchaffen.
Das zweyte Hauptmittel iſt, den aus dem Waſſer gebrachten Koͤrper, welcher naß, kalt und erſtarrt iſt, von ſeinen Kleidern zu befreyen, und ihm eine warme, trockene Kleidung von den Umſte-
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[294[292]/0302]
dergleichen Inſtrumente muß nun die Luft ſo ſtark, ſo
geſchwind und ſo anhaltend, als moͤglich, eingebla-
ſen werden, um die Gedaͤrme zu reizen.
Ein noch ſtaͤrkerer Reiz entſtehet durch das
Einbringen einer angezuͤndeten Tobackspfeife oder
Tobacks-Clyſtierpfeife, weil, der Erfahrung zu-
folge, der warme, fluͤchtige, ſcharfe und oͤhlige
Tabacksrauch viel heftiger und wirkſamer iſt, und
in den Gedaͤrmen zugleich eine ſtaͤrkere Abfuͤhrung des
eingeſchluckten Unraths erreget, als eine bloße Luft.
Mit dieſem reizenden Mittel wird zugleich,
und ohne Anſtand, ein anderes verbunden, welches
ſehr gute Wirkung thut, da nehmlich dem Ertrun-
kenen von jemand die Naſe zugehalten wird, und
deſſen Lungen durch den Mund eines andern un-
mittelbar ſtark aufgeblaſen werden. Das Aderlaßen
iſt gleich zum Anfang aus der großen Droßelader
oder am Arme ſo noͤthig, daß es nicht vernachlaͤßigt
werden darf. Man hat gewoͤhnlich Gelegenheit, dieſe
Mittel als die erſten und wichtigſten an ſehr vielen Or-
ten mit einander zu verbinden, ſie auch leichter, als
manche andere, zu verſchaffen.
Das zweyte Hauptmittel iſt, den aus dem
Waſſer gebrachten Koͤrper, welcher naß, kalt und
erſtarrt iſt, von ſeinen Kleidern zu befreyen, und
ihm eine warme, trockene Kleidung von den Umſte-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 294[292]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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