Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

heit finden, diese Baumwolle ordentlich zu gewin-
nen, wie es seyn muß, so wird der Landmann dennoch
seine Bäume pflücken, und an dergleichen Oertern,
zu weiterer Sammlung der Wolle, nach geschloßner
Taxe, Scheffelweise für gewisse Preise die reife
Zapfen bringen können, da man aus dem Scheffel
3 bis 4 Pfund Wolle rechnen kann.

Um aber der inländischen Handlung einen
neuen Zweig zu verschaffen, und eine sichere Anlage
im Lande zu machen, um dergleichen nützliche
Baumwolle zur Verarbeitung in den Fabriken,
künftig jährlich in Menge zu gewinnen, deren Un-
terhaltung wenig oder nichts kostet, und demohn-
geachtet erst nachher desto importanter werden muß,
da alle Proben der Nutzung und Verarbeitung den
Gebrauch bey allerhand Waaren, die curantes Kauf-
mannsgut sind, auch ohne daß sie auf leere Pro-
jekte und Spielereyen hinauslaufen sollten, den Land-
mann von der Realität der Sache überzeugen, wel-
cher, ohne sie gründlich zu kennen, sonst zu wider-
sprechen gewohnt ist; so muß man baldmöglichst im
Lande die Baumwollenweide überall aufsuchen,
wie sie vorher gleich Eingangs beschrieben worden
ist, auch an allen gleichfalls angezeigten schicklichen
Orten, so geschwind und so häufig man kann, an-
pflanzen, um nach und nach mit den Jahren davon
eine immerwährende Erndte dieses Landesprodukts
zu erhalten, welche ohne Kosten, Künste und Mühe
beständig zunehmen muß, ohne daß den übrigen

Haus-
M 3

heit finden, dieſe Baumwolle ordentlich zu gewin-
nen, wie es ſeyn muß, ſo wird der Landmann dennoch
ſeine Baͤume pfluͤcken, und an dergleichen Oertern,
zu weiterer Sammlung der Wolle, nach geſchloßner
Taxe, Scheffelweiſe fuͤr gewiſſe Preiſe die reife
Zapfen bringen koͤnnen, da man aus dem Scheffel
3 bis 4 Pfund Wolle rechnen kann.

Um aber der inlaͤndiſchen Handlung einen
neuen Zweig zu verſchaffen, und eine ſichere Anlage
im Lande zu machen, um dergleichen nuͤtzliche
Baumwolle zur Verarbeitung in den Fabriken,
kuͤnftig jaͤhrlich in Menge zu gewinnen, deren Un-
terhaltung wenig oder nichts koſtet, und demohn-
geachtet erſt nachher deſto importanter werden muß,
da alle Proben der Nutzung und Verarbeitung den
Gebrauch bey allerhand Waaren, die curantes Kauf-
mannsgut ſind, auch ohne daß ſie auf leere Pro-
jekte und Spielereyen hinauslaufen ſollten, den Land-
mann von der Realitaͤt der Sache uͤberzeugen, wel-
cher, ohne ſie gruͤndlich zu kennen, ſonſt zu wider-
ſprechen gewohnt iſt; ſo muß man baldmoͤglichſt im
Lande die Baumwollenweide uͤberall aufſuchen,
wie ſie vorher gleich Eingangs beſchrieben worden
iſt, auch an allen gleichfalls angezeigten ſchicklichen
Orten, ſo geſchwind und ſo haͤufig man kann, an-
pflanzen, um nach und nach mit den Jahren davon
eine immerwaͤhrende Erndte dieſes Landesprodukts
zu erhalten, welche ohne Koſten, Kuͤnſte und Muͤhe
beſtaͤndig zunehmen muß, ohne daß den uͤbrigen

Haus-
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0189" n="181[179]"/>
heit finden, die&#x017F;e Baumwolle ordentlich zu gewin-<lb/>
nen, wie es &#x017F;eyn muß, &#x017F;o wird der Landmann dennoch<lb/>
&#x017F;eine Ba&#x0364;ume pflu&#x0364;cken, und an dergleichen Oertern,<lb/>
zu weiterer Sammlung der Wolle, nach ge&#x017F;chloßner<lb/>
Taxe, Scheffelwei&#x017F;e fu&#x0364;r gewi&#x017F;&#x017F;e Prei&#x017F;e die reife<lb/>
Zapfen bringen ko&#x0364;nnen, da man aus dem Scheffel<lb/>
3 bis 4 Pfund Wolle rechnen kann.</p><lb/>
        <p>Um aber der inla&#x0364;ndi&#x017F;chen Handlung einen<lb/>
neuen Zweig zu ver&#x017F;chaffen, und eine &#x017F;ichere Anlage<lb/>
im Lande zu machen, um dergleichen nu&#x0364;tzliche<lb/>
Baumwolle zur Verarbeitung in den Fabriken,<lb/>
ku&#x0364;nftig ja&#x0364;hrlich in Menge zu gewinnen, deren Un-<lb/>
terhaltung wenig oder nichts ko&#x017F;tet, und demohn-<lb/>
geachtet er&#x017F;t nachher de&#x017F;to importanter werden muß,<lb/>
da alle Proben der Nutzung und Verarbeitung den<lb/>
Gebrauch bey allerhand Waaren, die curantes Kauf-<lb/>
mannsgut &#x017F;ind, auch ohne daß &#x017F;ie auf leere Pro-<lb/>
jekte und Spielereyen hinauslaufen &#x017F;ollten, den Land-<lb/>
mann von der Realita&#x0364;t der Sache u&#x0364;berzeugen, wel-<lb/>
cher, ohne &#x017F;ie gru&#x0364;ndlich zu kennen, &#x017F;on&#x017F;t zu wider-<lb/>
&#x017F;prechen gewohnt i&#x017F;t; &#x017F;o muß man baldmo&#x0364;glich&#x017F;t im<lb/>
Lande die Baumwollenweide u&#x0364;berall auf&#x017F;uchen,<lb/>
wie &#x017F;ie vorher gleich Eingangs be&#x017F;chrieben worden<lb/>
i&#x017F;t, auch an allen gleichfalls angezeigten &#x017F;chicklichen<lb/>
Orten, &#x017F;o ge&#x017F;chwind und &#x017F;o ha&#x0364;ufig man kann, an-<lb/>
pflanzen, um nach und nach mit den Jahren davon<lb/>
eine immerwa&#x0364;hrende Erndte die&#x017F;es Landesprodukts<lb/>
zu erhalten, welche ohne Ko&#x017F;ten, Ku&#x0364;n&#x017F;te und Mu&#x0364;he<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndig zunehmen muß, ohne daß den u&#x0364;brigen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Haus-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181[179]/0189] heit finden, dieſe Baumwolle ordentlich zu gewin- nen, wie es ſeyn muß, ſo wird der Landmann dennoch ſeine Baͤume pfluͤcken, und an dergleichen Oertern, zu weiterer Sammlung der Wolle, nach geſchloßner Taxe, Scheffelweiſe fuͤr gewiſſe Preiſe die reife Zapfen bringen koͤnnen, da man aus dem Scheffel 3 bis 4 Pfund Wolle rechnen kann. Um aber der inlaͤndiſchen Handlung einen neuen Zweig zu verſchaffen, und eine ſichere Anlage im Lande zu machen, um dergleichen nuͤtzliche Baumwolle zur Verarbeitung in den Fabriken, kuͤnftig jaͤhrlich in Menge zu gewinnen, deren Un- terhaltung wenig oder nichts koſtet, und demohn- geachtet erſt nachher deſto importanter werden muß, da alle Proben der Nutzung und Verarbeitung den Gebrauch bey allerhand Waaren, die curantes Kauf- mannsgut ſind, auch ohne daß ſie auf leere Pro- jekte und Spielereyen hinauslaufen ſollten, den Land- mann von der Realitaͤt der Sache uͤberzeugen, wel- cher, ohne ſie gruͤndlich zu kennen, ſonſt zu wider- ſprechen gewohnt iſt; ſo muß man baldmoͤglichſt im Lande die Baumwollenweide uͤberall aufſuchen, wie ſie vorher gleich Eingangs beſchrieben worden iſt, auch an allen gleichfalls angezeigten ſchicklichen Orten, ſo geſchwind und ſo haͤufig man kann, an- pflanzen, um nach und nach mit den Jahren davon eine immerwaͤhrende Erndte dieſes Landesprodukts zu erhalten, welche ohne Koſten, Kuͤnſte und Muͤhe beſtaͤndig zunehmen muß, ohne daß den uͤbrigen Haus- M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/189
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 181[179]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/189>, abgerufen am 04.05.2024.