da das Vieh auf die natürlichste Art in der freyen Luft genähret, und bey guter Bewegung, Verdauung, Nahrung und Kräften erhalten wird, wenn anders der Gebrauch davon, wie es sich von selbst versteht, auf die rechte Art gemacht wird. Denn da die wil- den Thiere weit stärker sind, als die zahmen, beyde zusammen aber nicht erschaffen sind, beständig in Ställen zu leben, so haben die letztern sowohl, als die erstern einen großen Anspruch auf die Nahrung in freyer Luft, wenn nur die übrige Pflege der letz- tern damit in einem richtigen Verhältnisse stehet.
Da aber der Haus- und Landwirth seiner Ge- schäfte, Behandlungsart und besonderer Vortheile halber daran gewöhnt ist, um vornehmlich mehr Dünger als gewöhnlich zu sammeln, sein melkes Vieh ohne Hirten mehr zusammen zu halten, und besser behandeln zu können, so kömmt es darauf an, ob die Stallfütterung der Milch, Butter und Käse halber vornehmlich betrieben werde, oder ob an manchen Orten die Menge eines guten Düngers die vornehmste Absicht sey, und also die Hauptvor- theile bringe. Beyderley kann abwechselnd Statt haben, oder auch nur mittelmäßig und sehr mittel- mäßig seyn. Von diesem Unterschiede zeigen klei- nere Städte, Flecken und die Vorstädte großer weit- läuftiger Oerter, wegen der sogenannten Ackerbür- ger, dabey die Rede von der Ackerwirthschaft des Landmannes selbst nicht ist, so groß übrigens die
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da das Vieh auf die natuͤrlichſte Art in der freyen Luft genaͤhret, und bey guter Bewegung, Verdauung, Nahrung und Kraͤften erhalten wird, wenn anders der Gebrauch davon, wie es ſich von ſelbſt verſteht, auf die rechte Art gemacht wird. Denn da die wil- den Thiere weit ſtaͤrker ſind, als die zahmen, beyde zuſammen aber nicht erſchaffen ſind, beſtaͤndig in Staͤllen zu leben, ſo haben die letztern ſowohl, als die erſtern einen großen Anſpruch auf die Nahrung in freyer Luft, wenn nur die uͤbrige Pflege der letz- tern damit in einem richtigen Verhaͤltniſſe ſtehet.
Da aber der Haus- und Landwirth ſeiner Ge- ſchaͤfte, Behandlungsart und beſonderer Vortheile halber daran gewoͤhnt iſt, um vornehmlich mehr Duͤnger als gewoͤhnlich zu ſammeln, ſein melkes Vieh ohne Hirten mehr zuſammen zu halten, und beſſer behandeln zu koͤnnen, ſo koͤmmt es darauf an, ob die Stallfuͤtterung der Milch, Butter und Kaͤſe halber vornehmlich betrieben werde, oder ob an manchen Orten die Menge eines guten Duͤngers die vornehmſte Abſicht ſey, und alſo die Hauptvor- theile bringe. Beyderley kann abwechſelnd Statt haben, oder auch nur mittelmaͤßig und ſehr mittel- maͤßig ſeyn. Von dieſem Unterſchiede zeigen klei- nere Staͤdte, Flecken und die Vorſtaͤdte großer weit- laͤuftiger Oerter, wegen der ſogenannten Ackerbuͤr- ger, dabey die Rede von der Ackerwirthſchaft des Landmannes ſelbſt nicht iſt, ſo groß uͤbrigens die
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da das Vieh auf die natuͤrlichſte Art in der freyen
Luft genaͤhret, und bey guter Bewegung, Verdauung,
Nahrung und Kraͤften erhalten wird, wenn anders
der Gebrauch davon, wie es ſich von ſelbſt verſteht,
auf die rechte Art gemacht wird. Denn da die wil-
den Thiere weit ſtaͤrker ſind, als die zahmen, beyde
zuſammen aber nicht erſchaffen ſind, beſtaͤndig in
Staͤllen zu leben, ſo haben die letztern ſowohl, als
die erſtern einen großen Anſpruch auf die Nahrung
in freyer Luft, wenn nur die uͤbrige Pflege der letz-
tern damit in einem richtigen Verhaͤltniſſe ſtehet.
Da aber der Haus- und Landwirth ſeiner Ge-
ſchaͤfte, Behandlungsart und beſonderer Vortheile
halber daran gewoͤhnt iſt, um vornehmlich mehr
Duͤnger als gewoͤhnlich zu ſammeln, ſein melkes
Vieh ohne Hirten mehr zuſammen zu halten, und
beſſer behandeln zu koͤnnen, ſo koͤmmt es darauf
an, ob die Stallfuͤtterung der Milch, Butter und
Kaͤſe halber vornehmlich betrieben werde, oder ob
an manchen Orten die Menge eines guten Duͤngers
die vornehmſte Abſicht ſey, und alſo die Hauptvor-
theile bringe. Beyderley kann abwechſelnd Statt
haben, oder auch nur mittelmaͤßig und ſehr mittel-
maͤßig ſeyn. Von dieſem Unterſchiede zeigen klei-
nere Staͤdte, Flecken und die Vorſtaͤdte großer weit-
laͤuftiger Oerter, wegen der ſogenannten Ackerbuͤr-
ger, dabey die Rede von der Ackerwirthſchaft des
Landmannes ſelbſt nicht iſt, ſo groß uͤbrigens die
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/131>, abgerufen am 23.11.2024.
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