Hopfen läßt man auf Haufen bringen, und wegen des starken Ausdampfens mit groben gedoppelten Tüchern bedecken. Ist aber der jährliche Hopfen- gewinnst sehr stark, so bringet man ihn nach den Hopfenkammern in besondere Hopfenkasten, in de- nen er durch schwere Decken, Breter und Gewichte zusammengepreßt wird. Sonst wird er auch in Ho- pfensäcke fest zusammen getreten, wo er wegen des Ungeziefers zuweilen besehen werden kann. Er hält sich in solchen trocknen Orten einige Jahre lang sehr gut.
Alle Gegenden schicken sich indessen nicht zum Hopfenbau, er wird in einigen nicht reif, in an- dern mangeln die Arbeiter und der Dünger, in an- dern geräth er sehr gut, und erhält eine Menge von Menschen. Die starken Bierbrauereyen erfordern ihn schlechterdings, und die Vortheile aus dem Ho- pfenhandel sind längst bekannt. Unsere Nachbaren verstehen dieses sehr wohl, sie sind noch in keinen Vorrath von Hopfen, deshalb werden die Untertha- nen noch fast überall zum Hopfenbau aufgemuntert.
Gedan-
Hopfen laͤßt man auf Haufen bringen, und wegen des ſtarken Ausdampfens mit groben gedoppelten Tuͤchern bedecken. Iſt aber der jaͤhrliche Hopfen- gewinnſt ſehr ſtark, ſo bringet man ihn nach den Hopfenkammern in beſondere Hopfenkaſten, in de- nen er durch ſchwere Decken, Breter und Gewichte zuſammengepreßt wird. Sonſt wird er auch in Ho- pfenſaͤcke feſt zuſammen getreten, wo er wegen des Ungeziefers zuweilen beſehen werden kann. Er haͤlt ſich in ſolchen trocknen Orten einige Jahre lang ſehr gut.
Alle Gegenden ſchicken ſich indeſſen nicht zum Hopfenbau, er wird in einigen nicht reif, in an- dern mangeln die Arbeiter und der Duͤnger, in an- dern geraͤth er ſehr gut, und erhaͤlt eine Menge von Menſchen. Die ſtarken Bierbrauereyen erfordern ihn ſchlechterdings, und die Vortheile aus dem Ho- pfenhandel ſind laͤngſt bekannt. Unſere Nachbaren verſtehen dieſes ſehr wohl, ſie ſind noch in keinen Vorrath von Hopfen, deshalb werden die Untertha- nen noch faſt uͤberall zum Hopfenbau aufgemuntert.
Gedan-
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Hopfen laͤßt man auf Haufen bringen, und wegen
des ſtarken Ausdampfens mit groben gedoppelten
Tuͤchern bedecken. Iſt aber der jaͤhrliche Hopfen-
gewinnſt ſehr ſtark, ſo bringet man ihn nach den
Hopfenkammern in beſondere Hopfenkaſten, in de-
nen er durch ſchwere Decken, Breter und Gewichte
zuſammengepreßt wird. Sonſt wird er auch in Ho-
pfenſaͤcke feſt zuſammen getreten, wo er wegen des
Ungeziefers zuweilen beſehen werden kann. Er
haͤlt ſich in ſolchen trocknen Orten einige Jahre lang
ſehr gut.
Alle Gegenden ſchicken ſich indeſſen nicht zum
Hopfenbau, er wird in einigen nicht reif, in an-
dern mangeln die Arbeiter und der Duͤnger, in an-
dern geraͤth er ſehr gut, und erhaͤlt eine Menge von
Menſchen. Die ſtarken Bierbrauereyen erfordern
ihn ſchlechterdings, und die Vortheile aus dem Ho-
pfenhandel ſind laͤngſt bekannt. Unſere Nachbaren
verſtehen dieſes ſehr wohl, ſie ſind noch in keinen
Vorrath von Hopfen, deshalb werden die Untertha-
nen noch faſt uͤberall zum Hopfenbau aufgemuntert.
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/128>, abgerufen am 23.11.2024.
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