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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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zur Vormauer vor die Tannenwälder pflanzen, da,
wo die Winde am stärksten anstoßen. Wo aber
der Schaden geschehen, kann man ihm am aller-
besten ersetzen, wenn man denselben Platz umar-
beitet, und mit jungen Tännlein 1 bis 2 und einen
halben Schuh hoch besetzet. Aber dieses muß
entweder im Herbst oder im Frühlinge geschehen,
wenn sie noch nicht im Saft sind. Die Weißtan-
nen sind dauerhafter und stärker, doch bekommen
sie eine Gattung Kröpfe, die zwischen Holz und
Rinde ansetzen, und um sich fressen, davon der
Baum faulet; im Anfange kann man sie aushauen,
sonst thut man wohl, wenn man auf Bäume, die
auf diese oder andere Weise beschädiget sind, Ach-
tung giebt, und sie beym verdünnern weghaut.

Eine jede Gattung Holz hat auch eine gewisse
Zeit, während welcher es zu seiner Vollkommenheit
gelangt, nachhero aber nicht größer wird, so daß
man es alsdann fällen muß. Diese Zeit ist bey
dem Eichen am längsten, kürzer bey den Tannen,
noch kürzer bey dem Laubholz, und bey obernannten
Häuen. Sie ist aber auch verschieden, in Absicht
auf Lage und Boden; da in dem einen Grund und
Gegend ein Holz länger wächst und zunimmt, folg-
lich auch nicht größer wird, wenn man es gleich län-
ger stehen ließe. Ein Eichwald kann bis auf 200
oder 300 Jahre stehen. Das höchste Alter des
Tannenwaldes ist 150 Jahr, da er dann Stämme
von 120 bis 140 Schuhe haben soll, im andern

Grund

zur Vormauer vor die Tannenwaͤlder pflanzen, da,
wo die Winde am ſtaͤrkſten anſtoßen. Wo aber
der Schaden geſchehen, kann man ihm am aller-
beſten erſetzen, wenn man denſelben Platz umar-
beitet, und mit jungen Taͤnnlein 1 bis 2 und einen
halben Schuh hoch beſetzet. Aber dieſes muß
entweder im Herbſt oder im Fruͤhlinge geſchehen,
wenn ſie noch nicht im Saft ſind. Die Weißtan-
nen ſind dauerhafter und ſtaͤrker, doch bekommen
ſie eine Gattung Kroͤpfe, die zwiſchen Holz und
Rinde anſetzen, und um ſich freſſen, davon der
Baum faulet; im Anfange kann man ſie aushauen,
ſonſt thut man wohl, wenn man auf Baͤume, die
auf dieſe oder andere Weiſe beſchaͤdiget ſind, Ach-
tung giebt, und ſie beym verduͤnnern weghaut.

Eine jede Gattung Holz hat auch eine gewiſſe
Zeit, waͤhrend welcher es zu ſeiner Vollkommenheit
gelangt, nachhero aber nicht groͤßer wird, ſo daß
man es alsdann faͤllen muß. Dieſe Zeit iſt bey
dem Eichen am laͤngſten, kuͤrzer bey den Tannen,
noch kuͤrzer bey dem Laubholz, und bey obernannten
Haͤuen. Sie iſt aber auch verſchieden, in Abſicht
auf Lage und Boden; da in dem einen Grund und
Gegend ein Holz laͤnger waͤchſt und zunimmt, folg-
lich auch nicht groͤßer wird, wenn man es gleich laͤn-
ger ſtehen ließe. Ein Eichwald kann bis auf 200
oder 300 Jahre ſtehen. Das hoͤchſte Alter des
Tannenwaldes iſt 150 Jahr, da er dann Staͤmme
von 120 bis 140 Schuhe haben ſoll, im andern

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[106/0116] zur Vormauer vor die Tannenwaͤlder pflanzen, da, wo die Winde am ſtaͤrkſten anſtoßen. Wo aber der Schaden geſchehen, kann man ihm am aller- beſten erſetzen, wenn man denſelben Platz umar- beitet, und mit jungen Taͤnnlein 1 bis 2 und einen halben Schuh hoch beſetzet. Aber dieſes muß entweder im Herbſt oder im Fruͤhlinge geſchehen, wenn ſie noch nicht im Saft ſind. Die Weißtan- nen ſind dauerhafter und ſtaͤrker, doch bekommen ſie eine Gattung Kroͤpfe, die zwiſchen Holz und Rinde anſetzen, und um ſich freſſen, davon der Baum faulet; im Anfange kann man ſie aushauen, ſonſt thut man wohl, wenn man auf Baͤume, die auf dieſe oder andere Weiſe beſchaͤdiget ſind, Ach- tung giebt, und ſie beym verduͤnnern weghaut. Eine jede Gattung Holz hat auch eine gewiſſe Zeit, waͤhrend welcher es zu ſeiner Vollkommenheit gelangt, nachhero aber nicht groͤßer wird, ſo daß man es alsdann faͤllen muß. Dieſe Zeit iſt bey dem Eichen am laͤngſten, kuͤrzer bey den Tannen, noch kuͤrzer bey dem Laubholz, und bey obernannten Haͤuen. Sie iſt aber auch verſchieden, in Abſicht auf Lage und Boden; da in dem einen Grund und Gegend ein Holz laͤnger waͤchſt und zunimmt, folg- lich auch nicht groͤßer wird, wenn man es gleich laͤn- ger ſtehen ließe. Ein Eichwald kann bis auf 200 oder 300 Jahre ſtehen. Das hoͤchſte Alter des Tannenwaldes iſt 150 Jahr, da er dann Staͤmme von 120 bis 140 Schuhe haben ſoll, im andern Grund

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/116>, abgerufen am 22.11.2024.