Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

ner Gattung ist, und wenn mehrere Gattungen ne-
ben einander darin stehen. Ein junger Eichwald
kann in Zeit von 15 bis 20 Jahren so verdünnert
werden, daß keine andere als Eichbäume darin ste-
hen, und diese ungefehr 2 bis 3 Schuh weit von ein-
ander. Wenn er so dann 20 Jahre wiederum ge-
standen hat, so nimmt man eine Hauptverdünnerung
vor, da alles was nicht schön, gerade und wachs-
mündig ist ausgehauen wird; sodann läst man ihn
andere 40 Jahre stehen. Da er aber in solcher
Zeit sehr weitläuftig wird, maßen die Stämme 50
bis 100 Schuh weit von einander zu stehen kommen,
so kann man mit Nutzen Kopfholz zwischen hinein
pflanzen, als Eschen, Maßholdor, sonderlich Hage-
buchen, die man dann in der Höhe von 6 bis 10
Schuh abhaut, so daß sie in 15 oder 20 Jahren ei-
nen beträchtlichen Vortheil an Brennholz auswer-
fen. Ein Buchwald, der zu Oberholz bestimmt ist,
soll von 15 bis 20 Jahren das erstemahl so verdün-
nert werden, daß die Aspen, Erlen, Weiden, Bir-
ken, Maßholder, Mahlbäume, wilde Birnen und Ae-
pfelbäume ausgehauen werden; das zweitemahl
aber etwa in seinen 30ten Jahre, da denn die Bäu-
me auf eine gewisse Weite verdünnert werden, und
bis er erwachsen ist, hinführo nichts als das unter-
wachsene ausgebauen wird. Ein Laubholz aber,
daß zu 36 oder mehr Jahren ausgeholzet wird, oder
die so genannte Häue, haben gar nicht nöthig ver-
dünnert zu werden. Ein Tannenholz sollte erstlich

etwa
G 4

ner Gattung iſt, und wenn mehrere Gattungen ne-
ben einander darin ſtehen. Ein junger Eichwald
kann in Zeit von 15 bis 20 Jahren ſo verduͤnnert
werden, daß keine andere als Eichbaͤume darin ſte-
hen, und dieſe ungefehr 2 bis 3 Schuh weit von ein-
ander. Wenn er ſo dann 20 Jahre wiederum ge-
ſtanden hat, ſo nimmt man eine Hauptverduͤnnerung
vor, da alles was nicht ſchoͤn, gerade und wachs-
muͤndig iſt ausgehauen wird; ſodann laͤſt man ihn
andere 40 Jahre ſtehen. Da er aber in ſolcher
Zeit ſehr weitlaͤuftig wird, maßen die Staͤmme 50
bis 100 Schuh weit von einander zu ſtehen kommen,
ſo kann man mit Nutzen Kopfholz zwiſchen hinein
pflanzen, als Eſchen, Maßholdor, ſonderlich Hage-
buchen, die man dann in der Hoͤhe von 6 bis 10
Schuh abhaut, ſo daß ſie in 15 oder 20 Jahren ei-
nen betraͤchtlichen Vortheil an Brennholz auswer-
fen. Ein Buchwald, der zu Oberholz beſtimmt iſt,
ſoll von 15 bis 20 Jahren das erſtemahl ſo verduͤn-
nert werden, daß die Aſpen, Erlen, Weiden, Bir-
ken, Maßholder, Mahlbaͤume, wilde Birnen und Ae-
pfelbaͤume ausgehauen werden; das zweitemahl
aber etwa in ſeinen 30ten Jahre, da denn die Baͤu-
me auf eine gewiſſe Weite verduͤnnert werden, und
bis er erwachſen iſt, hinfuͤhro nichts als das unter-
wachſene ausgebauen wird. Ein Laubholz aber,
daß zu 36 oder mehr Jahren ausgeholzet wird, oder
die ſo genannte Haͤue, haben gar nicht noͤthig ver-
duͤnnert zu werden. Ein Tannenholz ſollte erſtlich

etwa
G 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0113" n="103"/>
ner Gattung i&#x017F;t, und wenn mehrere Gattungen ne-<lb/>
ben einander darin &#x017F;tehen. Ein junger Eichwald<lb/>
kann in Zeit von 15 bis 20 Jahren &#x017F;o verdu&#x0364;nnert<lb/>
werden, daß keine andere als Eichba&#x0364;ume darin &#x017F;te-<lb/>
hen, und die&#x017F;e ungefehr 2 bis 3 Schuh weit von ein-<lb/>
ander. Wenn er &#x017F;o dann 20 Jahre wiederum ge-<lb/>
&#x017F;tanden hat, &#x017F;o nimmt man eine Hauptverdu&#x0364;nnerung<lb/>
vor, da alles was nicht &#x017F;cho&#x0364;n, gerade und wachs-<lb/>
mu&#x0364;ndig i&#x017F;t ausgehauen wird; &#x017F;odann la&#x0364;&#x017F;t man ihn<lb/>
andere 40 Jahre &#x017F;tehen. Da er aber in &#x017F;olcher<lb/>
Zeit &#x017F;ehr weitla&#x0364;uftig wird, maßen die Sta&#x0364;mme 50<lb/>
bis 100 Schuh weit von einander zu &#x017F;tehen kommen,<lb/>
&#x017F;o kann man mit Nutzen Kopfholz zwi&#x017F;chen hinein<lb/>
pflanzen, als E&#x017F;chen, Maßholdor, &#x017F;onderlich Hage-<lb/>
buchen, die man dann in der Ho&#x0364;he von 6 bis 10<lb/>
Schuh abhaut, &#x017F;o daß &#x017F;ie in 15 oder 20 Jahren ei-<lb/>
nen betra&#x0364;chtlichen Vortheil an Brennholz auswer-<lb/>
fen. Ein Buchwald, der zu Oberholz be&#x017F;timmt i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;oll von 15 bis 20 Jahren das er&#x017F;temahl &#x017F;o verdu&#x0364;n-<lb/>
nert werden, daß die A&#x017F;pen, Erlen, Weiden, Bir-<lb/>
ken, Maßholder, Mahlba&#x0364;ume, wilde Birnen und Ae-<lb/>
pfelba&#x0364;ume ausgehauen werden; das zweitemahl<lb/>
aber etwa in &#x017F;einen 30ten Jahre, da denn die Ba&#x0364;u-<lb/>
me auf eine gewi&#x017F;&#x017F;e Weite verdu&#x0364;nnert werden, und<lb/>
bis er erwach&#x017F;en i&#x017F;t, hinfu&#x0364;hro nichts als das unter-<lb/>
wach&#x017F;ene ausgebauen wird. Ein Laubholz aber,<lb/>
daß zu 36 oder mehr Jahren ausgeholzet wird, oder<lb/>
die &#x017F;o genannte Ha&#x0364;ue, haben gar nicht no&#x0364;thig ver-<lb/>
du&#x0364;nnert zu werden. Ein Tannenholz &#x017F;ollte er&#x017F;tlich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">etwa</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0113] ner Gattung iſt, und wenn mehrere Gattungen ne- ben einander darin ſtehen. Ein junger Eichwald kann in Zeit von 15 bis 20 Jahren ſo verduͤnnert werden, daß keine andere als Eichbaͤume darin ſte- hen, und dieſe ungefehr 2 bis 3 Schuh weit von ein- ander. Wenn er ſo dann 20 Jahre wiederum ge- ſtanden hat, ſo nimmt man eine Hauptverduͤnnerung vor, da alles was nicht ſchoͤn, gerade und wachs- muͤndig iſt ausgehauen wird; ſodann laͤſt man ihn andere 40 Jahre ſtehen. Da er aber in ſolcher Zeit ſehr weitlaͤuftig wird, maßen die Staͤmme 50 bis 100 Schuh weit von einander zu ſtehen kommen, ſo kann man mit Nutzen Kopfholz zwiſchen hinein pflanzen, als Eſchen, Maßholdor, ſonderlich Hage- buchen, die man dann in der Hoͤhe von 6 bis 10 Schuh abhaut, ſo daß ſie in 15 oder 20 Jahren ei- nen betraͤchtlichen Vortheil an Brennholz auswer- fen. Ein Buchwald, der zu Oberholz beſtimmt iſt, ſoll von 15 bis 20 Jahren das erſtemahl ſo verduͤn- nert werden, daß die Aſpen, Erlen, Weiden, Bir- ken, Maßholder, Mahlbaͤume, wilde Birnen und Ae- pfelbaͤume ausgehauen werden; das zweitemahl aber etwa in ſeinen 30ten Jahre, da denn die Baͤu- me auf eine gewiſſe Weite verduͤnnert werden, und bis er erwachſen iſt, hinfuͤhro nichts als das unter- wachſene ausgebauen wird. Ein Laubholz aber, daß zu 36 oder mehr Jahren ausgeholzet wird, oder die ſo genannte Haͤue, haben gar nicht noͤthig ver- duͤnnert zu werden. Ein Tannenholz ſollte erſtlich etwa G 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/113
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/113>, abgerufen am 22.11.2024.