aceto destillato aufbraußte; da sich denn unter währenden Aufbrausen der nehmliche Gestank äußerte, denn man spüret, so bald man die Lauge von der spanischen Soda mit Cremore Tartari sa- turiret. Die Solution wurde filtriret, und zum An- schießen hingesetzet; da denn die darinnen entstande- nen Crystallen, dem Sali polychresto de Seignette ganz ähnlich waren.
Von dem alcalischen Salze aus der Debre- zinischenerde von der ersten Crystallisation ist noch zu merken, daß sich dasselbe, nach seiner Cal- cination, fast auf eine ähnliche Art, wie die Blut- lauge bey einer Praecipitation, verhalten habe. Denn die davon besonders gemachte Lauge hat die Solutionem vitrioli martis blau niedergeschla- gen, auch eben diese Farbe gegeben, wenn Alaun dazu gesetzet worden ist. Das Oleum Tartari per deliquium hingegen wollte eben diesen Solutionen keine blaue Farbe geben.
Man vergleiche dieserwegen, mit denen hier eben angeführten Umständen, nur diejenigen Nach- richten und Gedanken, die man darüber in des be- rühmten Bergrath HenckelsFlora saturnizante finden kann. Deßgleichen die Arbeiten und Anmer- kungen des Herrn Hofrath Models, im Anhange zur Abhandlung des Borax de Sale Persico.
Zur Bereitung der Blutlauge aber wird ein Sal alcali volatile erfordert: da nun unser alca- lisches mineralisches feuerbeständiges Salz, nach
seiner
aceto deſtillato aufbraußte; da ſich denn unter waͤhrenden Aufbrauſen der nehmliche Geſtank aͤußerte, denn man ſpuͤret, ſo bald man die Lauge von der ſpaniſchen Soda mit Cremore Tartari ſa- turiret. Die Solution wurde filtriret, und zum An- ſchießen hingeſetzet; da denn die darinnen entſtande- nen Cryſtallen, dem Sali polychreſto de Seignette ganz aͤhnlich waren.
Von dem alcaliſchen Salze aus der Debre- ziniſchenerde von der erſten Cryſtalliſation iſt noch zu merken, daß ſich daſſelbe, nach ſeiner Cal- cination, faſt auf eine aͤhnliche Art, wie die Blut- lauge bey einer Praecipitation, verhalten habe. Denn die davon beſonders gemachte Lauge hat die Solutionem vitrioli martis blau niedergeſchla- gen, auch eben dieſe Farbe gegeben, wenn Alaun dazu geſetzet worden iſt. Das Oleum Tartari per deliquium hingegen wollte eben dieſen Solutionen keine blaue Farbe geben.
Man vergleiche dieſerwegen, mit denen hier eben angefuͤhrten Umſtaͤnden, nur diejenigen Nach- richten und Gedanken, die man daruͤber in des be- ruͤhmten Bergrath HenckelsFlora ſaturnizante finden kann. Deßgleichen die Arbeiten und Anmer- kungen des Herrn Hofrath Models, im Anhange zur Abhandlung des Borax de Sale Perſico.
Zur Bereitung der Blutlauge aber wird ein Sal alcali volatile erfordert: da nun unſer alca- liſches mineraliſches feuerbeſtaͤndiges Salz, nach
ſeiner
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0104"n="94"/><hirendition="#aq">aceto deſtillato</hi> aufbraußte; da ſich denn unter<lb/>
waͤhrenden Aufbrauſen der nehmliche Geſtank<lb/>
aͤußerte, denn man ſpuͤret, ſo bald man die Lauge<lb/>
von der ſpaniſchen Soda mit <hirendition="#aq">Cremore Tartari</hi>ſa-<lb/>
turiret. Die Solution wurde filtriret, und zum An-<lb/>ſchießen hingeſetzet; da denn die darinnen entſtande-<lb/>
nen Cryſtallen, dem <hirendition="#aq">Sali polychreſto de Seignette</hi><lb/>
ganz aͤhnlich waren.</p><lb/><p>Von dem alcaliſchen Salze aus der Debre-<lb/>
ziniſchenerde von der erſten Cryſtalliſation iſt<lb/>
noch zu merken, daß ſich daſſelbe, nach ſeiner Cal-<lb/>
cination, faſt auf eine aͤhnliche Art, wie die Blut-<lb/>
lauge bey einer Praecipitation, verhalten habe.<lb/>
Denn die davon beſonders gemachte Lauge hat<lb/>
die <hirendition="#aq">Solutionem vitrioli martis</hi> blau niedergeſchla-<lb/>
gen, auch eben dieſe Farbe gegeben, wenn Alaun<lb/>
dazu geſetzet worden iſt. Das <hirendition="#aq">Oleum Tartari per<lb/>
deliquium</hi> hingegen wollte eben dieſen Solutionen<lb/>
keine blaue Farbe geben.</p><lb/><p>Man vergleiche dieſerwegen, mit denen hier<lb/>
eben angefuͤhrten Umſtaͤnden, nur diejenigen Nach-<lb/>
richten und Gedanken, die man daruͤber in des be-<lb/>
ruͤhmten Bergrath <hirendition="#fr">Henckels</hi><hirendition="#aq">Flora ſaturnizante</hi><lb/>
finden kann. Deßgleichen die Arbeiten und Anmer-<lb/>
kungen des Herrn Hofrath <hirendition="#fr">Models</hi>, im Anhange<lb/>
zur Abhandlung des <hirendition="#aq">Borax de Sale Perſico.</hi></p><lb/><p>Zur Bereitung der Blutlauge aber wird<lb/>
ein <hirendition="#aq">Sal alcali volatile</hi> erfordert: da nun unſer alca-<lb/>
liſches mineraliſches feuerbeſtaͤndiges Salz, nach<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſeiner</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[94/0104]
aceto deſtillato aufbraußte; da ſich denn unter
waͤhrenden Aufbrauſen der nehmliche Geſtank
aͤußerte, denn man ſpuͤret, ſo bald man die Lauge
von der ſpaniſchen Soda mit Cremore Tartari ſa-
turiret. Die Solution wurde filtriret, und zum An-
ſchießen hingeſetzet; da denn die darinnen entſtande-
nen Cryſtallen, dem Sali polychreſto de Seignette
ganz aͤhnlich waren.
Von dem alcaliſchen Salze aus der Debre-
ziniſchenerde von der erſten Cryſtalliſation iſt
noch zu merken, daß ſich daſſelbe, nach ſeiner Cal-
cination, faſt auf eine aͤhnliche Art, wie die Blut-
lauge bey einer Praecipitation, verhalten habe.
Denn die davon beſonders gemachte Lauge hat
die Solutionem vitrioli martis blau niedergeſchla-
gen, auch eben dieſe Farbe gegeben, wenn Alaun
dazu geſetzet worden iſt. Das Oleum Tartari per
deliquium hingegen wollte eben dieſen Solutionen
keine blaue Farbe geben.
Man vergleiche dieſerwegen, mit denen hier
eben angefuͤhrten Umſtaͤnden, nur diejenigen Nach-
richten und Gedanken, die man daruͤber in des be-
ruͤhmten Bergrath Henckels Flora ſaturnizante
finden kann. Deßgleichen die Arbeiten und Anmer-
kungen des Herrn Hofrath Models, im Anhange
zur Abhandlung des Borax de Sale Perſico.
Zur Bereitung der Blutlauge aber wird
ein Sal alcali volatile erfordert: da nun unſer alca-
liſches mineraliſches feuerbeſtaͤndiges Salz, nach
ſeiner
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/104>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.