tern Vergleichung mit andern ähnlichen Umständen, bey etlichen Gewächsarten.
Außer der besondern Dauerhaftigkeit, und ei- nem wechselsweisen Wiederaufleben sehr vieler Moose, wovon vorher eben die Rede gewesen, ist deren erstaunende, und wo die Gelegenheit und Witterung dazu vorhanden, fast übermäßige Ver- mehrung, in vielen weitläuftigen Gegenden, auf unsern Gebürgen, Hügeln, Wiesen und Triften, in den Landseen, Morästen und andern Grundstü- cken, die nach Verschiedenheit und Lage des Bo- dens, in unsern Forstrevieren, in Gebirgen und waldigen Brüchern, auch insbesondere in denen mit jungen Holze wohl bestandenen Oertern, zuwei- len ganz übermäßig gefunden wird, in eine beson- dere Betrachtung zu nehmen. Dieses wird sowohl zu physikalischen Absichten, als bey der fernern schicklichen Anwendung gewisser damit verbunde- ner Naturbegebenheiten zu landwirthschaftlichen An- stalten, mit vielen Nutzen geschehen.
Alle Wirkungen der Natur, die theils ganz offenbar sind, theils die sich bey der immerwähren- den Unterhaltung ihrer richtig bestimmten Ordnung etwa bedenken lassen, geschehen in einer ununter- brochenen Zeitfolge, dergestalt aufeinander, daß dabey, und dadurch allen möglichen Endzwecken zugleich ein Genüge geschiehet. Dabey aber ist gar nichts Ueberflüßiges, nichts Unzureichendes, nichts Schädliches, es müßte denn zuweilen ohne
ihre
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tern Vergleichung mit andern aͤhnlichen Umſtaͤnden, bey etlichen Gewaͤchsarten.
Außer der beſondern Dauerhaftigkeit, und ei- nem wechſelsweiſen Wiederaufleben ſehr vieler Mooſe, wovon vorher eben die Rede geweſen, iſt deren erſtaunende, und wo die Gelegenheit und Witterung dazu vorhanden, faſt uͤbermaͤßige Ver- mehrung, in vielen weitlaͤuftigen Gegenden, auf unſern Gebuͤrgen, Huͤgeln, Wieſen und Triften, in den Landſeen, Moraͤſten und andern Grundſtuͤ- cken, die nach Verſchiedenheit und Lage des Bo- dens, in unſern Forſtrevieren, in Gebirgen und waldigen Bruͤchern, auch insbeſondere in denen mit jungen Holze wohl beſtandenen Oertern, zuwei- len ganz uͤbermaͤßig gefunden wird, in eine beſon- dere Betrachtung zu nehmen. Dieſes wird ſowohl zu phyſikaliſchen Abſichten, als bey der fernern ſchicklichen Anwendung gewiſſer damit verbunde- ner Naturbegebenheiten zu landwirthſchaftlichen An- ſtalten, mit vielen Nutzen geſchehen.
Alle Wirkungen der Natur, die theils ganz offenbar ſind, theils die ſich bey der immerwaͤhren- den Unterhaltung ihrer richtig beſtimmten Ordnung etwa bedenken laſſen, geſchehen in einer ununter- brochenen Zeitfolge, dergeſtalt aufeinander, daß dabey, und dadurch allen moͤglichen Endzwecken zugleich ein Genuͤge geſchiehet. Dabey aber iſt gar nichts Ueberfluͤßiges, nichts Unzureichendes, nichts Schaͤdliches, es muͤßte denn zuweilen ohne
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[71/0083]
tern Vergleichung mit andern aͤhnlichen Umſtaͤnden,
bey etlichen Gewaͤchsarten.
Außer der beſondern Dauerhaftigkeit, und ei-
nem wechſelsweiſen Wiederaufleben ſehr vieler
Mooſe, wovon vorher eben die Rede geweſen, iſt
deren erſtaunende, und wo die Gelegenheit und
Witterung dazu vorhanden, faſt uͤbermaͤßige Ver-
mehrung, in vielen weitlaͤuftigen Gegenden, auf
unſern Gebuͤrgen, Huͤgeln, Wieſen und Triften,
in den Landſeen, Moraͤſten und andern Grundſtuͤ-
cken, die nach Verſchiedenheit und Lage des Bo-
dens, in unſern Forſtrevieren, in Gebirgen und
waldigen Bruͤchern, auch insbeſondere in denen
mit jungen Holze wohl beſtandenen Oertern, zuwei-
len ganz uͤbermaͤßig gefunden wird, in eine beſon-
dere Betrachtung zu nehmen. Dieſes wird ſowohl
zu phyſikaliſchen Abſichten, als bey der fernern
ſchicklichen Anwendung gewiſſer damit verbunde-
ner Naturbegebenheiten zu landwirthſchaftlichen An-
ſtalten, mit vielen Nutzen geſchehen.
Alle Wirkungen der Natur, die theils ganz
offenbar ſind, theils die ſich bey der immerwaͤhren-
den Unterhaltung ihrer richtig beſtimmten Ordnung
etwa bedenken laſſen, geſchehen in einer ununter-
brochenen Zeitfolge, dergeſtalt aufeinander, daß
dabey, und dadurch allen moͤglichen Endzwecken
zugleich ein Genuͤge geſchiehet. Dabey aber iſt
gar nichts Ueberfluͤßiges, nichts Unzureichendes,
nichts Schaͤdliches, es muͤßte denn zuweilen ohne
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/83>, abgerufen am 23.07.2024.
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