Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Daß aber die Materie der Räude ansteckend Man hat alle Ursache, ein solches Uebel, das Nach-
Daß aber die Materie der Raͤude anſteckend Man hat alle Urſache, ein ſolches Uebel, das Nach-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0250" n="238"/> <p>Daß aber die Materie der Raͤude anſteckend<lb/> ſey und ſich leicht und ganz ſchleichend verbreite, bis<lb/> ſie ſich an den geſchwaͤchteſten Koͤrpern am erſten<lb/> und ſtaͤrkſten zeiget, wo ſie mit den ſchwerſten Zu-<lb/> faͤllen begleitet, zuweilen auch hartnaͤckig iſt, wird<lb/> durch die Erfahrung beſtaͤtiget. Wie ſie ſich denn<lb/> durch die bekannten Wege ſowohl auf der Weide,<lb/> als in den Staͤllen an den Krippen, und wo ſonſt<lb/> das Vieh mit einander einige Gemeinſchaft haben<lb/> kann, oder unreines Vieh ſich aufgehalten, ſicher<lb/> verbreitet, auch durch Sattel, Zaͤume, Buͤrſten,<lb/> Decken, Wiſchtuͤcher, Striegeln und Stroh, daß<lb/> man endlich die Infektion wohl merken kann.</p><lb/> <p>Man hat alle Urſache, ein ſolches Uebel, das<lb/> ſich einige Zeit verſtecken und immer fortpflanzen<lb/> kann, beym erſten Ausbruche ſogleich zu erſti-<lb/> cken, um den Folgen vorzubeugen. Denn da die<lb/> Curen hernach bey der zunehmenden Menge ſolcher<lb/> angeſteckten Pferde, die ſich in 4 bis 6 Dorfſchaf-<lb/> ten zuweilen auf 2, 3 bis 400 erſtrecken kann, wegen<lb/> der dazu noͤthigen Quantitaͤt, auch der ſonſt recht<lb/> wohlfeilen herbey zu ſchaffenden Mittel, und der<lb/> bekannten Armuth vieler Unterthanen gar bald zu<lb/> koſtbar werden, da ſich uͤberdem das Uebel nicht<lb/> gleich in etlichen Tagen endigen laͤßt, auch Verdienſt<lb/> und Arbeiten liegen bleiben muͤſſen, ſo hat man da-<lb/> vor beſondere Sorge getragen, welche aber ohne<lb/> werkthaͤtige Beyhuͤlfe der Cameralanſtalten, we-<lb/> gen der Aufſicht, und eines guten Futrers, einer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nach-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0250]
Daß aber die Materie der Raͤude anſteckend
ſey und ſich leicht und ganz ſchleichend verbreite, bis
ſie ſich an den geſchwaͤchteſten Koͤrpern am erſten
und ſtaͤrkſten zeiget, wo ſie mit den ſchwerſten Zu-
faͤllen begleitet, zuweilen auch hartnaͤckig iſt, wird
durch die Erfahrung beſtaͤtiget. Wie ſie ſich denn
durch die bekannten Wege ſowohl auf der Weide,
als in den Staͤllen an den Krippen, und wo ſonſt
das Vieh mit einander einige Gemeinſchaft haben
kann, oder unreines Vieh ſich aufgehalten, ſicher
verbreitet, auch durch Sattel, Zaͤume, Buͤrſten,
Decken, Wiſchtuͤcher, Striegeln und Stroh, daß
man endlich die Infektion wohl merken kann.
Man hat alle Urſache, ein ſolches Uebel, das
ſich einige Zeit verſtecken und immer fortpflanzen
kann, beym erſten Ausbruche ſogleich zu erſti-
cken, um den Folgen vorzubeugen. Denn da die
Curen hernach bey der zunehmenden Menge ſolcher
angeſteckten Pferde, die ſich in 4 bis 6 Dorfſchaf-
ten zuweilen auf 2, 3 bis 400 erſtrecken kann, wegen
der dazu noͤthigen Quantitaͤt, auch der ſonſt recht
wohlfeilen herbey zu ſchaffenden Mittel, und der
bekannten Armuth vieler Unterthanen gar bald zu
koſtbar werden, da ſich uͤberdem das Uebel nicht
gleich in etlichen Tagen endigen laͤßt, auch Verdienſt
und Arbeiten liegen bleiben muͤſſen, ſo hat man da-
vor beſondere Sorge getragen, welche aber ohne
werkthaͤtige Beyhuͤlfe der Cameralanſtalten, we-
gen der Aufſicht, und eines guten Futrers, einer
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