Dieser bestehet in einem niedrigen jungen aus- laufenden Wurzelstocke von den eben angezeigten Giftrebenstrauche, und ist folglich von dem angeb- lichen Celastro scandente Linn. Sp Pl. T. I. No. 2. p. 205. inermi caule volubili, foliis serrulatis dem steigenden Celasterstrauch oder Blumenmörder, nach allen bey den Botanisten davon festgesetzten Unterscheidungszeichen, offenbar unterschieden. So unschuldig der Celaster aber, wegen einer Kraft die Thiere zu vergiften, gefunden wird, so ersticket er doch in Canada und Virginien die größten Bäume, um deren Stämme er sich windet, bis in die Krone aufsteiget, und daselbst die Zweige dermaßen zusam- men spinnet, daß sie fest in einander geschlungen ab- sterben müssen. Von den 6 nachfolgenden steigen- den Reben- und windigen Gewächsen welche bey der überschickten Nachricht mit angeführt worden, unterscheidet er sich ohnehin völlig, daß es ein so offenbarer Fehler seyn würde, als wenn man die Türkische Kressen und Schminkbohnenpflanzen, oder andere, die nicht einmahl Holzarten sind, mit unsern Weinstöcken verwechseln wollte.
Denn hierher gehören gar nicht
Hedera (helix) Linn. Sp. Pl. T. I. No. 1. p. 293.der Epheustrauch.
Clematis (vitalba) Linn. Sp. Pl. T. I. No. 8. p. 766.die steigende Waldreben oder Lienen.
Tamos
Dieſer beſtehet in einem niedrigen jungen aus- laufenden Wurzelſtocke von den eben angezeigten Giftrebenſtrauche, und iſt folglich von dem angeb- lichen Celaſtro ſcandente Linn. Sp Pl. T. I. No. 2. p. 205. inermi caule volubili, foliis ſerrulatis dem ſteigenden Celaſterſtrauch oder Blumenmoͤrder, nach allen bey den Botaniſten davon feſtgeſetzten Unterſcheidungszeichen, offenbar unterſchieden. So unſchuldig der Celaſter aber, wegen einer Kraft die Thiere zu vergiften, gefunden wird, ſo erſticket er doch in Canada und Virginien die groͤßten Baͤume, um deren Staͤmme er ſich windet, bis in die Krone aufſteiget, und daſelbſt die Zweige dermaßen zuſam- men ſpinnet, daß ſie feſt in einander geſchlungen ab- ſterben muͤſſen. Von den 6 nachfolgenden ſteigen- den Reben- und windigen Gewaͤchſen welche bey der uͤberſchickten Nachricht mit angefuͤhrt worden, unterſcheidet er ſich ohnehin voͤllig, daß es ein ſo offenbarer Fehler ſeyn wuͤrde, als wenn man die Tuͤrkiſche Kreſſen und Schminkbohnenpflanzen, oder andere, die nicht einmahl Holzarten ſind, mit unſern Weinſtoͤcken verwechſeln wollte.
Denn hierher gehoͤren gar nicht
Hedera (helix) Linn. Sp. Pl. T. I. No. 1. p. 293.der Epheuſtrauch.
Clematis (vitalba) Linn. Sp. Pl. T. I. No. 8. p. 766.die ſteigende Waldreben oder Lienen.
Tamos
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Dieſer beſtehet in einem niedrigen jungen aus-
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lichen Celaſtro ſcandente Linn. Sp Pl. T. I. No. 2.
p. 205. inermi caule volubili, foliis ſerrulatis dem
ſteigenden Celaſterſtrauch oder Blumenmoͤrder,
nach allen bey den Botaniſten davon feſtgeſetzten
Unterſcheidungszeichen, offenbar unterſchieden. So
unſchuldig der Celaſter aber, wegen einer Kraft die
Thiere zu vergiften, gefunden wird, ſo erſticket er
doch in Canada und Virginien die groͤßten Baͤume,
um deren Staͤmme er ſich windet, bis in die Krone
aufſteiget, und daſelbſt die Zweige dermaßen zuſam-
men ſpinnet, daß ſie feſt in einander geſchlungen ab-
ſterben muͤſſen. Von den 6 nachfolgenden ſteigen-
den Reben- und windigen Gewaͤchſen welche bey
der uͤberſchickten Nachricht mit angefuͤhrt worden,
unterſcheidet er ſich ohnehin voͤllig, daß es ein ſo
offenbarer Fehler ſeyn wuͤrde, als wenn man die
Tuͤrkiſche Kreſſen und Schminkbohnenpflanzen,
oder andere, die nicht einmahl Holzarten ſind, mit
unſern Weinſtoͤcken verwechſeln wollte.
Denn hierher gehoͤren gar nicht
Hedera (helix) Linn. Sp. Pl. T. I. No. 1.
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/194>, abgerufen am 23.07.2024.
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