Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.henden Zufälle, als ein beständiges, beißendes, zu- der
henden Zufaͤlle, als ein beſtaͤndiges, beißendes, zu- der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0192" n="180"/> henden Zufaͤlle, als ein beſtaͤndiges, beißendes, zu-<lb/> letzt ganz unertraͤgliches Jucken der Haut, der Au-<lb/> genlieder, mit Steifigkeit derſelben und Entzuͤn-<lb/> dung der Augen, Schmerzen im Halſe, Beaͤngſti-<lb/> gung, Unruhe, Mangel des Schlafes, oder auch<lb/> eine fliegende Hitze mit bald voruͤbergehenden leich-<lb/> ten Phantaſieen, oder Ohnmachten und Zuckungen,<lb/> wechſeln ab. Es zeigen ſich dabey insgemein auf<lb/> der entzuͤndeten Haut zugleich haͤufige Blaſen oder<lb/> Blattern, die eine ſcharfe Feuchtigkeit von ſich ge-<lb/> ben, und ſich ſelten gleich anfangs wieder, ohne<lb/> zu verſchwoͤren, verlieren, meiſtentheils aber in<lb/> eine ſtarke Vereiterung uͤbergehen. Alle dieſe Um-<lb/> ſtaͤnde aͤußern ſich bey einer heißen Witterung, bey<lb/> welcher die Koͤrper leicht in ſtaͤrkere Bewegung ge-<lb/> rathen, und mit ihren mehr verdorbenen oder auch<lb/> geſunden Saͤften in eine reichlichere Ausduͤnſtung<lb/> verſetzt werden, ſo daß im Verhaͤltniß jener, das<lb/> Einſaugen eines hoͤchſt feinen dunſtartigen Pflan-<lb/> zengiftes zugleich ſchneller vor ſich gehet, und die<lb/> Menſchen nach verſchiedenen Graden der Heftigkeit<lb/> davon angegriffen werden koͤnnen. Man betrachte<lb/> alſo dicke, kuͤhle, ſchattige Laubwaͤlder, als die<lb/> Standoͤrter der vergiftenden Pflanze in Nordame-<lb/> rika, oder welches einerley ſeyn muß, dicht damit<lb/> bezogene gruͤne Spatziergaͤnge und Cabinette in un-<lb/> ſern Gaͤrten, unter denen man ſich auszuruhen,<lb/> vor der Sonnenhitze zu verbergen und abzukuͤhlen<lb/> gewohnt iſt, ſo werden ſich vorbeſagte Umſtaͤnde<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0192]
henden Zufaͤlle, als ein beſtaͤndiges, beißendes, zu-
letzt ganz unertraͤgliches Jucken der Haut, der Au-
genlieder, mit Steifigkeit derſelben und Entzuͤn-
dung der Augen, Schmerzen im Halſe, Beaͤngſti-
gung, Unruhe, Mangel des Schlafes, oder auch
eine fliegende Hitze mit bald voruͤbergehenden leich-
ten Phantaſieen, oder Ohnmachten und Zuckungen,
wechſeln ab. Es zeigen ſich dabey insgemein auf
der entzuͤndeten Haut zugleich haͤufige Blaſen oder
Blattern, die eine ſcharfe Feuchtigkeit von ſich ge-
ben, und ſich ſelten gleich anfangs wieder, ohne
zu verſchwoͤren, verlieren, meiſtentheils aber in
eine ſtarke Vereiterung uͤbergehen. Alle dieſe Um-
ſtaͤnde aͤußern ſich bey einer heißen Witterung, bey
welcher die Koͤrper leicht in ſtaͤrkere Bewegung ge-
rathen, und mit ihren mehr verdorbenen oder auch
geſunden Saͤften in eine reichlichere Ausduͤnſtung
verſetzt werden, ſo daß im Verhaͤltniß jener, das
Einſaugen eines hoͤchſt feinen dunſtartigen Pflan-
zengiftes zugleich ſchneller vor ſich gehet, und die
Menſchen nach verſchiedenen Graden der Heftigkeit
davon angegriffen werden koͤnnen. Man betrachte
alſo dicke, kuͤhle, ſchattige Laubwaͤlder, als die
Standoͤrter der vergiftenden Pflanze in Nordame-
rika, oder welches einerley ſeyn muß, dicht damit
bezogene gruͤne Spatziergaͤnge und Cabinette in un-
ſern Gaͤrten, unter denen man ſich auszuruhen,
vor der Sonnenhitze zu verbergen und abzukuͤhlen
gewohnt iſt, ſo werden ſich vorbeſagte Umſtaͤnde
der
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