Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.mit gleichen Zufällen erreget, so daß man sie daselbst Die Jahreszeit nach gewissen damit verbunde- Ich glaube aber nichts zu verfehlen, wenn ich wähn-
mit gleichen Zufaͤllen erreget, ſo daß man ſie daſelbſt Die Jahreszeit nach gewiſſen damit verbunde- Ich glaube aber nichts zu verfehlen, wenn ich waͤhn-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0190" n="178"/> mit gleichen Zufaͤllen erreget, ſo daß man ſie daſelbſt<lb/> ſchon faſt uͤber ein Jahrhundert eben ſo gefuͤrchtet,<lb/> als es nach der Zeit in Frankreich geſchehen, und<lb/> nunmehro auch bey uns geſchehen wird.</p><lb/> <p>Die Jahreszeit nach gewiſſen damit verbunde-<lb/> nen Umſtaͤnden, in welcher ſich die Pflanze in Nord-<lb/> amerika und Europa allezeit ſchaͤdlich erwieſen, ma-<lb/> chen von der andern Haͤlfte des Maymonates, bey<lb/> anhaltend warmen Wetter und einer Tageslaͤnge<lb/> von 15 bis 16 Stunden, bis zu den erſten Tagen<lb/> des Septembers, eine Periode von etwa 120 Tagen<lb/> aus. Weder vor dieſer noch nach derſelben ſpuͤret<lb/> man ihre giftige Wirkung, es muͤßte denn ſeyn, wie<lb/> gleichfalls nicht unbemerkt geblieben iſt, daß man<lb/> unverſehener Weiſe etwas von abgehauenen Holze<lb/> unter den Vorrath zur Feuerung haͤtte kommen laſ-<lb/> ſen. Denn bey dem hohen Sonnenſtande ſtehet<lb/> die Pflanze im beſten Wachsthume und Bluͤthe,<lb/> und zugleich in der groͤßten Kraft ihrer Schaͤdlich-<lb/> keit, indem ihr Saft voͤllig verduͤnnet ſich in der<lb/> ſtaͤrkſten Bewegung befindet, und am ſtaͤrkſten aus-<lb/> dampfet, da ſich denn deſſen ſcharfe fluͤchtige Duͤn-<lb/> ſte in den natuͤrlichen dicken und ſchattigen Stand-<lb/> orten, ohne von der frey zugehenden Luft zerſtreuet<lb/> zu werden, anſammlen, und von den mehr oder we-<lb/> niger ſchwitzenden Menſchen aufgefangen, oder ein-<lb/> geſogen werden koͤnnen.</p><lb/> <p>Ich glaube aber nichts zu verfehlen, wenn ich<lb/> zur Erlaͤuterung und fernern Beſtaͤtigung oft er-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">waͤhn-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0190]
mit gleichen Zufaͤllen erreget, ſo daß man ſie daſelbſt
ſchon faſt uͤber ein Jahrhundert eben ſo gefuͤrchtet,
als es nach der Zeit in Frankreich geſchehen, und
nunmehro auch bey uns geſchehen wird.
Die Jahreszeit nach gewiſſen damit verbunde-
nen Umſtaͤnden, in welcher ſich die Pflanze in Nord-
amerika und Europa allezeit ſchaͤdlich erwieſen, ma-
chen von der andern Haͤlfte des Maymonates, bey
anhaltend warmen Wetter und einer Tageslaͤnge
von 15 bis 16 Stunden, bis zu den erſten Tagen
des Septembers, eine Periode von etwa 120 Tagen
aus. Weder vor dieſer noch nach derſelben ſpuͤret
man ihre giftige Wirkung, es muͤßte denn ſeyn, wie
gleichfalls nicht unbemerkt geblieben iſt, daß man
unverſehener Weiſe etwas von abgehauenen Holze
unter den Vorrath zur Feuerung haͤtte kommen laſ-
ſen. Denn bey dem hohen Sonnenſtande ſtehet
die Pflanze im beſten Wachsthume und Bluͤthe,
und zugleich in der groͤßten Kraft ihrer Schaͤdlich-
keit, indem ihr Saft voͤllig verduͤnnet ſich in der
ſtaͤrkſten Bewegung befindet, und am ſtaͤrkſten aus-
dampfet, da ſich denn deſſen ſcharfe fluͤchtige Duͤn-
ſte in den natuͤrlichen dicken und ſchattigen Stand-
orten, ohne von der frey zugehenden Luft zerſtreuet
zu werden, anſammlen, und von den mehr oder we-
niger ſchwitzenden Menſchen aufgefangen, oder ein-
geſogen werden koͤnnen.
Ich glaube aber nichts zu verfehlen, wenn ich
zur Erlaͤuterung und fernern Beſtaͤtigung oft er-
waͤhn-
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