Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.wahren zellenförmigen Gewebe bestehet, auch 4. in seinen Zellen eine sehr feine flüßige Ma- terie enthält, die bey den Pflanzen die ei- gentliche befruchtende Materie, oder der männliche Saamen selbst ist. Diese gehet nach ihrer Zeitigung, als nach dem dazu bestimmten Zeitpunkte, nach und nach her- aus, in einer so feinen Gestalt, als es die Bildung und Entwickelung zarter und un- begreiflich feiner organischer Blumentheile theils verstattet, theils erfordert. Die äußere Haut, die in verschiedenen Blu- Die
wahren zellenfoͤrmigen Gewebe beſtehet, auch 4. in ſeinen Zellen eine ſehr feine fluͤßige Ma- terie enthaͤlt, die bey den Pflanzen die ei- gentliche befruchtende Materie, oder der maͤnnliche Saamen ſelbſt iſt. Dieſe gehet nach ihrer Zeitigung, als nach dem dazu beſtimmten Zeitpunkte, nach und nach her- aus, in einer ſo feinen Geſtalt, als es die Bildung und Entwickelung zarter und un- begreiflich feiner organiſcher Blumentheile theils verſtattet, theils erfordert. Die aͤußere Haut, die in verſchiedenen Blu- Die
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wahren zellenfoͤrmigen Gewebe beſtehet,
auch
4. in ſeinen Zellen eine ſehr feine fluͤßige Ma-
terie enthaͤlt, die bey den Pflanzen die ei-
gentliche befruchtende Materie, oder der
maͤnnliche Saamen ſelbſt iſt. Dieſe gehet
nach ihrer Zeitigung, als nach dem dazu
beſtimmten Zeitpunkte, nach und nach her-
aus, in einer ſo feinen Geſtalt, als es die
Bildung und Entwickelung zarter und un-
begreiflich feiner organiſcher Blumentheile
theils verſtattet, theils erfordert.
Die aͤußere Haut, die in verſchiedenen Blu-
menarten, Gattungen und Abaͤnderungen verſchie-
dener Farbe gefunden wird, iſt allezeit dicker, haͤr-
ter und elaſtiſcher, als die innere; ihre ganze Ober-
flaͤche zeiget in einem gewiſſen und regelmaͤßigen
Abſtande diejenigen allerfeinſten Oefnungen, durch
welche die hinreichend verduͤnnete, reif und fluͤßig
gewordene maͤnnliche Saamenmaterie ausgeſondert
wird, und dann durch ſie unter der Geſtalt der fein-
ſten Troͤpfchen von allen Seiten langſam heraus
tritt. Eben dieſe aͤußere dicke Rinde ſcheinet die
Feuchtigkeit von außen ſtark anzunehmen, und nach
der innern Hoͤhle durchzulaſſen, wodurch ſich bey
dem noch unreifen Zuſtande des Saamenſtaubes
ein ganz unnatuͤrliches und ſo gewaltſames Zer-
ſprengen mit beſondern Erſcheinungen ereignet,
wovon im Verfolge weiter die Rede ſeyn wird.
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