3 Jahren treffen muß, oder auch in solcher, wo sich die Gräserey besser vermehren soll; die etwa des- halb zu machenden Ausnahmen wird ein der Sa- chen verständiger alsdenn an Ort und Stelle am be- sten entscheiden.
Da ich ferner, wie in der Abhandlung bereits Erwähnung geschehen, bey so vieljährigen Versu- chen wahrgenommen habe, daß in den langen, wei- chen, lockern, grünenden Arten des Erd- und Was- sermooses, gewisse besondere Gewächsarten entwe- der allein hervorkommen, die in der Erde entweder nicht wachsen, oder nur selten wachsen können, auch wohl nur eine sehr kurze Zeit darinnen dauern, die doch gleichwohl in mancherley Absichten recht merk- würdige Vorwürfe der Naturforscher abgeben, weil auch in der Natur keines unter den Geschöpfen um- sonst gemacht ist, da es einmahl da ist, von welchen man mit der Zeit nicht einigen Nutzen auszufinden im Stande seyn sollte; Als habe ich deren Unter- haltung im Moose seit 1747 bis jetzo noch immer abwechselnd fortgesetzet; um den Naturforschern die Erhaltung solcher besondern Gewächse zu ihren Ab- sichten bekannter zu machen, welche sonst schwer ist, wenn man sie weiter erkennen und anwenden will, da man sie nicht in allem Zustande während ihrer Veränderung für sich haben kann, wie die andern.
Die zur Sammlung von allerhand Gewächsen bestimmten Oerter, und wo man damit allerhand
Erfah-
3 Jahren treffen muß, oder auch in ſolcher, wo ſich die Graͤſerey beſſer vermehren ſoll; die etwa des- halb zu machenden Ausnahmen wird ein der Sa- chen verſtaͤndiger alsdenn an Ort und Stelle am be- ſten entſcheiden.
Da ich ferner, wie in der Abhandlung bereits Erwaͤhnung geſchehen, bey ſo vieljaͤhrigen Verſu- chen wahrgenommen habe, daß in den langen, wei- chen, lockern, gruͤnenden Arten des Erd- und Waſ- ſermooſes, gewiſſe beſondere Gewaͤchsarten entwe- der allein hervorkommen, die in der Erde entweder nicht wachſen, oder nur ſelten wachſen koͤnnen, auch wohl nur eine ſehr kurze Zeit darinnen dauern, die doch gleichwohl in mancherley Abſichten recht merk- wuͤrdige Vorwuͤrfe der Naturforſcher abgeben, weil auch in der Natur keines unter den Geſchoͤpfen um- ſonſt gemacht iſt, da es einmahl da iſt, von welchen man mit der Zeit nicht einigen Nutzen auszufinden im Stande ſeyn ſollte; Als habe ich deren Unter- haltung im Mooſe ſeit 1747 bis jetzo noch immer abwechſelnd fortgeſetzet; um den Naturforſchern die Erhaltung ſolcher beſondern Gewaͤchſe zu ihren Ab- ſichten bekannter zu machen, welche ſonſt ſchwer iſt, wenn man ſie weiter erkennen und anwenden will, da man ſie nicht in allem Zuſtande waͤhrend ihrer Veraͤnderung fuͤr ſich haben kann, wie die andern.
Die zur Sammlung von allerhand Gewaͤchſen beſtimmten Oerter, und wo man damit allerhand
Erfah-
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3 Jahren treffen muß, oder auch in ſolcher, wo ſich
die Graͤſerey beſſer vermehren ſoll; die etwa des-
halb zu machenden Ausnahmen wird ein der Sa-
chen verſtaͤndiger alsdenn an Ort und Stelle am be-
ſten entſcheiden.
Da ich ferner, wie in der Abhandlung bereits
Erwaͤhnung geſchehen, bey ſo vieljaͤhrigen Verſu-
chen wahrgenommen habe, daß in den langen, wei-
chen, lockern, gruͤnenden Arten des Erd- und Waſ-
ſermooſes, gewiſſe beſondere Gewaͤchsarten entwe-
der allein hervorkommen, die in der Erde entweder
nicht wachſen, oder nur ſelten wachſen koͤnnen, auch
wohl nur eine ſehr kurze Zeit darinnen dauern, die
doch gleichwohl in mancherley Abſichten recht merk-
wuͤrdige Vorwuͤrfe der Naturforſcher abgeben, weil
auch in der Natur keines unter den Geſchoͤpfen um-
ſonſt gemacht iſt, da es einmahl da iſt, von welchen
man mit der Zeit nicht einigen Nutzen auszufinden
im Stande ſeyn ſollte; Als habe ich deren Unter-
haltung im Mooſe ſeit 1747 bis jetzo noch immer
abwechſelnd fortgeſetzet; um den Naturforſchern die
Erhaltung ſolcher beſondern Gewaͤchſe zu ihren Ab-
ſichten bekannter zu machen, welche ſonſt ſchwer
iſt, wenn man ſie weiter erkennen und anwenden
will, da man ſie nicht in allem Zuſtande waͤhrend
ihrer Veraͤnderung fuͤr ſich haben kann, wie die
andern.
Die zur Sammlung von allerhand Gewaͤchſen
beſtimmten Oerter, und wo man damit allerhand
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/150>, abgerufen am 23.07.2024.
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