Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.5ten und 9ten Tag davon bekamen. Von diesen Da nun gedachte Bäumchen 2 Jahre lang So
5ten und 9ten Tag davon bekamen. Von dieſen Da nun gedachte Baͤumchen 2 Jahre lang So
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0140" n="128"/> 5ten und 9ten Tag davon bekamen. Von dieſen<lb/> nahrhaften Zuſatze aͤußerte ſich die bekannte gute<lb/> Wirkung gar bald durch einen freyen Wachsthum<lb/> der Zweige, das Laub wurde groͤſſer, fetter, dun-<lb/> kelgruͤner, und weit glaͤnzender, als es ſonſt zu ſeyn<lb/> pfleget. Doch fiel im erſtern Jahre die haͤufige<lb/> Bluͤthe gaͤnzlich ab. Im folgenden hingegen, da<lb/> die Pfirſchbaͤumchen volle Wurzeln gefaßt, und die<lb/> Hauptwurzeln beſonders uͤber und uͤber mit den fein-<lb/> ſten Haar und Saugewurzeln verſehen waren, hat-<lb/> ten ſie Kraͤfte genug, ihre Bluͤthe zu behalten, und<lb/> zeitige Fruͤchte anzuſetzen.</p><lb/> <p>Da nun gedachte Baͤumchen 2 Jahre lang<lb/> auf angezeigte Art gepfleget worden, daß ſie nehm-<lb/> lich die meiſte Zeit des Jahres bis zum November<lb/> bey einer warmen Lauge in freyer Luft erhalten wor-<lb/> den, hernach aber jedesmahl ihren Stand in einem<lb/> luftigen Orangehauſe erhalten hatten, bis ſie end-<lb/> lich gegen den Fruͤhling im Fruͤhhauſe durch eine<lb/> groͤßere Waͤrme zum Treiben gebracht werden konn-<lb/> ten, ſo haben ſie mit dem Anfange des 3ten Jah-<lb/> res nicht nur weit ſtaͤrker gebluͤhet, ſondern 2 Stuͤck<lb/> von dieſen Baͤumchen haben von den uͤbrigen die<lb/> meiſten und groͤßten Fruͤchte behalten, ſo daß man an<lb/> den einen 19 und an den andern 21 vollkommen reife<lb/> Fruͤchte von einem guten Geſchmacke zaͤhlen koͤn-<lb/> nen. Den 5ten July deſſelben Jahres habe ich<lb/> beyde Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige in Dero Zimmer<lb/> ſetzen laſſen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [128/0140]
5ten und 9ten Tag davon bekamen. Von dieſen
nahrhaften Zuſatze aͤußerte ſich die bekannte gute
Wirkung gar bald durch einen freyen Wachsthum
der Zweige, das Laub wurde groͤſſer, fetter, dun-
kelgruͤner, und weit glaͤnzender, als es ſonſt zu ſeyn
pfleget. Doch fiel im erſtern Jahre die haͤufige
Bluͤthe gaͤnzlich ab. Im folgenden hingegen, da
die Pfirſchbaͤumchen volle Wurzeln gefaßt, und die
Hauptwurzeln beſonders uͤber und uͤber mit den fein-
ſten Haar und Saugewurzeln verſehen waren, hat-
ten ſie Kraͤfte genug, ihre Bluͤthe zu behalten, und
zeitige Fruͤchte anzuſetzen.
Da nun gedachte Baͤumchen 2 Jahre lang
auf angezeigte Art gepfleget worden, daß ſie nehm-
lich die meiſte Zeit des Jahres bis zum November
bey einer warmen Lauge in freyer Luft erhalten wor-
den, hernach aber jedesmahl ihren Stand in einem
luftigen Orangehauſe erhalten hatten, bis ſie end-
lich gegen den Fruͤhling im Fruͤhhauſe durch eine
groͤßere Waͤrme zum Treiben gebracht werden konn-
ten, ſo haben ſie mit dem Anfange des 3ten Jah-
res nicht nur weit ſtaͤrker gebluͤhet, ſondern 2 Stuͤck
von dieſen Baͤumchen haben von den uͤbrigen die
meiſten und groͤßten Fruͤchte behalten, ſo daß man an
den einen 19 und an den andern 21 vollkommen reife
Fruͤchte von einem guten Geſchmacke zaͤhlen koͤn-
nen. Den 5ten July deſſelben Jahres habe ich
beyde Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige in Dero Zimmer
ſetzen laſſen.
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