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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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nen erhabenen Gegenden, so muß der Moos ziemlich
locker seyn, und weniger naß gehalten werden, um
sie in der ersten Zeit daran zu gewöhnen. Außer
einer solchen Vorsicht, bleiben die Gewächse eine
längere Zeit im Wachsthume stehen, und treiben her-
nach dennoch sehr schwach. Es vergehen und ver-
faulen auch wohl die allerfeinsten Haarwurzeln,
daß sie deshalb die völlige Nahrung verlieren, und
verdorren.

Alle Wurzeln, die zu ihrem Wachsthume eine
stärkere Wärme nöthig haben, als andere, welche
in beständig naßen oder naßkalten Moose leben kön-
nen, oder auch solche, die nur zu einer gewissen
Jahreszeit, länger, kürzer, auch abwechselnd im
Wasser stehen wollen, vertragen einen sehr derben
und nassen Moos sehr ungerne, wohl aber die Was-
serbäume und Pflanzen, auch die sonst auf hohen,
rauhen, kalten und moosigen Gebürgen wohnen.

Die sehr fleischigen, weichen und saftreichen
Gewächse, sowohl unserer kältern, als der heißern
Gegenden, ertragen die Nässe des Mooses alsdenn
am besten, wenn man sie in eine größere Wärme
bringet, da sie stärker ausdampfen und einsaugen,
als sie sonst zu thun im Stande sind. Außerdem
stehen sie bey geringerer Wärme, oder einer küh-
len Luft und Jahreszeit, viel lieber lange trocken,
welches sie viele Monate ohne Schaden aus-
halten.

Wenn

nen erhabenen Gegenden, ſo muß der Moos ziemlich
locker ſeyn, und weniger naß gehalten werden, um
ſie in der erſten Zeit daran zu gewoͤhnen. Außer
einer ſolchen Vorſicht, bleiben die Gewaͤchſe eine
laͤngere Zeit im Wachsthume ſtehen, und treiben her-
nach dennoch ſehr ſchwach. Es vergehen und ver-
faulen auch wohl die allerfeinſten Haarwurzeln,
daß ſie deshalb die voͤllige Nahrung verlieren, und
verdorren.

Alle Wurzeln, die zu ihrem Wachsthume eine
ſtaͤrkere Waͤrme noͤthig haben, als andere, welche
in beſtaͤndig naßen oder naßkalten Mooſe leben koͤn-
nen, oder auch ſolche, die nur zu einer gewiſſen
Jahreszeit, laͤnger, kuͤrzer, auch abwechſelnd im
Waſſer ſtehen wollen, vertragen einen ſehr derben
und naſſen Moos ſehr ungerne, wohl aber die Waſ-
ſerbaͤume und Pflanzen, auch die ſonſt auf hohen,
rauhen, kalten und mooſigen Gebuͤrgen wohnen.

Die ſehr fleiſchigen, weichen und ſaftreichen
Gewaͤchſe, ſowohl unſerer kaͤltern, als der heißern
Gegenden, ertragen die Naͤſſe des Mooſes alsdenn
am beſten, wenn man ſie in eine groͤßere Waͤrme
bringet, da ſie ſtaͤrker ausdampfen und einſaugen,
als ſie ſonſt zu thun im Stande ſind. Außerdem
ſtehen ſie bey geringerer Waͤrme, oder einer kuͤh-
len Luft und Jahreszeit, viel lieber lange trocken,
welches ſie viele Monate ohne Schaden aus-
halten.

Wenn
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[118/0130] nen erhabenen Gegenden, ſo muß der Moos ziemlich locker ſeyn, und weniger naß gehalten werden, um ſie in der erſten Zeit daran zu gewoͤhnen. Außer einer ſolchen Vorſicht, bleiben die Gewaͤchſe eine laͤngere Zeit im Wachsthume ſtehen, und treiben her- nach dennoch ſehr ſchwach. Es vergehen und ver- faulen auch wohl die allerfeinſten Haarwurzeln, daß ſie deshalb die voͤllige Nahrung verlieren, und verdorren. Alle Wurzeln, die zu ihrem Wachsthume eine ſtaͤrkere Waͤrme noͤthig haben, als andere, welche in beſtaͤndig naßen oder naßkalten Mooſe leben koͤn- nen, oder auch ſolche, die nur zu einer gewiſſen Jahreszeit, laͤnger, kuͤrzer, auch abwechſelnd im Waſſer ſtehen wollen, vertragen einen ſehr derben und naſſen Moos ſehr ungerne, wohl aber die Waſ- ſerbaͤume und Pflanzen, auch die ſonſt auf hohen, rauhen, kalten und mooſigen Gebuͤrgen wohnen. Die ſehr fleiſchigen, weichen und ſaftreichen Gewaͤchſe, ſowohl unſerer kaͤltern, als der heißern Gegenden, ertragen die Naͤſſe des Mooſes alsdenn am beſten, wenn man ſie in eine groͤßere Waͤrme bringet, da ſie ſtaͤrker ausdampfen und einſaugen, als ſie ſonſt zu thun im Stande ſind. Außerdem ſtehen ſie bey geringerer Waͤrme, oder einer kuͤh- len Luft und Jahreszeit, viel lieber lange trocken, welches ſie viele Monate ohne Schaden aus- halten. Wenn

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/130>, abgerufen am 27.11.2024.